Neues Kapitel mit neuer Chefin
Anna Gritz löst Katja Blomberg als Direktorin des Hauses am Waldsee ab
An der Spitze des Hauses am Waldsees hat ein Wechsel stattgefunden. Die Kunsthistorikerin Anna Gritz ist neue Direktorin und tritt somit die Nachfolge von Katja Blomberg an. Die Entscheidung für die Kunsthistorikerin und ehemalige Kuratorin der KW Institute for Contemporary Art hatte der Trägerverein des Hauses bereits Anfang des Jahres getroffen.
Der Trägerverein folgte mit dieser Entscheidung der Empfehlung einer vierköpfigen Findungskommission bestehend aus Vertretern verschiedener Galerien und Museen wie unter anderem dem Gropius Bau und dem Haus der Kulturen der Welt. „Es gab eine beeindruckende Zahl interessanter Bewerbungen um die Leitung des Hauses“, heißt es aus dem Vorstand des Trägervereins. Die enge Begleitung und Beratung durch die Findungskommission sei wesentlich, um eine überzeugende Wahl zu treffen. Neben hoher kuratorischer Kompetenz, einem feinen Gespür für die Fortentwicklung der Aufgaben zeitgenössische Kunstinstitutionen und einem eigenen Blick auf die Kunst verfüge Anna Gritz über ein interessantes internationales Netzwerk, urteilt der Vorstand, der sich auf ein neues Kapitel für das Haus am Waldsee unter ihrer Leitung freut.
Nach dem Studium der Kunstgeschichte in Köln und einem Masterabschluss in Curatorial Practice am California College of the Arts in San Francisco arbeitete die gebürtige Düsseldorferin Anna Gritz zunächst als Ausstellungsmangerin in New York. 2010 begann sie als kuratorische Assistentin an der Hayward Gallery London, 2011 wechselte sie als Assoziierte Kuratorin ans dortige Institut of Contemporary Arts ICA. Dort kuratierte sie eine Ausstellung der britischen Filmemacherin Lis Rhodes. Mit Projekten wie der Soloausstellung der kanadischen Künstlerin Kapwani Kiwanga erlangte sie internationale Aufmerksamkeit.
Anna Gritz lebt seit 2016 in Berlin. Dort hat sie als Kuratorin des KW Institute for Contemporary Art eine Reihe vielbeachteter Ausstellungen verantwortet. 2016 war sie zudem kuratorischer Attaché der 20. Biennale von Sidney. Seit 2019 ist Gritz Mitglied der Ankaufskommission des FRAC Lorraine in Metz und sitzt im Beirat des E-Werks Luckenwalde.
Zu ihrer neuen Aufgabe als Leiterin des Haues am Waldsee als renommiertes Haus für zeitgenössische Kunst im Berliner Süden sagt sie: „Ich freue mich sehr darauf, dieses neue Kapitel in der Geschichte des Hauses am Waldsee zu beginnen“. Besonders die Lage des Hauses, seine Architektur und der gerade neu sanierte Garten würden ungemeine Möglichkeiten schaffen. „Ich kann es kaum erwarten, in enger Zusammenarbeit mit dem Team des Hauses die Rolle von Institutionen in der heutigen Zeit zu überdenken und künstlerische Perspektiven im Zentrum dieser Untersuchung zu verorten.“
Derzeit ist im Haus am Waldsee in der Argentinischen Allee 30 die Ausstellung „Überlagerungen“ mit Fotografien von Thomas Florschuetz zu sehen. Die Ausstellung legt den Schwerpunkt auf die letzten zehn Schaffensjahre des Künstlers. Zu sehen sind unter anderem Arbeiten aus der Werkgruppe „Elephant’s Breath”, in der sich der Fotograf mit der Auflösung des Ethnologischen Museums in Dahlem auseinandersetzt. Zu sehen ist die Schau bis zum 28. August. Die Öffnungszeiten sind dienstags bis sonntags von 11 bis 18 Uhr, der Eintritt kostet sieben Euro, ermäßigt fünf Euro.
Weitere Informationen auf www.hausamwaldsee.de.
Autor:Karla Rabe aus Steglitz |
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