Caritas-Projekt tauscht Energiefresser aus
Getragen wird es von der Caritas, einer sozialen Einrichtung der katholischen Kirche, sowie vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit und der Berliner Energieagentur. "Wir gehen in Wohnungen und ermitteln das Einsparpotenzial rund um Strom und Wasser", erzählt Projektkoordinator Rudolf Barby. Mit Messgeräten ermitteln die Projektmitarbeiter den Verbrauch alter Heiz- und Kühlgeräte, erläutern, wie viele Euro der Standbybetrieb von Fernseher, Computer und Musikanlage verbraucht und wie man mit Wasserspardüsen in Küche und Bad die Kosten senken kann. "Nach dem Besuch beim Kunden erstellen wir eine Energiesparanalyse und vereinbaren einen zweiten Termin. Dann bringen wir die für den betreffenden Haushalt nötigen Materialien zur Soforthilfe mit", berichtet Rudolf Barby.
Die Soforthilfe, dass sind Schrankfächer voller Schachteln im Büro des Projekts unter dem Dach der Christus-König-Kirche in der Nipkowstraße. Darin sind Energiesparlampen, schaltbare Steckerleisten und Armaturen zum Wassersparen. Beratung und die Erstausstattung mit Geräten zum Energiesparen sind für den Kunden kostenlos, finanziert von den Projektträgern. "Wir tauschen Glühbirnen gegen Energiesparlampen, stellen den Kühlschrank auf die richtige Temperatur ein und bestücken Wasserhähne in Küche und Bad mit Spardüsen, selbst alte WC-Spülkästen können zum Wassersparen nachgerüstet werden", sagt Rudolf Barby.
Um einen Zweipersonenhaushalt energiesparend umzurüsten, dürfen die Projektmitarbeiter bis zu 70 Euro ausgeben. Dafür hat zum Beispiel eine Familie in der Willi-Sänger-Straße neun Energiesparlampen, Ausschaltadapter für Steckdosen, eine Wasserspardusche und Düsen für Wasserhähne in Küche und Bad bekommen. "Damit spart diese Familie nach unseren Berechnungen 187 Euro für Strom und Wasser pro Jahr", erzählt Rudolf Barby.
Um Kontakt zu künftigen Kunden - Hartz-IV-Empfänger, Bezieher von Sozialhilfe und Rentner mit Grundsicherung - zu bekommen, gehen die Leute von "Stromspar Check" zu den Ausgabestellen der Tafeln und sprechen dort die Kunden an. "Wir müssen oft Überzeugungsarbeit leisten, weil viele Menschen nicht glauben, dass Beratung und Austausch der Stromfresser für sie wirklich kostenlos sind", sagt Rudolf Barby.
Der könnte sich eine Ausweitung des Projekt "Stromspar Check" vorstellen. Bei den Besuchen in Haushalten von sozial Schwachen stoßen er und seine Kollegen oft auf uralte Waschmaschinen und Kühlschränke, die ein mehrfaches an Energie gegenüber modernen Geräten verbrauchen. "Vielleicht sollte es für sozial Schwache Zuschüsse zum Kauf moderner Haushaltsgeräte geben", meint Barby.
Autor:Ralf Drescher aus Lichtenberg |
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