Freie Fahrt auf neuen Gleisen
Die Tramstrecke zwischen S-Bahnhof Schöneweide und Adlershof ist eröffnet

Seit viereinhalb Jahren arbeitet Ines Fritsche bei der BVG. Nun durfte die Johannisthalerin die Jungfernfahrt auf der neuen Strecke absolvieren. Für sie war es ein ganz besonderes Erlebnis. | Foto: Philipp Hartmann
11Bilder
  • Seit viereinhalb Jahren arbeitet Ines Fritsche bei der BVG. Nun durfte die Johannisthalerin die Jungfernfahrt auf der neuen Strecke absolvieren. Für sie war es ein ganz besonderes Erlebnis.
  • Foto: Philipp Hartmann
  • hochgeladen von Philipp Hartmann

Sonnenschein, blauer Himmel, winkende und filmende Anwohner an der Strecke. Unter diesen Bilderbuchbedingungen ist am 30. Oktober die Tram-Neubaustrecke Adlershof II eingeweiht worden. Damit wurde die Lücke zwischen der Haltestelle Karl-Ziegler-Straße, wo sich zuvor die Wendeschleife befand, und dem S-Bahnhof Schöneweide geschlossen.

Nach rund anderthalb Jahren Bauzeit sind die insgesamt 5700 Meter verlegten Gleise auf dem Groß-Berliner Damm freigegeben. Fünf neue, barrierefreie Haltestellenpaare mit Blindenleitsystem, DAISY-Anzeigern und Wetterschutz in einem durchschnittlichen Abstand von 450 Metern wurden gebaut: Landschaftspark Johannisthal, Gerhard-Sedlmayr-Straße, Benno-König-Straße, Landfliegerstraße und Nieberstraße. Die Trasse bindet den Wissenschafts- und Technologiepark Adlershof sowie die nahe dem Landschaftspark Johannisthal entstandenen Wohnungen an den S-Bahnhof Schöneweide an. Sie verlängert die Linie M17 von Schöneweide über den Groß-Berliner Damm zum S-Bahnhof Adlershof. Die Linie 61 wird in entgegengesetzter Richtung von ihrer bisherigen Endhaltestelle in der Karl-Ziegler-Straße zum Sterndamm am S-Bahnhof Schöneweide verlängert. Die Linie 63 endet am Landschaftspark Johannisthal. Neun Fahrten pro Stunde und Richtung gibt es auf dem neuen Abschnitt. Für die nötige Energie der 2,7 Kilometer langen Streckenverlängerung sorgt ein neugebautes Gleichrichterwerk.

Dichtes Gedrängel herrschte bei der Eröffnung. Das Band schnitten unter anderem Bürgermeister Oliver Igel, Verkehrssenatorin Regine Günther und die BVG-Vorstandsvorsitzende Eva Kreienkamp durch. | Foto: Philipp Hartmann
  • Dichtes Gedrängel herrschte bei der Eröffnung. Das Band schnitten unter anderem Bürgermeister Oliver Igel, Verkehrssenatorin Regine Günther und die BVG-Vorstandsvorsitzende Eva Kreienkamp durch.
  • Foto: Philipp Hartmann
  • hochgeladen von Philipp Hartmann

Bis zu 12 700 Fahrgäste erwartet die BVG täglich auf dem neuen Teilstück. Um die nötige Kapazität zu schaffen, wird die Linie M17 mit vier zusätzlichen Fahrzeugen verstärkt. Zwei weitere Züge kommen für die Linie 61 hinzu.

Für Verkehrssenatorin Regine Günther (Grüne) ist die Eröffnung „ein weiterer großer Meilenstein der Verkehrswende“. Es handle sich dabei um die erste von aktuell 15 Tram-Strecken, die Berlin bis 2035 umsetzen werde. „Wir haben eine schnelle und umweltfreundliche Verbindung für den Wissenschaftspark und alle Anwohner geschaffen und sind damit heute schon bereit, diesen rasant wachsenden Standort auch in Zukunft mobil zu halten“, ergänzte die BVG-Vorstandsvorsitzende Eva Kreienkamp.

Kurz vor der Jungfernfahrt am 30. Oktober: Die erste Straßenbahn wartet auf Fahrgäste an der Haltestelle Karl-Ziegler-Straße. | Foto: Philipp Hartmann
  • Kurz vor der Jungfernfahrt am 30. Oktober: Die erste Straßenbahn wartet auf Fahrgäste an der Haltestelle Karl-Ziegler-Straße.
  • Foto: Philipp Hartmann
  • hochgeladen von Philipp Hartmann

Straßenbahnfahrerin Ines Fritsche, die in Johannisthal aufgewachsen ist und dort auch heute wohnt, wird den 30. Oktober als ganz besonderen Tag in Erinnerung behalten. Sie durfte die Jungfernfahrt im Führerstand erleben und war dabei sichtlich bewegt. „Das ist eine riesengroße Ehre für mich“, sagte sie, während ihre Familie ihr an einer der neuen Haltestellen zuwinkte. Durften bei der Jungfernfahrt nur Journalisten, Politiker und BVG-Mitarbeiter einsteigen, so konnten am frühen Sonnabend-Nachmittag dann bereits alle Fahrgäste den neuen Streckenabschnitt mit den Linien M17 und 63 befahren. Am 1. November war dies erstmals auch mit der Linie 61 möglich.

40 Millionen Euro kostete das Großprojekt, das im Berliner Programm für Nachhaltige Entwicklung (BENE) aus Mitteln des Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung und des Landes Berlin gefördert wurde.

Autor:

Philipp Hartmann aus Köpenick

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

49 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

WirtschaftAnzeige
Das Team von Optik an der Zeile freut sich auf Ihren Besuch. | Foto: privat

Optik an der Zeile
16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024

40 Jahre Augenoptik-Tradition im Märkischen Viertel, das feiern wir immer noch in diesem Jahr 2024. Feiern Sie mit uns und profitieren Sie von unseren Jubiläumsangeboten. Kommen Sie zu uns und staunen Sie über die Vielfalt der Angebote. Anlässlich unserer 16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024 bieten wir Ihnen die gesamte Kollektion namhafter Designer. Sie können aus einer riesigen Auswahl Ihre Brille finden. Mit vielen schönen Brillengestellen und den Brillengläsern von Essilor und...

  • Märkisches Viertel
  • 13.11.24
  • 701× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 987× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Wie Sie Rückenschmerzen durch fortschrittliche Behandlungskonzepte in den Griff bekommen, erfahren Sie am 3. Dezember. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Ihre Optionen bei Beschwerden
Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule

Um "Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule – Ihre Optionen bei Beschwerden" geht es beim Patienteninformationsabend am Dienstag, 3. Dezember. Rückenschmerzen, Ischias-Beschwerden und Bewegungseinschränkungen im Bereich der Lendenwirbelsäule gehören zu den häufigsten orthopädischen Problemen. An diesem Infoabend erhalten Sie Einblicke in aktuelle Therapiemöglichkeiten und fortschrittliche Behandlungskonzepte. Unser Wirbelsäulenspezialist Tim Rumler-von Rüden erklärt, wie moderne Technologien...

  • Reinickendorf
  • 07.11.24
  • 960× gelesen
  • 1
WirtschaftAnzeige
Für rund 105.000 Haushalte im Bezirk Lichtenberg baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom
2 Bilder

Telekom macht's möglich
Schnelles Glasfasernetz für Lichtenberg

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes im Bezirk Lichtenberg auf Hochtouren. Damit können rund 105.000 Haushalte und Unternehmen in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Karlshorst, Lichtenberg und Rummelsburg einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Schnell sein lohnt sich Wer jetzt einen Glasfaser-Tarif bei der Telekom beauftragt, gehört...

  • Bezirk Lichtenberg
  • 30.10.24
  • 1.322× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.