Nachtschicht auf der Autobahn: Fahrbahn der A 113 wird erneuert
Adlershof. Ein Abend im August gegen 21 Uhr. Auf einem Abschnitt der Stadtautobahn A 113 brummen im Scheinwerferlicht die Baumaschinen. Um Verzögerungen aufzuholen, wird rund um die Uhr gearbeitet. Ein Baustellenbesuch.
Über die Fahrbahn wabern Dampfschwaden, von einem Lkw rutscht heiße Asphaltmasse erst in den Beschicker und von dort über ein Förderband auf den Fertiger. Der produziert die rund zehn Meter breite Hauptfahrbahn eigentlich automatisch und in einem Stück. Hin und wieder flitzen Tiefbauer mit Schaufeln umher und füllen per Hand Asphalt nach. „Es gibt wohl ein Problem mit der Transportschnecke. Das kann an bestimmten Zuschlagstoffen liegen“, mutmaßt Projektmanager Henrik Vierarm von der Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz. Denn beim Besuch der Jornalistengruppe herrscht trotz Nachtschicht ziemliche Hektik. Zu den Problemen mit der hochmodernen Straßenbaumaschine kommt vielleicht auch noch die Sorge, einer der neugierigen Berichterstatter könnte im wahrsten Sinn des Wortes unter die Räder kommen.
Die Mitarbeiter der Firma Rask aus dem brandenburgischen Hoppegarten arbeiten an einer der wichtigsten Verkehrsadern unserer Stadt. Eigentlich war die Autobahn im Bereich Adlershof erst 2005 fertiggestellt worden. Bereits drei Jahre später wurden Schäden durch Betonkrebs festgestellt. Dabei reagieren saure Bestandteile vom Kies mit dem basischen Kalk des Betons, Resultat ist eine bröckelnde Fahrbahn. Seit vorigem Jahr wird deshalb die Autobahn in diesem Bereich saniert, was einem kompletten Neubau der Fahrbahn gleichkommt. In diesem Sommer sind rund 3,8 Kilometer zwischen den Anschlussstellen Johannisthaler Chaussee und Adlershof dran. Dort werden rund 56 000 Quadratmeter Fahrbahn erneuert. Die Kosten von 4,3 Millionen Euro trägt das Bundesverkehrsministerium.
Weil durch die Unwetter Ende Juli/Anfang August drei volle Arbeitstage verlorengegangen sind, wurde Arbeit rund um die Uhr angeordnet. Seitdem ziehen der Fertiger, die beiden Beschicker und die anderen Arbeitsmaschinen ohne Pause ihre Bahn in Richtung Johannisthal. Alle vier Minuten dockt ein Lkw an den Beschicker an und kippt 24 Tonnen heiße Asphaltmasse ab. Die kommt in wärmegedämmten Lademulden mit einer Temperatur von 160 Grad Celsius aus Mischwerken in Ludwigsfelde und Teltow direkt zur Baustelle. Jetzt wird die sogenannte Bindeschicht aufgetragen, die ist acht Zentimeter dick. „Wir fahren derzeit mit 1,5 Metern pro Minute, schaffen so in einer Stunde rund 100 Meter neue Autobahn“, erklärt Projektleiter Henrik Vierarm.
Auf die Bindeschicht kommt später in einem weiteren Arbeitsgang eine drei Zentimeter dicke Deckschicht. Bis zum 26. August sollen die Fahrbahnarbeiten abgeschlossen sein, dann folgen die Markierung der Spuren und der Abbau der Baustelleneinrichtungen. Spätestens ab 3. September soll die A 113 in diesem Abschnitt wieder ohne Einschränkungen befahrbar sein. RD
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Autor:Ralf Drescher aus Lichtenberg |
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