Hier werden Räder fit gemacht
VfJ-Behindertenwerkstätten laden zum Tag der offenen Tür mit Sommerfest ein

Sven Borchert arbeitet von der Neuköllner Polizei sichergestellte herrenlose Fahrräder auf. | Foto: Ralf Drescher
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Seit 2001 gibt es in der Otto-Franke-Straße die VfJ Werkstätten für Behinderte. Hier gehen derzeit 167 Menschen einer Arbeit nach.

Die Mitarbeiter sind geistig, einige auch körperlich behindert oder beeinträchtigt. Eingesetzt werden sie je nach ihren Fähigkeiten. Einige arbeiten an Maschinen oder bedrucken Flaschen, in die ein paar Räume weiter Kosmetikerzeugnisse abgefüllt werden. In einer Kreativwerkstatt entsteht Kunsthandwerk, das auf Basaren und Weihnachtsmärkten verkauft wird.

Ganz neu ist die Fahrradwerkstatt, die gerade aufgebaut wird. Dort schraubt Sven Borchert (34) an einem Rad, an dem noch eine Registriermarke der Polizei klebt. Es hatte monatelang irgendwo in der Stadt angeschlossen am Straßenrand gestanden und war dann von Amts wegen entfernt worden. „Wir bekommen diese Räder, arbeiten sie wieder auf und bieten sie preisgünstig zum Verkauf an“, erklärt Werkstattleiter Gunther Stallmann. Derzeit werden weitere Mitarbeiter der Behindertenwerkstätten für den Einsatz in der Fahrradwerkstatt geschult. Künftig sollen auch Kundenfahrräder repariert werden, Aufträge aus dem Wohngebiet sind schon jetzt willkommen.

Erfolgreich sind die VfJ-Leute schon mit ihrer Kantine, die auch günstiges Mittagessen für Anwohner anbietet. Gunther Stallmann: „Da haben wir inzwischen schon Stammkunden, die jeden Tag kommen.“

Es ist gar nicht so einfach, für die 167 Mitarbeiter der Werkstatt immer Aufträge an Land zu ziehen. Dabei haben Auftraggeber gleich mehrere Vorteile. Wer in Behindertenwerkstätten arbeiten lässt, kann den Auftragswert mit der für das eigene Unternehmen vorgeschriebenen Behindertenquote verrechnen. Und für die von Behinderten ausgeführten Arbeiten wird nur der ermäßigte Mehrwertsteuersatz von sieben Prozent fällig.

Für die neue Fahrradwerkstatt werden noch Auftraggeber gesucht. „Wir würden auch für Unternehmen arbeiten, die in ihren Werkhallen oder auf großen Firmengeländen Dienstfahrräder einsetzen“, sagt Gunther Stallmann.

Am 7. September gibt es in der Otto-Franke-Straße 83 einen Tag der offenen Tür. Dann können Besucher von 9 bis 11 Uhr einen Blick hinter die Kulissen der VfJ-Werkstätten werfen, bei der Arbeit zusehen und mit Mitarbeitern ins Gespräch kommen. Ab 11.30 Uhr sind danach Besucher und Anwohner zum Sommerfest eingeladen, mit Livemusik, Torwandschießen, Geschicklichkeitsspielen, Kaffee, Kuchen und Leckerem vom Grill.

Wer sich für die Leistungen der Fahrradwerkstatt interessiert: Sie ist über einen Nebeneingang an der linken Seite des Gebäudes direkt zu erreichen.

Informationen unter www.vfj-wfb.de.

Sven Borchert arbeitet von der Neuköllner Polizei sichergestellte herrenlose Fahrräder auf. | Foto: Ralf Drescher
Teile von ausgeschlachteten Rädern werden als Ersatzteile aufgehoben. | Foto: Ralf Drescher
Autor:

Ralf Drescher aus Lichtenberg

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