Beratungsstelle für Betroffene in Adlershof eröffnet
Das Angebot des Evangelischen Jugend- und Fürsorgewerks (EJF) richtet sich ausdrücklich an Menschen mit erworbenen, nicht mit angeborenen Hirnschäden. "Diese Menschen, es handelt sich deutschlandweit um rund 270 000 pro Jahr, werden aus einem ganz normalen Leben gerissen. Sie können von einem Tag auf den anderen die einfachsten Dinge des Lebens nicht mehr erledigen, geschweige den ihren Beruf ausüben. Immer mehr jüngere Menschen sind von derartigen Hirnschädigungen betroffen", erzählt Tanya Ludwigs, die Projektleiterin der Beratungsstelle.
Sie berichtet von einem realen Fall. Ein 50-jähriger Bauarbeiter erleidet einen Schlaganfall. Nach Krankenhaus und Reha kehrt er in seine Wohnung heim. "Für ihn ging es natürlich sofort um den Umbau und später darum, welchen Beruf er künftig ausüben könnte", berichtet die Projektleiterin.
Die Beratung richtet sich ausdrücklich an die Betroffenen und ihre Angehörige, die oft hilflos vor der neuen Situation stehen. Angeboten werden Beratungen zum Betreuungsrecht, zu möglichen Leistungen aus der Pflegeversicherung und zu Ansprüchen aus dem Schwerbehindertengesetz. In Planung sind Gesprächsrunden, in denen Wissenswertes zu Pflegebedürftigkeit, zu Arbeitsmöglichkeiten für Betroffene und zu Antragsmöglichkeiten für verschiedene Unterstützungen erörtert werden sollen.
Kontakt zu potenziellen Ratsuchenden wird gerade über Infoflyer hergestellt, die in Arztpraxen und Pflegestützpunkten ausgelegt werden. Die Beratung ist grundsätzlich kostenlos, bei entsprechendem Wunsch können auch Hausbesuche durchgeführt werden.
Autor:Ralf Drescher aus Lichtenberg |
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