Werden Vivantesgebäude für das Ankunftszentrums genutzt?
CDU fordert Moratorium für Bonhoeffer-Gelände
Die Reinickendorfer CDU fordert ein Moratorium für die Planung der Entwicklung des Geländes der Karl-Bonhoeffer-Nervenklinik.
Hintergrund sind neue Planungen zur Unterbringung von Flüchtlingen. So hat Bürgermeister Frank Balzer (CDU) kürzlich die Unterschrift zu einem „Letter of Intent“ verweigert, nachdem bekannt wurde, dass die denkmalgeschützten bisherigen Vivantes-Gebäude 6 und 22 zusätzlich zur Aufnahme von Flüchtlingen dienen könnten.
Der Bezirk hat bisher keinen direkten Einfluss auf die Zukunft des Geländes, das sich immer noch im Landeseigentum befindet. In dem „Letter of Intent“ sollten die grundsätzlichen Überlegungen für Wohnungsbau im Bereich der heutigen Sternhäuser sowie das Ankunftszentrum für Flüchtlinge festgeschrieben werden.
Sternhäuser werden nur noch bis Jahresende für Flüchtling genutzt
Die CDU verweist auf Äußerungen von Sozialsenatorin Elke Breitenbach (Die Linke), nach denen nach der Fertigstellung des zurzeit in Bau befindlichen Ankunftszentrums keine weiteren Unterkünfte für Flüchtlinge entstehen sollen. Aktuell werden Teile der Sternhäuser für das Ankunftszentrum genutzt. Allerdings nur, bis letztes in diesem Jahr fertiggestellt ist. Dort soll dann Platz für die vorübergehende Aufnahme von 389 Menschen sein. Das vorhandene Containerdorf wird perspektivisch abgebaut.
Im Stadtentwicklungsausschuss kam auch die Frage hoch, ob die neuen Ideen für die Häuser 6 und 22 als Ersatz für den Standort Paracelsus-Bad interpretiert werden könnten. Dort war die Errichtung einer Modularen Unterkunft am Denkmalschutz gescheitert. Nach den Vorstellungen des Senats zur gleichmäßigen Unterbringung von Flüchtlingen in den Bezirken müsste nun ein anderer Standort im Bezirk gesucht werden.
Häuser 6 und 22 werden aktuell geprüft
Auf Nachfrage der Berliner Woche erklärte die Pressesprecherin der Senatssozialverwaltung, Karin Rietz, dass die Häuser 6 und 22 als Erweiterung des Ankunftszentrums mit bis zu 225 Plätzen geprüft werden. Einen Zeitplan gebe es noch nicht, da auch die Finanzierung von Umbau und Sanierung geprüft werden müsse. Nach ersten Rückmeldungen könne im kommenden Jahr mit dem Umbau begonnen werden, der Bezug wäre dann zu Ende 2022 denkbar.
Bürgermeister Balzer hält das grundsätzlich für problematisch: „Es handelt sich um große und hohe Räume. Die dürften nur sehr schwer als Unterkunft für Flüchtlinge umzubauen sein.“ Der CDU-Verordnete Björn Wohlert fordert, dass der Senat in einer weiteren öffentlichen Veranstaltung mit den Bürgern die Zukunft des Geländes diskutiert.
Autor:Christian Schindler aus Reinickendorf |
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