An der Gehrenseestraße werden immer mehr Wohnhäuser gebaut
Alt-Hohenschönhausen. Fast 80 der insgesamt 95 Eigenheime des Wohnparks "Gartenstadt" an der Gehrenseestraße stehen bereits. Jetzt soll auch das Nachbargrundstück des ehemaligen Amtsgerichts für Wohnzwecke entwickelt werden.
"Ich freue mich, dass nicht nur viele Menschen aus der Umgebung hier ein Heim finden werden, sondern auch viele Menschen aus dem Bundesgebiet", sagt Bürgermeisterin Birgit Monteiro (SPD) über den Wohnpark "Gartenstadt" an der Gehrenseestraße. Am 5. April erklang der Richtspruch für die neu entstehende Siedlung aus Eigenheimen der Deutschen Reihenhaus AG. 77 Häuser der insgesamt 95 Heime stehen bereits.
Ende 2013 begann das Unternehmen mit dem Verkauf der Eigenheime – es ist das erste Berliner Projekt des Kölner Bauträgers. "Fast alle sind bereits verkauft", sagt die Bauleiterin Melanie Hüther. Die Häuser sind begehrt, auch wenn die Lage des Stadtquartiers bislang nicht zu den Filetstücken im Bezirk zählte. Inzwischen gibt es eine neue Bauvoranfrage, die jüngst ans Bezirksamt gerichtet wurde. Das ehemalige Amtsgericht Hohenschönhausen soll zu einem Wohnstandort entwickelt werden. Frühere Überlegungen, das Bestandsgebäude für die Unterbringung von Flüchtlingen zu nutzen, seien vom Tisch, berichtet der Stadtrat für Stadtentwicklung Wilfried Nünthel (CDU).
Noch vor einiger Zeit war die Gehrenseestraße alles andere als ein attraktives Wohngebiet. Die bestehenden Plattenbauten an der Anna-Ebermann-Straße harrten einer Sanierung, deshalb gehörten die Mieten zu den niedrigsten in Lichtenberg. Doch mittlerweile nimmt an der Gehrenseestraße ein neues Stadtquartier Form an. Nach einer Sanierung und Modernisierung durch eine Luxemburger Fondsgesellschaft wurden die Plattenbauten auf Vordermann gebracht, der Leerstand wird damit Stück für Stück beseitigt – trotz gestiegener Mieten.
Dass diese künftig bezahlbar bleiben sollen, dem will sich die landeseigene Wohnungsbaugesellschaft Howoge stellen. Im April wurde der Kauf der 1050 Wohnungen in dieser Siedlung rechtskräftig. Zusätzlich ziehen junge Menschen in das Stadtquartier. Seit zwei Jahren wohnen im ehemaligen Stasi-Bürogebäude an der Gehrenseestraße 99 mehr als 350 Studenten und Singles. Das "Q99" des Projektentwicklers GPU der beiden Investoren Lutz Lakomski und Arndt Lurich aus Dernbach im Westerwald, in dem auch eine Kita untergebracht ist, hat maßgeblich zur Belebung des Gebietes beigetragen. Doch ein Schandfleck im Gebiet bleibt: Die ehemaligen Ausländerwohnheime gleich gegenüber der Siedlung sind seit Jahren unbewohnt.
Für sie zeigten bislang nur Spekulanten Interesse. Die Gebäude sind mittlerweile zu Ruinen verkommen. Immer wieder quartierten sich Obdachlose ein. Es kam zu Räumungen durch die Polizei, man fand sogar Leichen in den Gebäuden. Mittlerweile hat das Bezirksamt einen Bebauungsplanverfahren in Gang gesetzt, der Projektentwickler Cavere will in den Standort investieren. Auch hier soll ein Wohnpark mit rund 500 Wohneinheiten entstehen.
Der Stadtrat für Stadtentwicklung Wilfried Nünthel (CDU) würde das B-Planverfahren zügiger vorantreiben. Doch bislang ließ eine Zusage des Projektentwicklers für einen städtebaulichen Vertrag mit dem Bezirk auf sich warten. Der Vertrag ist notwendig, um den Investor an den Kosten der benötigten Schul- und Kitaplätzen zu beteiligen. "Jetzt ist die Zusage da", sagt Nünthel. Sobald der Vertrag auch unterschrieben ist, geht es im Verfahren mit der Beteiligung der Öffentlichkeit weiter. KW
Autor:Karolina Wrobel aus Lichtenberg |
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