Adlershof. Das Adlergestell soll schmaler werden. So hat es der Senat aus verkehrspolitischen Gründen schon vor Jahren beschlossen, im Frühjahr soll Baubeginn sein. Jetzt regt sich Widerstand.
Die Industrie- und Handelskammer (IHK) fordert, den bereits angekündigten Rückbau mindestens bis nach der Eröffnung des Flughafens BER zu verschieben. "Mit einem Rückbau vor der Flughafeneröffnung fehlt jeglicher Praxistest. Es werden Fakten geschaffen, ohne die neuen Verkehrsströme vom und zum BER beobachtet und analysiert zu haben", sagt dazu der stellvertretende IHK-Hauptgeschäftsführer Christian Wiesenhütter.Die Industrie- und Handelskammer verweist in einer Erklärung darauf, dass das Adlergestell zurzeit eine wichtige Alternative ist, wenn die A 113 mal wieder zugestaut oder von Sperrungen betroffen ist. Allein im vorigen Jahr gab es nach Aussage der IHK 295 Teil- oder Vollsperrungen auf der Autobahn in Richtung Schönefeld. Grund war oft die Auslösung der Höhenkontrolle durch zu hohe Lkw vor den beiden Tunneln in Altglienicke.
"Mit der Eröffnung des Flughafens werden sich die Verkehrsströme in der Stadt noch einmal verändern. Und da sich am Adlergestell auch nicht ein Schlagloch an das nächste reiht, besteht hier kein Zeitdruck", meint IHK-Chef Wiesenhütter.
Das sieht auch Siegfried Scheffler (SPD) so. Der frühere Bundestagsabgeordnete war bis 2000 Staatssekretär im Bundesbauministerium und gilt als Verkehrsexperte. "Mich sprechen immer noch viele Bürger an. In Zeiten klammer Kassen, in denen manche Straßen nicht mal mehr geflickt werden können, haben sie kein Verständnis für einen Rückbau des Adlergestells", sagt Scheffler.
Hintergrund für die Pläne, Die Straße schmaler und damit weniger leistungsfähig zu machen, sind verkehrspolitische Forderungen aus der Zeit des rot-roten Senats. Mit einem Rückbau sollen Autofahrer auf die - noch nicht einmal gebaute - Autobahn gezwungen und Adlergestell und Köpenicker Landstraße vom Verkehr entlastet werden. Der durch den Rückbau gewonnene Straßenraum soll breitere Geh- und Radwege aufnehmen. Die Arbeiten sollen bereits im kommenden Frühjahr mit Vorarbeiten der Berliner Wasserbetriebe eingeleitet werden und bis 2015 abgeschlossen sein.
Ralf Drescher / RD
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