Hoffnung für den Wochenmarkt Adlershof
Bezirksamt konnte wegen des Marktplatzumbaus einen Ersatzstandort ermöglichen
Anfang August haben die ersten Maßnahmen zum Umbau des Marktplatzes Adlershof begonnen. Bis Ende 2023 wird der Platz im Rahmen des Förderprogramms „Lebendige Zentren und Quartiere“ unter anderem mit einem Wasserspiel, neuen Bäumen und Sitzbänken verschönert. Konsequenzen hat das für den Wochenmarkt, der bis dahin ausweichen muss.
Zuvor wurde seit Monaten diskutiert, geplant und nach einem alternativen Standort gesucht. Gefunden wurde er in der Abtstraße, einer kleinen Wohnstraße zwischen Anna-Seghers-Straße und Adlergestell nahe dem S-Bahnhof Adlershof. An jedem Mittwoch zwischen 9 und 16 Uhr finden Anwohner dort seit August weiterhin unter anderem Obst und Gemüse, Torten, Fisch, Geflügel und regionale Produkte aus dem Spreewald.
Peter Willschütz (60) ist bereits seit 28 Jahren auf dem Adlershofer Wochenmarkt mit einem Stand vertreten. Er sagt, der Wochenmarkt sei auch für das soziale Miteinander im Kiez wichtig. Gerade ältere Damen kämen nicht nur zum Einkaufen vorbei, sondern auch, um sich zu unterhalten. „Das ist ein wichtiger Anlaufpunkt für die Leute, die hier wohnen“, meint auch Marktbetreiber Bernd Gellesch (64).
Der neue Standort, das ist auch der Bezirksverwaltung bewusst, ist nicht ideal. Er sei aber unter den gegebenen Voraussetzungen eine gute Kompromisslösung. Andere geeignete Standorte, so heißt es aus dem Bezirksamt, habe es in der Gegend nach sorgfältiger Prüfung auch nicht gegeben. Mal habe es an der geringen Fahrbahnbreite gelegen, mal habe die Befahrbarkeit durch die Feuerwehr nicht gewährleistet werden können.
„Wir sind froh, die Weiterführung des Wochenmarkts gewährleisten zu können, bis er wieder an seinen angestammten, dann neu gestalteten Standort zurückkehren kann“, sagt deshalb Stadtentwicklungsstadträtin Dr. Claudia Leistner (Grüne). Sie ist zuversichtlich, dass der für den Kiez so wichtige Markt auch an seinem Ausweichstandort von den Adlershofern angenommen und geschätzt wird und dem Ortsteil somit auch erhalten bleiben kann. „Einige der Händler*innen versorgen seit vielen Jahren ihre Stammkundschaft mit frischer Ware, lange bevor die Regionalität und kurze Lieferketten in Mode gekommen sind. Gerade in schnelllebigen Zeiten sind Wochenmärkte als soziale Treffpunkte, fern der Digitalisierung, von zentraler Bedeutung für das öffentliche Leben“, hebt sie dessen Bedeutung hervor.
Autor:Philipp Hartmann aus Köpenick |
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