Schulen müssen Energie sparen
Bezirksamt und Anna-Seghers-Schule beginnen mit einem Modellprojekt
Welche Möglichkeiten haben Schulen, um Energie zu sparen und damit einen Beitrag in der Energiekrise und für mehr Klimaschutz zu leisten? Mit dieser Fragestellung beschäftigen sich das Bezirksamt und die Anna-Seghers-Schule in Adlershof gemeinsam. Ein Modellprojekt soll Antworten liefern.
Am 4. Oktober wurde damit begonnen, ein gemeinsam erarbeitetes Maßnahmenpaket in der Gemeinschaftsschule umzusetzen. Der Fokus liegt auf Maßnahmen, die sich mit den vorhandenen Ressourcen kurzfristig umsetzen lassen und einen möglichst messbaren Effekt erzielen. Auf zunächst fünf Maßnahmen haben sich die Schule und der Bezirk verständigt. Eine sieht eine Verhaltensänderung vor. Die einzelnen Fachbereiche sind durch die Schulleitung aufgefordert worden, sich mit dem Thema Energiesparen auseinanderzusetzen und es auch im Unterricht zu behandeln. Um konkret Energie einzusparen, wechselt der Bezirk die vor Ort angebrachten Behördenmodelle gegen einstellbare Thermostate aus. Damit kann die Wärmezufuhr selbständig reguliert werden.
In jeder Klasse wird ein Energiebeauftragter bestimmt, der auf sparsamen Umgang mit Wärme und Strom achten soll. Geschult werden die Energiebeauftragten durch das Unabhängige Institut für Umweltfragen im Rahmen des vom Senat geförderten Projektes „KlimaVisionen“.
Zählerstände regelmäßig im Fokus
Außerdem wird ein Energiemonitoring durchgeführt. Das bedeutet, dass die Schule regelmäßig Energiemessungen und Zählstandabfragen durchführt und die Daten mit den vorliegenden Bestandsdaten vergleicht. Zu guter Letzt hat der Schulförderverein bezirkliche Fördermittel zur Anschaffung von Messgeräten wie digitale Thermometer über den Fonds zur Umsetzung einer nachhaltigen Entwicklung angefragt.
Nach Aussage der Schulleiterin Angelika Jurczyk spielt der bewusste Umgang mit Ressourcen in der Anna-Seghers-Schule seit Jahren eine große Rolle. „Das Thema Energiesparen ist nicht nur aufgrund der Folgen des Krieges in der Ukraine aktuell. Auch zum Schutz des Klimas muss das Sparen von Energie eine dauerhafte Aufgabe sein. Ich begrüße daher das Engagement der Anna-Seghers-Schule, das hoffentlich viele Nachahmer findet“, sagt Bürgermeister Oliver Igel (SPD) über das Modellprojekt.
Laut Umweltstadträtin Claudia Leistner (Grüne) verbrauchen Schulen mit mehr als 1000 Schülern je nach Gebäude- und Energietechnikzustand mehr Wärme und Strom als bis zu 500 Haushalte zusammen. „Es ist daher unerlässlich, dass die Energieeinsparpotenziale geprüft und schnell und konsequent angegangen werden“, erklärt sie. Schulstadtrat Marco Brauchmann (CDU) hofft, dass sich die durch das Projekt gewonnenen Erkenntnisse für andere Schulen in Treptow-Köpenick nutzen lassen, um eine Gesamtstrategie für den Bezirk zu erarbeiten.
Autor:Philipp Hartmann aus Köpenick |
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