Erinnerung an ermordete Kinder
Patenschaft für Stolpersteine

Peter Rode von der Arbeitsgemeinschaft Stolpersteine Reinickendorf mit Höch-Schülern, die ihre Patenschaftsurkunde zeigen.  | Foto: Christian Schindler
  • Peter Rode von der Arbeitsgemeinschaft Stolpersteine Reinickendorf mit Höch-Schülern, die ihre Patenschaftsurkunde zeigen.
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  • hochgeladen von Alexander Schultze

Schüler des Campus Hannah Höch haben die Patenschaft für Stolpersteine vor der ehemaligen Kinderklinik gegenüber vom Rathaus übernommen.

Die Gebäude unter der Adresse Eichborndamm 238-240 fallen beim Vorübergehen nicht besonders auf. Direkt gegenüber vom Rathaus ist hier das Garten- und Straßenbauamt untergebracht. Der Alltag einer Verwaltung ist hier Routine: Grünflächenpflege und Straßensanierung.

Doch die Gebäude haben eine schreckliche Vergangenheit. Während des Nationalsozialismus war hier die sogenannte „Kinderfachabteilung“ untergebracht. Pflegepersonal und Ärzte kümmerten sich um schwerkranke und behinderte Kinder. Doch zumeist nicht, um sich um ihre Gesundheit zu kümmern. Ein Reichsausschuss prüfte, welche Kinder als „lebenswert“ oder eben „lebensunwert“ galten. Letzteres bedeute nicht nur ein Todesurteil, sondern oft auch langes Leiden. Ärzte experimentierten mit Krankheitserregern und medizinischen Substanzen. Was als Menschenversuch sich eigentlich verboten hätte, wurde hier organisiert.

Vor den Gebäuden erinnern Stolpersteine an Kinder, die auf qualvolle Weise der nationalsozialistischen Ideologie zum Opfer fielen. Da die Stolpersteine mit der Zeit verschmutzen, kümmert sich die Arbeitsgemeinschaft Stolpersteine um Patenschaften. Die Paten säubern in der Regel zweimal im Jahr die kleinen Erinnerungsplatten. Für die ehemalige Kinderklinik sind das jetzt Schüler der Hannah-Höch-Gemeinschaftsschule, die vom Träger für Schulsozialarbeit Aufwind zudem mit der Geschichte vor Ort vertraut gemacht werden.

Autor:

Christian Schindler aus Reinickendorf

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