„Till Eulenspiegel“ muss warten
Prinzipalin Kathrin Schülein hat die Proben im Theater Adlershof abgebrochen

Kathrin Schülein im Theatersaal. Die neue Lichtanlage wird gerade eingebaut. | Foto: Ralf Drescher
3Bilder
  • Kathrin Schülein im Theatersaal. Die neue Lichtanlage wird gerade eingebaut.
  • Foto: Ralf Drescher
  • hochgeladen von Ralf Drescher

Eigentlich sollte am 3. April im Theaterbau an der Moriz-Seeler-Straße die Premierenparty steigen. Nun ist die Aufführung von „Die wahren Lügen des Till Eulenspiegel“ vorerst der Corona-Krise zum Opfer gefallen.

Die Berliner Woche hatten erst kürzlich über das frühere Theater des Deutschen Fernsehfunks berichtet, das nun seit fünf Jahren als Theater Adlershof betrieben wird. Anfang Februar hatten dort die Proben für die neue „Till Eulenspiegel“-Aufführung begonnen. „Wir lagen gut in der Zeit, die Schauspieler standen schon in Kostümen auf der Bühne, dann mussten wir am 17. März die Proben abbrechen“, erzählt Theaterchefin Kathrin Schülein.

Inzwischen gibt es einen neuen Premierentermin, am 15. und 16. Mai. Ob der zu halten sein wird, steht allerdings noch nicht fest. Derzeit baut das "Licht Haus", eine Fachfirma, im Rahmen einer Sponsorenleistung im Theater eine neue Bühnenbeleuchtung ein. „Ich habe hier schon mehrere Aufführungen gesehen und wollte das kleine Theater unbedingt unterstützen“, erklärt Licht-Haus-Chef Maik Zimmermann, ein früherer Beleuchter des Deutschen Fernsehfunks.

Während die Bühne für die Premiere technisch fast fertig ist, bereitet der Theaterchefin die Situation infolge der Corona-Krise Sorgen. Allein bis zum 19. April mussten wir zwölf Vorstellungen absagen, davon waren sieben Abende ausverkauft, auch beide Premieren vom ,Eulenspiegel'. Wir haben unseren Stammbesuchern angeboten, auf eine Rückgabe zu verzichten und die Karten in Gutscheine für die nächsten Vorstellungen umzutauschen. Unsere Künstler haben zugesagt, wir werden alle ausgefallenen Vorstellungen nachholen“, verspricht Kathrin Schülein.

Derzeit gibt es Gespräche mit dem Vermieter mit dem Ziel, die Miete für März und April zu stunden. Trotzdem will sich die Theaterleiterin um schnelle finanzielle Hilfe bemühen. „Wir haben Verantwortung für fünf Honorarkräfte und weitere Künstler, die kaum ein finanzielles Polster haben. Wir Künstler brauchen eine bedingungslose finanzielle Unterstützung. Kredite würden uns nur ein paar Monate später töten“, erklärt die 54-Jährige, eine ehemalige Palucca-Schülerin, die früher unter anderem am Metropol-Theater getanzt hat.

Jetzt hofft Kathrin Schülein auf Verständnis und Unterstützung in der Politik. Sie führt derzeit deswegen auch Gespräche mit der Senatskulturverwaltung. „Wenn wir den neuen Premierentermin Mitte Mai halten wollen, müssen wir gut zwei Wochen vorher wieder in die Proben einsteigen“, sagt sie zum Abschied.

Autor:

Ralf Drescher aus Lichtenberg

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

16 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
Schonende Verfahren für Ihre Rückengesundheit werden am 19. März vorgestellt. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Informationen für Patienten
Minimal-Invasive Wirbelsäulenchirurgie

Leiden Sie unter anhaltenden Rückenschmerzen oder Wirbelsäulenbeschwerden? Moderne minimal-invasive Operationsverfahren ermöglichen eine schonendere Behandlung mit schnelleren Genesungszeiten. Erfahren Sie mehr über innovative Therapiemöglichkeiten bei unserem Infoabend mit Dr. (Univ. Kermanshah) Kamran Yawari, Teamchefarzt des Caritas Wirbelsäulenzentrums. In seinem Vortrag erläutert er die Vorteile minimal-invasiver Wirbelsäulenchirurgie und zeigt auf, wann und für wen diese Methoden sinnvoll...

  • Reinickendorf
  • 18.02.25
  • 89× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Erfahren Sie, welche proktologischen Erkrankungen häufig auftreten, welche Untersuchungsmethoden es gibt und wie moderne Behandlungsmöglichkeiten helfen können.  | Foto: pixel-shot.com, Leonid Yastremskiy

Proktologie: Ende gut, alles gut!

Unser Darm ist mit seinen 5 bis 7 Metern Länge ein wahres Wunderwerk unseres Körpers. Doch wenn es am Ende des Darms zu Erkrankungen kommt, kann das die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen – auch wenn man es nicht sieht. Aus Scham werden diese Probleme oft verschwiegen, dabei gibt es in den meisten Fällen gute Behandlungsmöglichkeiten. Wir laden Sie herzlich zu unserem Informationsabend ein! Erfahren Sie, welche proktologischen Erkrankungen häufig auftreten, welche Untersuchungsmethoden es...

  • Reinickendorf
  • 19.02.25
  • 42× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem.  | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Patienten fragen
Steine in der Gallenblase – was nun?

Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem. Etwa jede fünfte Person in Europa ist betroffen, und fast die Hälfte entwickelt im Laufe des Lebens Beschwerden. Diese äußern sich meist in Form von wiederkehrenden Schmerzen, insbesondere im rechten Oberbauch. In einigen Fällen können Gallensteine zu ernsthaften Komplikationen wie einer Entzündung der Gallenblase führen. Die bevorzugte Therapie bei Beschwerden ist die operative Entfernung der Gallenblase – in der Regel...

  • Reinickendorf
  • 12.02.25
  • 453× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Informieren Sie sich über Intensivmedizin. | Foto: 2022 Tomasz Kuzminski

Infoabend am 11. Februar
Grenzen und Möglichkeiten der Intensivmedizin

Die Intensivmedizin hat erstaunliche Fortschritte gemacht und bietet schwerstkranken Patienten Überlebenschancen, die früher undenkbar waren. Doch wo liegen die Grenzen dieser Hochleistungsmedizin? Welche technischen, personellen und ethischen Herausforderungen gibt es? Besuchen Sie unseren Infoabend mit Priv.-Doz. Dr. Stephan Kurz und erfahren Sie, wie intensivmedizinische Maßnahmen Leben retten, aber auch komplexe Entscheidungen erfordern. Was geschieht, wenn Therapieoptionen ausgeschöpft...

  • Reinickendorf
  • 29.01.25
  • 1.053× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.