Lady Gaga auf der Kirchenorgel
Focko Hinken hat als Kantor der evangelischen Kirchengemeinde Adlershof jede Menge Spaß an der Arbeit

Im Leben von Focko Hinken, Kantor der evangelischen Kirchengemeinde Berlin-Adlershof, dreht sich alles um Musik. Wenn er mal abschalten will, joggt er, kümmert sich um seine vier Katzen und oder guckt Netflix. Besonders gern mag er Star Trek und Star Wars. | Foto: Philipp Hartmann
4Bilder
  • Im Leben von Focko Hinken, Kantor der evangelischen Kirchengemeinde Berlin-Adlershof, dreht sich alles um Musik. Wenn er mal abschalten will, joggt er, kümmert sich um seine vier Katzen und oder guckt Netflix. Besonders gern mag er Star Trek und Star Wars.
  • Foto: Philipp Hartmann
  • hochgeladen von Philipp Hartmann

Er spielt bei Predigten auch mal Lady Gaga, tritt mit einem Posaunenchor beim Weihnachtssingen im Stadion An der alten Försterei auf und bringt Fans der Fête de la Musique auch Orgelklänge zu Gehör. Focko Hinken sorgt als Kantor in der evangelischen Kirchengemeinde Berlin-Adlershof musikalisch für Stimmung.

„So ganz typische Kirchenmusik habe ich noch nie gemacht“, sagt der 41-Jährige, der seit Oktober 2020 in der Gemeinde angestellt ist. Er folgte auf Beate Schlegel, die zuvor ein Vierteljahrhundert in Adlershof Kantorin war und in Rente ging. Zu seinen Aufgaben als Kantor zählt es, Kinderchor, Jugendchor und die Kantorei zu leiten, Gottesdienste an der Orgel zu begleiten sowie bei Gemeindefesten und Hochzeiten zu spielen. Zweimal im Jahr leitet Hinken Konzerte in der Verklärungskirche, eines im Sommer, eines in der Adventszeit. Außerdem begleitet er zusätzlich noch freiwillig den Posaunenchor. „Es ist ein Beruf mit vielen Freiheiten, eine echt sehr erfüllende Arbeit“, sagt er. So könne er oft frei entscheiden, was gespielt wird, ob Swing, Dixieland oder Pop.

„Musik zu machen, die einfach nur unterhält, hat auch seine Berechtigung“, sagt der Kantor. Auf Wunsch von Pfarrerin Maike Schöfer spielt er häufig den Song „Born This Way“ von Lady Gaga. „Die Message dieses Songs ist zutiefst christlich. Darin sagt die Mutter zur Tochter: ‚Du musst dich nicht verstellen. Du bist, wie du bist.‘“ Vorher habe er das Lied nicht gekannt.

Focko Hinken beim Spielen an der Orgel in der Verklärungskirche. Dort gibt der Kantor der evangelischen Kirchengemeinde Berlin-Adlershof am ersten Adventssonntag ein vorweihnachtliches Konzert. | Foto: Philipp Hartmann
  • Focko Hinken beim Spielen an der Orgel in der Verklärungskirche. Dort gibt der Kantor der evangelischen Kirchengemeinde Berlin-Adlershof am ersten Adventssonntag ein vorweihnachtliches Konzert.
  • Foto: Philipp Hartmann
  • hochgeladen von Philipp Hartmann

Aufgewachsen ist Focko Hinken in Hildesheim. Schon als Zwölfjähriger fing er an, Orgel zu lernen. Mit 15 Jahren spielte er in der Gemeinde Holle bei Hildesheim bei Gottesdiensten. Später lernte er noch Akkordeon und Klavier. Er spielt außerdem „leidlich“ Posaune, wie er sagt. In Halle an der Saale studierte er Kirchenmusik, arbeitete am Theater, wollte auch mal zur Oper, wurde dann jedoch Kantor.

Bevor es ihn nach Adlershof zog, arbeitete er mehr als fünf Jahre in der evangelischen Kirchengemeinde Luckau in der Niederlausitz. Dort wollte er am Ende jedoch unbedingt weg. Grund seien die schlechten Arbeitsbedingungen gewesen, erklärt er. Als in Adlershof eine Kirchenmusikstelle ausgeschrieben wurde, bewarb er sich - und wurde genommen. „Adlershof gefällt mir wunderbar“, betont er. Dabei wohnt er noch heute mit seiner Frau in Goßmar nahe Luckau. Von dort sind es etwa 50 Minuten mit dem Auto. In Friedrichshain hat er noch eine kleine Mietwohnung.

Mit Pfarrerin Maike Schöfer versteht er sich sehr gut. Unter anderem deshalb kann er sich vorstellen, noch lange zu bleiben. „Wir wollen nicht nur den harten Gemeindekern ansprechen. Unser Ansatz ist, die Kirche zu öffnen“, so Focko Hinken. In diesem Jahr nimmt er zum zweiten Mal mit einem Posaunenchor am Weihnachtssingen beim 1. FC Union am 23. Dezember teil. Auf die Stimmung freut er sich schon. „Ich habe im Freundeskreis viele Eiserne. Union ist einfach ein sympathischer Klub.“ Ein großer Fußballfan ist Hinken allerdings nicht. Dass er zum Gespräch mit einem Hoodie des 1. FC Köln erscheint, liege daran, dass er über einen Schulfreund vor vielen Jahren zum Kölner Karneval gekommen sei und er immer wieder gern dort hinfahre, um das zu erleben. Über seine Arbeit als Kantor sagt Focko Hinken: „Es gibt kaum etwas Schöneres, als mit Musizieren Geld zu verdienen.“

Am ersten Adventssonntag, 3. Dezember, können Besucherinnen und Besucher Focko Hinken das nächste Mal in Aktion erleben. Dann spielt er ab 17 Uhr in der Verklärungskirche Adlershof, Arndtstraße 11-15, auf der Orgel ein gut einstündiges Adventskonzert bei freiem Eintritt.

Autor:

Philipp Hartmann aus Köpenick

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

49 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

BauenAnzeige
2024 war Richtfest für die Grundschule in der Elsenstraße. | Foto: SenBJF
7 Bilder

Berliner Schulbauoffensive 2016-2024
Erfolgsgeschichte für unsere Stadt

Die Berliner Schulbauoffensive ist nach wie vor eines der zentralen Projekte unserer Stadt. Mit aktuell mehr als 44.000 neu entstandenen Schulplätzen setzt die Offensive ihre Ziele erfolgreich um. So wurden von 2016 bis 2023 bereits 5 Milliarden Euro in moderne Bildung investiert. Auch in den kommenden Jahren wird das derzeit größte Investitionsvorhaben für Schulen fortgesetzt. Die Offensive geht weiter und führt zu einer dauerhaft verbesserten schulischen Umgebung für unsere Schülerinnen und...

  • Charlottenburg
  • 13.12.24
  • 672× gelesen
  • 1
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 180.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom baut Netz aus
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Ab Dezember starten die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Borsigwalde, Friedenau, Frohnau, Hakenfelde, Lichtenrade, Lübars, Mariendorf, Neu-Tempelhof, Reinickendorf, Schöneberg, Spandau, Tegel, Waidmannslust, Wilhelmstadt und Wittenau. Damit können weitere rund 180.000 Haushalte und Unternehmen in Berlin einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant...

  • Borsigwalde
  • 11.12.24
  • 1.342× gelesen
WirtschaftAnzeige
Einstiegstüren machen Baden und Duschen komfortabler. | Foto: AdobeStock

GleichWerk GmbH
Seniorengerechte Bäder und Duschen

Seit März vergangenen Jahres ist die Firma GleichWerk GmbH in Kremmen der richtige Partner an Ihrer Seite, wenn es um den Innenausbau Ihres Hauses oder Ihrer Wohnung geht. Darüber hinaus bietet das Unternehmen auch seine Dienste für Hausverwaltungen an. Geschäftsführender Inhaber des Fachbetriebs ist Dennis Garte, der nach jahrelanger Berufserfahrung den Schritt in die Selbstständigkeit wagte, wobei er über ein großes Netzwerk an Kooperationspartnern sowie angesehenen Handwerksfirmen verfügt....

  • Umland Nord
  • 04.12.24
  • 997× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 84.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom vernetzt
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten nun auch in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Friedrichshain, Karlshorst, Kreuzberg, Lichtenberg und Rummelsburg. Damit können nun rund 84.000 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2023 plant die Telekom insgesamt...

  • Alt-Hohenschönhausen
  • 11.12.24
  • 1.441× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 2.344× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.