Traum vom Thermalbad ausgeträumt

Statt Investorenträumen blühen am Eisenhutweg nur die Apfelbäume. | Foto: Ralf Drescher
  • Statt Investorenträumen blühen am Eisenhutweg nur die Apfelbäume.
  • Foto: Ralf Drescher
  • hochgeladen von Ralf Drescher

Adlershof. Vor 14 Jahren gab es Pläne, am Eisenhutweg ein Thermalbad zu bauen. Doch das Grundstück ist immer noch leer, gerade erst haben dort wieder die Obstbäume geblüht.

Anfang der 90er-Jahre waren geologische Erkundungsdaten bekannt worden, die auf salzhaltiges Thermalwasser rund 500 Meter tief im Boden unter Adlershof hinwiesen. Im Jahr 2002 hatte die Stuttgarter Deyle-Gruppe dann Pläne präsentiert, nach denen ein Spaßbad mit Saunalandschaft entstehen sollte. Rund 35 Millionen Euro sollte das kosten, davon sollten sieben Millionen Euro als Förderung vom Land Berlin kommen.

Weil das Thermalbad kaum Besucher von außerhalb gehabt hätte, kam eine Förderung jedoch nicht zustande. Auf der Internetseite von Deyle wird immer noch der preisgekrönte Entwurf gezeigt, der inzwischen Makulatur ist. Und im Internet findet man noch einen Eintrag vom Amtsgericht Charlottenburg, demzufolge die Thermal-Freizeitbad Berlin-Adlershof GmbH im Jahr 2010 ihren Sitz von Berlin nach Stuttgart an den Stammsitz der Deyle-Gruppe verlegt hat.

Für das Grundstück zwischen Eisenhutweg und Herrmann-Dorner-Allee gibt es inzwischen andere Pläne. Nach Auffassung des örtlichen Projektentwicklers Wistas und des Bezirks soll dort ein Schulstandort entwickelt werden.

Gescheitert sind in Adlershof auch andere hoch fliegende Pläne aus dem Wellnessbereich. Im Jahr 2006 waren Ideen für eine Skihalle an der Abram-Joffe-Straße medienwirksam vorgestellt worden. Dort sollte eine 260 Meter lange Piste entstehen, auf der Besucher auf 10 000 Kubikmetern Kunstschnee ganzjährig Wintersport betreiben könnten. Ein Salzburger Gastronom und der Inhaber einer Skihalle in Senftenberg wollten dafür 50 Millionen Euro investieren. Sie gingen großspurig von bis zu 780 000 Besuchern pro Jahr aus und wollten sogar überschüssigen Schnee an Eventveranstalter verkaufen. Heute stehen auf dem Areal mehrere Produktionshallen. RD

Autor:

Ralf Drescher aus Lichtenberg

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

16 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem.  | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Patienten fragen
Steine in der Gallenblase – was nun?

Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem. Etwa jede fünfte Person in Europa ist betroffen, und fast die Hälfte entwickelt im Laufe des Lebens Beschwerden. Diese äußern sich meist in Form von wiederkehrenden Schmerzen, insbesondere im rechten Oberbauch. In einigen Fällen können Gallensteine zu ernsthaften Komplikationen wie einer Entzündung der Gallenblase führen. Die bevorzugte Therapie bei Beschwerden ist die operative Entfernung der Gallenblase – in der Regel...

  • Reinickendorf
  • 12.02.25
  • 361× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Informieren Sie sich über Intensivmedizin. | Foto: 2022 Tomasz Kuzminski

Infoabend am 11. Februar
Grenzen und Möglichkeiten der Intensivmedizin

Die Intensivmedizin hat erstaunliche Fortschritte gemacht und bietet schwerstkranken Patienten Überlebenschancen, die früher undenkbar waren. Doch wo liegen die Grenzen dieser Hochleistungsmedizin? Welche technischen, personellen und ethischen Herausforderungen gibt es? Besuchen Sie unseren Infoabend mit Priv.-Doz. Dr. Stephan Kurz und erfahren Sie, wie intensivmedizinische Maßnahmen Leben retten, aber auch komplexe Entscheidungen erfordern. Was geschieht, wenn Therapieoptionen ausgeschöpft...

  • Reinickendorf
  • 29.01.25
  • 976× gelesen
Gesundheit und Medizin
Das Dominikus Krankenhaus informiert zur Robotik-Chirurgie bei Hüft- und Knieschmerzen. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Moderne Behandlung bei Hüft- und Knieschmerzen
Informationsabend Robotik-Chirurgie

Hüft- und Knieschmerzen beeinträchtigen die Lebensqualität und werden oft durch Verschleiß, Unfälle oder Fehlstellungen verursacht. Moderne Technologien wie die Robotik-Chirurgie bieten neue Möglichkeiten für eine präzisere und minimalinvasive Behandlung. Am 4. Januar laden wir Sie herzlich zu einem Informationsabend ein, bei dem Chefarzt Tariq Qodceiah, Leiter des Caritas Hüftzentrums, die Vorteile der Robotik-Chirurgie bei Hüft- und Knieschmerzen erläutert. Er erklärt, wie diese innovative...

  • Reinickendorf
  • 12.02.25
  • 578× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.