Archenhold-Schule stellt neun Teams bei "Jugend forscht"
Pia Barbera (13) geht in die 8. Klasse der Archenhold-Oberschule. Sie untersucht die elektrische Leitfähigkeit von Obst und Gemüse. "Im vorigen Jahr war ich beim Wettbewerb als Zuschauer dabei. Strom ist eine wichtige Sache, Autos, Maschinen und Geräte würden ohne ihn nicht funktionieren. Ich wollte wissen, ob Strom auch durch Äpfel, Möhren, Gurken und andere Obst- und Gemüsesorten fließt", erzählt die Gymnasiastin. In den letzten Wochen hat sie montags am Gemüsestand eingekauft und dann ihre Messreihen absolviert. Dafür braucht sie nur eine Stromversorgung, Kabel, Elektroden sowie Messgeräte für Spannung und Stromstärke. Die Ergebnisse werden in Diagrammen festgehalten. "Nur Weintrauben konnte ich nicht messen, weil sie für den vorgegebenen Elektrodenabstand von zwei Zentimetern zu klein sind", erzählt Pia Barbera Sabborosch.
Die Schülerin ist mit ihrem Drang nach naturwissenschaftlicher Forschung nicht allein. Beim Regionalwettbewerb treten 82 junge Leute in 44 Teams an. Allein neun Gruppen kommen von der Archenhold-Schule, die 2012 für ihr Engagement mit dem "Jugend forscht"-Schulpreis ausgezeichnet wurde. Oliver Fartmann (18) aus Altglienicke ist ebenfalls Archenhold-Schüler, geht in die zwölfte Klasse und hütet seinen Messplatz im Keller. Dort ist eine Apparatur aufgebaut, in der rotes Laserlicht durch eine Messkammer geschickt wird. "Mit einem Interferometer messe ich berührungslos Temperaturunterschiede", erzählt der physikbegeisterte junge Mann.
Dabei wird der Laserstrahl geteilt, ein Strahl läuft durch die Messkammer, der andere nicht. Auf einer Mattscheibe werden beide wieder zusammengeführt. "Das entstehende Interferenzbild ist ein Maß für die Temperatur", sagt Oliver Fartmann. Das Bild wird mit einer Kamera aufgezeichnet, zu einer Fotodatei verarbeitet und auf dem Laptop mit einem selbst entwickelten Programm ausgewertet. Gemessen werden können Temperaturen von 10 bis 90 Grad Celsius.
Ob er mit seiner Messanordnung zum Landeswettbewerb delegiert wird, steht noch nicht fest. Sicher ist dagegen schon das künftige Studienfach des Archenhold-Schülers. "Natürlich Physik, am besten an der Humboldt-Uni in Adlershof", verrät er.
Neben den neun Teams der Archenhold-Schule treten aus dem Bezirk jeweils ein Team der Alexander-von-Humboldt-Oberschule und des Schülerlabors Meteum sowie drei Teams vom Orbitall aus dem FEZ an.
Deutschlandweit haben sich für 79 Regionalwettbewerbe rund 11 400 Jugendliche angemeldet.
Autor:Ralf Drescher aus Lichtenberg |
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