Damit hier alle gern leben
Kiezbeirat Lebensnetz engagiert sich vor Ort
Sie bringen sich mit ihrer Ortskenntnis in Projekte im Wohngebiet ein und machen sich für die Interessen der Bewohner stark: die elf Mitglieder des Kiezbeirats Lebensnetz.
Regelmäßig treffen sie sich im Stadtteilzentrum Hohenschönhausen-Süd, um sich über Entwicklungen, Bauvorhaben und die Verkehrssituation auszutauschen. Sie entwickeln Ideen und wollen der Politik Denkanstöße geben. „Wir sind keine Wutbürger“, betont Ingolf Hähnel, Sprecher des Kiezbeirats. „Im Gegenteil. Wir möchten uns frühzeitig mit unseren Ideen und Hinweisen einbringen.“
Wenn schon gebaut ist oder die Bürger zu spät an Planungen beteiligt werden, wird es als Meckerei angesehen, wenn sie sich kritisch äußern, weiß Hähnel aus Erfahrung. Dabei ist eine frühzeitige Bürgerbeteiligung im Baurecht vorgeschrieben. Sie wird nur leider häufig nicht ausreichend angeboten. Dass es mit Bürgerbeteiligung besser funktioniert, ist ein Anliegen im Kiezbeirat.
Ins Leben gerufen wurde er 2002 auf Initiative der Volkssolidarität. „Wir kümmern uns um die Wohn- und Lebensbedingungen der Menschen, vor allem um die der neu hinzugekommenen“, sagt Ingolf Hähnel. Die Struktur habe sich in den vergangenen Jahren stark verändert. Viele junge Leute seien zugezogen. In Hohenschönhausen-Süd habe man allerdings den Eindruck, dass dieses Gebiet für manche Bezirkspolitiker und Ämter weitab vom Schuss liegt und man es nicht im Fokus habe. Das will der Kiezbeirat ändern. Immerhin sind zahlreiche Projekt dort bereits im Bau oder in Vorbereitung, berichtet Klaus-Dietrich Ehlert, der sich vor allem um Bauthemen kümmert. So entstehen im Mühlengrund gerade Wohnungen für 1200 Einwohner und an der Josef-Höhn-Straße 21 für weitere 200. An der Wartenberger Straße 40 werden gerade Wohnungen für 700 Einwohner fertig. Weiterhin wird mit Bebauungsplänen der Bau von Wohnungen für 1200 Menschen an der Detlefstraße sowie von Wohnungen für 6500 Menschen an der Rhin-/Wollenberger Straße vorbereitet.
„Für diesen Zuwachs in den nächsten Jahren gibt es unseres Wissens nach noch keinerlei Entwicklungskonzept“, berichtet Klaus-Dietrich Ehlert. „Es ist völlig unklar, wie die Infrastruktur angepasst werden muss. Die Auslastung von S-Bahn, Straßenbahn, Busverbindungen, medizinischer Versorgung, die Einkaufssituation und das Straßennetz sind bereits jetzt an ihrer Kapazitätsgrenze angelangt.“ Deshalb fordert der Kiezbeirat für die Infrastruktur ein Entwicklungskonzept.
Auch für die Lösung von Verkehrsproblemen, das Problem der Unterversorgung mit Arztpraxen sowie für mehr Einkaufsmöglichkeiten setzt sich der Beirat ein, berichtet Wolfgang Mey, der Vorsitzende der Ortsgruppe der Volkssolidarität. Insofern sind die die Beiratsmitglieder froh, dass sie dazu beitragen konnten, dass es jetzt zumindest auf dem Kaufhallen-Grundstück an der Wartenberger Straße 51 vorangeht und dort endlich ein neuer Supermarkt entsteht (Wir berichteten).
Der Kiezbeirat Lebensnetz trifft sich jeden dritten Montag im Monat 18 Uhr im Stadtteilzentrum an der Anna-Ebermann-Straße 26, Kontakt unter stadtteilzentrum@albatros-lebensnetz.de.
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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