Richtfest für neues Super-Labor der Humboldt-Universität
Adlershof. Wieder einmal ging im Wirtschafts- und Wissenschaftspark Adlershof ein Richtkranz hoch. In der Straße Zum großen Windkanal werden allerdings keine Wohnungen gebaut, sondern ein neues Super-Labor der Humboldt-Universität.
IRIS heißt die Einrichtung, das steht für Integrative Research Institute for the Science (Integriertes Forschungsinstitut der Wissenschaften). „Das IRIS Adlershof ist der Prototyp eines neuen Forschungsinstituts der Humboldt-Universität. Wenn der Bau Anfang 2019 bezugsfertig ist, kann auf etwa 2200 Quadratmetern Büro- und Begegnungsfläche sowie auf 2500 Quadratmetern Laborfläche geforscht und gelehrt werden“, erklärte Sabine Kunst, Präsidentin der Humboldt-Universität in ihrer Rede zum Richtfest.
Für den Forschungsbau wurden zwei vor rund 60 Jahren für das Wachregiment der Staatssicherheit errichtete Kasernengebäude mit einem Neubau verbunden. Während in den modernisierten Kasernen vor allem Büros untergebracht werden, kommen in den Neubau die Labore, darunter auch für Untersuchungen an Halbleitern notwendige Reinsträume. In der Forschungseinrichtung soll ressortübergreifend in den Bereichen Elektronik, Optoelektronik und Photonik geforscht werden. Die Nähe zu den Instituten für Physik und Chemie der Humboldt-Universität machen den Standort dafür besonders geeignet.
„Hier entsteht mit Förderung von Land und Bund ein Gebäude für die Humboldt-Universität, das mit seinem innovativen Forschungskonzept als Sinnbild für die Dynamik Adlershofs und der Berliner Wissenschaft insgesamt steht. Durch den Ausbau der Forschungsinfrastruktur investieren wir hier in die Entwicklung unserer Stadt, deren Zukunft maßgeblich von Wissenschaft, Forschung und Innovation geprägt sein wird“, sagte der Regierende Bürgermeister Michael Müller (SPD), der ebenfalls zu den Gästen der Grundsteinlegung zählte.
Der Forschungsbau kostet rund 45 Millionen Euro, davon zahlt der Bund im Rahmen der Hochschulförderung 18,7 Millionen Euro, und die Humboldt-Universität investiert 830 000 Euro aus Eigenmitteln, für den Rest kommt das Land Berlin auf.
Am Rand der Grundsteinlegung wurde daran erinnert, dass es am 24. Mai auf der Baustelle von IRIS einen schweren Unfall gegeben hatte. Deckenteile waren eingestürzt und hatten einen Bauarbeiter unter sich begraben. Wie mitgeteilt wurde, geht es dem Verunglückten inzwischen wieder besser.
Der Neubau soll bis Ende 2018 fertig sein, im ersten Quartal 2019 sollen die Forschungsarbeiten aufgenommen werden. Der Standort ist übrigens auch in der Geschichte mit Forschung und Wissenschaft verbunden. Im 1936 errichteten Windkanal, der der Straße vor IRIS den Namen gibt, wurden Ende der 30er-Jahre des vorigen Jahrhunderts Untersuchungen für den Bau der ersten Düsenflugzeuge der Welt durchgeführt.RD
Autor:Ralf Drescher aus Lichtenberg |
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