Bürgermeister Norbert Kopp über die wichtigsten Aufgaben im neuen Jahr

Bürgermeister Norbert Kopp freute sich in 2015 besonders über die Eröffnung der öffentlichen Blindenbibliothek Betty Hirsch, der einzigen Einrichtung dieser Art in Berlin. | Foto: Ulrike Martin
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Steglitz-Zehlendorf. Der Sanierungsstau an den Schulen und der Flüchtlingsstrom gehörten in 2015 zu den großen Themen im Bezirk. Im Interview mit Karla Menge und Ulrike Martin blickt Bürgermeister Norbert Kopp (CDU) auf das vergangene Jahr zurück, auf Herausforderungen und Gelungenes.

Herr Kopp, worüber haben Sie sich in 2015 besonders gefreut?

Norbert Kopp: Ich habe mich sehr über die Eröffnung der neuen Blindenbibliothek Betty Hirsch in der Rothenburgstraße 14 gefreut. Wir haben nun eine über die Bezirksgrenzen weit hinauswirkende integrative Einrichtung im Bezirk. Des Weiteren konnte ich einen Beitrag gegen die Überalterung in der Berliner Verwaltung leisten und die Zukunftsaussichten junger Menschen fördern. Im Bezirksamt Steglitz-Zehlendorf bildeten wir im vergangenen Jahr im Verwaltungsbereich alleine 24 junge Menschen als Verwaltungsfachangestellte aus. Erstmals haben wir auch fünf junge Beamte auf Probe eingestellt.

Nach wie vor ist der Sanierungsstau an den Schulen ein Thema: Welche Fortschritte können verzeichnet werden. Wo ist im kommenden Jahr der größte Handlungsbedarf?

Norbert Kopp: 2015 feierten wir die Fertigstellung einer Dreifeldsporthalle an der Goethe-Oberschule und Richtfest für den Erweiterungsbau des Arndt-Gymnasiums. Auch 2016 geht es weiter! Ob es der Standort des Arndt-Gymnasiums ist oder die 33. Grundschule in Lichterfelde, wo eine neue Grundschule entsteht. Auch die Kopernikus-Oberschule erhält einen Erweiterungsbau.

Die Museen Dahlem bereiten ihren Umzug ins Humboldtforum vor, das Alliierten-Museum zieht ins Flughafengebäude Tempelhof. Verarmt der Südwesten kulturell?

Norbert Kopp: Das Alliierten Museum verlässt Dahlem – allerdings frühestens in fünf Jahren. Natürlich bedaure ich diese Entscheidung aus Sicht des Bezirks. Auch der Umzug der Dahlemer Museen in das Humboldtforum ist ein starker Einschnitt in die kulturelle Vielfalt des Bezirks. Jedoch ergeben sich dadurch auch Chancen hinsichtlich einer Nachnutzung der freiwerdenden Liegenschaften. Das von mir initiierte Projekt Regionalmanagement Südwest beschäftigt sich unter anderem auch mit diesen Themen.

Eine Bürgerinitiative will einen Zukunftsplan für Zehlendorf-Mitte erarbeiten. Es geht um den zweiten S-Bahnzugang und um mehr Aufenthaltsplätze. Was halten Sie davon?

Norbert Kopp: Grundsätzlich begrüße ich jede neue Idee und Initiative, welche zu einer Verbesserung des Standortes Zehlendorf-Mitte führen kann. Auch ein zweiter Zugang zum S-Bahnhof Zehlendorf erscheint sinnvoll wie auch eine Belebung von Plätzen mit Märkten und gastronomischen Angeboten in Zehlendorf-Mitte mir wichtig erscheint.

Der nicht nachlassende Flüchtlingsstrom hat dazu geführt, dass aktuell wieder Turnhallen zu Notquartieren werden. Was kann der Bezirk noch leisten, wo sehen Sie die Grenzen?

Norbert Kopp: Das Bezirksamt hat sich bisher dafür eingesetzt, die Unterbringung in Turnhallen zu vermeiden, da sie die schlechtest mögliche Unterbringung mit den höchsten Belastungen für alle Beteiligten ist. Aufgrund der jetzigen Notsituation werden jedoch aus Sicht des Senats zusätzliche Sporthallen im gesamten Land Berlin zur Vermeidung von Obdachlosigkeit benötigt und beschlagnahmt.

Beim CDU-Kreisparteitag setzte sich die Stadträtin für Bildung, Kultur, Sport und Bürgerdienste, Cerstin Richter-Kotowski, als Bürgermeisterkandidatin gegen Sie durch. Was bedeutet dies für Ihre politische Zukunft?

Norbert Kopp: Ich bin seit 20 Jahren politisch im Bezirksamt tätig, seit November 2006 als Bezirksbürgermeister. Gerne hätte ich dies auch noch ein paar weitere Jahre getan, die Entscheidungen innerhalb der Partei sind jedoch zu Gunsten der Bezirksstadträtin Cerstin Richter-Kotowski ausgefallen. Ich werde mich nun auf meine ehrenamtlichen Aktivitäten konzentrieren und mich aus dem kommunalpolitischen Geschäft nach den Wahlen 2016 zurückziehen.

Autor:

Ulrike Martin aus Neukölln

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