Betrunkene Pflanzen und musikalische Finger
Preise im Jugend-forscht-Regionalwettbewerb Berlin-Süd im Technologiepark vergeben
"Macht eure Ideen Groß" ist das diesjährige Motto von "Jugend forscht". Seine Ideen groß gemacht hat der Nachwuchs beim Regionalwettbewerb Berlin-Süd kürzlich im Technologiepark Adlershof. 112 Schülerinnen und Schüler waren mit 52 spannenden Projekten angetreten.
Als Lieblingsdisziplinen kristallisierten sich die Fächer Biologie und Chemie heraus, die fast die Hälfte aller Projekte ausmachten. Die weiteren Themenbereiche sind Arbeitswelt, Mathematik/Informatik, Physik, Technik, Geo- und Raumwissenschaften.
Die Preisträger wurden in den Räumen des Patenunternehmens WISTA Management GmbH gekürt. Wirtschaftsstaatssekretär Michael Biel, Bürgermeister Oliver Igel und Roland Sillmann, Geschäftsführer der WISTA Management GmbH, gratulierten und spornten die Teilnehmenden an, weiterzuforschen.
So beschäftigt sich etwa eines der Siegerprojekte – vorgestellt von Julian Pilzer (18), Mareike Liebs (17) und Matha Lube (17) – mit der Energiewende. Das Trio entwickelt einen Rechner, mit dem Kommunen ermitteln können, wie sie ihren Energiebedarf vollständig aus erneuerbaren Quellen decken und am besten zwischenspeichern können. In die Berechnung fließen neben Energieverbräuchen unter anderem die geografische Lage, klimatische Bedingungen und die Effizienz verschiedener Speichertechnologien ein.
Mono Bergheim (17) und Zacharias Ackenhausen (16) begeistern sich für Geo- und Raumwissenschaften. Ihr Ziel: die Beobachtung der Wasserstofflinie. Dies ist in der Astronomie die Bezeichnung für die charakteristische Radiostrahlung des neutralen Wasserstoffs. Dazu haben die Schüler des Primo-Levi-Gymnasiums zunächst ein Radioteleskop gebaut. Für die Messungen war bisher noch keine Zeit. Diese wollen sie jetzt in Angriff nehmen. Lena Walter (14), Fabienne Müller (15) und Kristin Wichert (14) untersuchten das Wachstum von Kresse unter einem elektrischen Feld; Ida-Charlotte Ballasus (16), Batoul Alsouki (18) und Aidan Wishart (16) haben als Alternative zu Frischhaltefolie aus Kunststoff eine Stärkefolie entwickelt; Magda Mainka (14) und Greta Kuch (14) experimentierten mit betrunkenen Pflanzen.
Die beiden Elfjährigen Nick Gashi und Jakob Fünderich wollten herausfinden, wie es um die Nachhaltigkeit von Butterverpackungen bestellt ist. Weil bei den zurzeit verwendeten Papiersorten da noch viel Luft nach oben ist, entwickelten sie eine ökologische Alternative. Doch ganz zufrieden sind die Nachwuchs-Chemieexperten mit ihrem Produkt noch nicht. Bis dieses massentauglich werden kann, wollen sie weiterforschen. Den Regionalsieg für das beste interdisziplinäre Projekt sicherte sich Gabriel Poth Alaman (14). Er entwickelte ein digitales Musikinstrument (musical fingers), das kostengünstig, einfach zu spielen und kompakt ist.
Die Regionalsieger treten am 22. und 23. März beim Berliner Landeswettbewerb an. Dort qualifizieren sich die Besten für das Bundesfinale Mitte Mai in Bremen.
Autor:Silvia Möller aus Wedding |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.