Hans Erxleben wurde wiederholt von Rechten attackiert
In der Nacht zum 6. Januar war Erxleben, der nur wenige Meter vom Abstellplatz wohnt, durch knallende Geräusche wach geworden. "Vermutlich waren das die Vorderräder, die durch die Brandhitze explodiert sind. Als ich aus dem Fenster schaute, sah ich einen Feuerschein", berichtet der Bezirkspolitiker. Das war gegen 2.20 Uhr, da hatten Anwohner bereits die Feuerwehr gerufen. Die war auch schnell zur Stelle, löschte die Flammen, konnte aber nicht verhindern, dass das Auto komplett zerstört und ein daneben geparkter Pkw beschädigt wurde.
Für den Bezirksverordneten der Linken, der als Sprecher des bezirklichen Bündnisses für Demokratie ständig von Rechtsextremen angefeindet wird, ist es nicht der erste Angriff auf sein Hab und Gut. 2012 war sein Briefkasten mit einem sogenannten Polenböller gesprengt worden, außerdem wurde ein Pflasterstein ins Wohnzimmerfenster geworfen. Als sich Erxleben im vorigen Jahr für das neue Flüchtlingsheim in der Radickestraße einsetzte und in dem Zusammenhang in einer Pressemitteilung des Bezirksamts versehentlich seine private Telefonnummer auftauchte, hagelte es Drohanrufe. "Bereits eine halbe Stunde nach der Veröffentlichung wurde ich von anonymen Anrufern beschimpft", sagt Erxleben.
Seitdem ist er vorsichtiger, sorgt dafür, dass Rufnummer und Privatadresse nicht mehr in öffentlich zugänglichen Datenbanken, zum Beispiel von Bezirksverordneten, stehen.
"Vermutlich haben die Täter mir hinterherspioniert und gesehen, mit welchem Auto ich unterwegs bin", meint der Politiker. Das sieht die Polizei ähnlich und hat den Polizeilichen Staatsschutz mit den Ermittlungen beauftragt. Ersten Erkenntnissen zufolge wird ein technischer Defekt ausgeschlossen. Die Polizei geht davon aus, dass das Fahrzeug mit brennendem Grillanzünder angesteckt wurde. Ob ein Täter ermittelt werden kann, ist fraglich. Der oder die Böllerwerfer von 2012 wurden nicht ermittelt, das Verfahren nach einem halben Jahr eingestellt.
"Ich lasse mich aber nicht einschüchtern", verspricht Hans Erxleben all denen, die an seiner Seite stehen, und auch jenen, die politischen Streit mit kriminellen Handlungen austragen. Bürgermeister Oliver Igel (SPD) hat ihm seine Unterstützung zugesagt. "Demokraten werden sich auch künftig nicht den Mund verbieten lassen. Bezirksamt und Bezirk sind solidarisch mit Hans Erxleben", schreibt er in einer Pressemitteilung.
Autor:Ralf Drescher aus Lichtenberg |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.