Lageso beschlagnahmt kurzfristig Halle in der Merlitzstraße

Adlershof. Die Senatsverwaltung für Gesundheit und Soziales hat kurzfristig die Sporthalle Merlitzstraße zur Unterbringung von Flüchtlingen beschlagnahmt.

Bürgermeister Oliver Igel (SPD) wurde am 5. Januar per Telefon von Staatssekretär Dieter Glietsch über die Entscheidung informiert. Wenig später bekamen auch die betroffenen Sportvereine Anrufe. „Gegen 13.15 Uhr teilte man mir telefonisch mit, dass wir unsere Geräte bis 22 Uhr aus der Halle räumen müssen. Mit Hilfe von rund 40 Vereinsmitgliedern haben wir das dann geschafft. Einige Geräte wurden vor Ort eingeschlossen. Andere konnten wir in schon von uns genutzten Schulturnhallen deponieren“, berichtet Jörg Biesenthal, Abteilungsleiter Turnen und Freizeitsport im PSV Olympia.

Mit der Beschlagnahme der Adlershofer Halle gehen Senat und Lageso von ihrer eigenen Festlegung ab, keine Sporthallen mehr für die Flüchtlingsunterbringung zu nutzen. Wie das Bezirksamt mitteilt, hat der Bürgermeister Widerspruch gegen die Beschlagnahme eingelegt. Die Sporthalle in der Merlitzstraße wurde erst 2008 für fast vier Millionen Euro aus einem denkmalgeschützten Flugzeughangar umgebaut. Die Halle wird neben dem Training auch für Wettkämpfe genutzt.

Ob die rund 3000 Sportler, die sie bisher genutzt haben, anderweitig unterkommen, ist unklar. Kurzfristig soll es im Sportamt des Bezirks eine Krisensitzung mit den betroffenen Vereinen geben. Dann sind auch Vertreter des SV Luftfahrt Ringen dabei. Sie wollten in der Halle Merlitzstraße am 23. Januar eigentlich eine offene Berliner Meisterschaft mit rund 200 Ringern veranstalten. Was daraus wird, ist unklar. RD

Autor:

Ralf Drescher aus Lichtenberg

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