Sanieren mit Sorgfalt
2024 starten Bauarbeiten am Schloss Hohenschönhausen
Im und rund um das frühere Gutshaus an der Hauptstraße 44, von den meisten Schloss Hohenschönhausen genannt, scheint es in diesem Frühjahr ruhig zu bleiben. Doch es geht voran.
Frühblüher bringen zwar kleine Farbtupfen ins Grau der Schlossbaustelle, aber rund um das alte Gutshaus fehlt der befestigte Weg, dort ist ein Loch zu sehen. Aufgänge, Podeste und Treppen sind abgebaut. Staubige Fensterscheiben verraten, dass im Inneren bereits gearbeitet wurde, mit schwerem Gerät und gleichzeitig mit großer Sorgfalt, um die historische Substanz zu erhalten. Auch wenn es derzeit etwas ruhig an diesem Ort aussieht: In den zurückliegenden Monaten hat sich bereits vieles getan, und in diesem Jahr wird die Gebäudesanierung mit Volldampf vorangehen. Denn wie berichtet, lässt die neue Eigentümerin des Schlosses, die Wohnungsbaugenossenschaft Neues Berlin, die Immobilie denkmalgerecht restaurieren. Hier soll Raum für nachbarschaftliche Begegnungen und kulturelle Angebote entstehen.
Im zurückliegenden Jahr ist das Gebäude zunächst in seinen Rohzustand versetzt worden, informiert der Vorstand von Neues Berlin in seinem jüngsten Newsletter. Das war notwendig, denn dem folgten denkmalpflegerische und bautechnische Untersuchungen, die es ermöglichten, die Gesamtsubstanz des Hauses besser kennen- und einschätzen zu lernen. Der Prozess aus Untersuchungen, Bewertungen und Konkretisierungen war vor allem nötig, um zu wissen, welchen Erneuerungsbedarf die Bausubstanz hat, wie Böden und Wände beschaffen und aufgebaut sind und wie sich hier haustechnische Anlagen denkmalgerecht einbauen lassen.
Durch diese intensive Untersuchung hat sich allerdings die zuvor angenommene Planungszeit verlängert und der konkrete Baustart nach hinten verschoben. Doch ab diesem Jahr werden sich das Haus und das Grundstück verändern.
Was das Grundstück betrifft: Es wird größer. „Im Herbst haben wir eine 268 Quadratmeter große Parzelle mit zusätzlichem Baumbestand am hinteren Gartenstück von der Stadt erworben“, informiert die Genossenschaft. Die neue Gesamtfläche um das Schloss Hohenschönhausen gilt es nun mit einer neuen Grundstückseinfassung zu versehen. Noch im April starten dafür die ersten sichtbaren Bauarbeiten. Entlang der Hauptstraße ist eine Klinkermauer vorgesehen, die später begrünt wird. An den übrigen Seiten bleibt der Zaun erhalten. Das Material für die Mauer ist mit der Denkmalschutzbehörde abgestimmt.
Alle Anwohner werden vor dem ersten Spatenstich beziehungsweise vor der ersten Baggerschaufel darüber informiert, wann mit lärmintensiveren Arbeiten zu rechnen sein wird. Mit allen beauftragten Firmen würden Bauzeiten für lärmintensive Arbeiten vereinbart, die möglichst zwischen 7 und 18 Uhr erfolgen sollen.
Doch wie geht das Jahr 2024 an der Hauptstraße 44 weiter? Zusammen mit der Einfriedung werden weitere Erdbauarbeiten geplant und die technische Infrastruktur auf dem Grundstück verlegt. Im Verlauf des Jahres werden außerdem weitere Arbeiten am Haus stattfinden, um den Keller abzudichten und Regenwasser in Zisternen aufzufangen.
Wer übernimmt die Gastronomie?
In den Sommermonaten wird voraussichtlich mit der Neugestaltung des hinteren Gartenteils begonnen. Um die weiteren Arbeiten rund um das denkmalgeschützte Haus voranzutreiben, wird im Verlauf des Jahres ein Gerüst gestellt, und im Spätherbst wird mit Dach- und Fassadenarbeiten am Schloss Hohenschönhausen begonnen. Derweil wird übrigens immer noch jemand gesucht, der künftig die Gastronomie im Gebäude an der Hauptstraße 44 betreiben möchte.
Näheres zur Gastronomen-Suche sowie zu aktuellen Entwicklungen am und im Schloss Hohenschönhausen ist auf www.hauptstrasse44.de zu erfahren.
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.