"Langes Höhe": Kleingärtner wollen Sicherheit

Die Kleingärtner Otto Obermeier (links), Monika Pohling und Hagen Gissemann wollen das Trinkwassernetz der Anlage erneuern. | Foto: Wrobel
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Alt-Hohenschönhausen. Die Kleingärtner der Anlage "Langes Höhe" an der Hohenschönhausener Straße sind besorgt. Denn das Verfahren zur Sicherung der Anlage stagniert. Das könnte schon bald unliebsame Konsequenzen für die Laubenpieper haben.

"Wir wollen dauerhaft bleiben", sagt Monika Pohling. Die Vorsitzende des Kleingartenvereins ist beunruhigt. Sie fürchtet, dass ihnen die Zeit davonrennt. Diese Sorge teilt ihr Stellvertreter Hagen Gissemann. Denn schon bald könnte den 130 Parzellen an der Hohenschönhausener Straße nicht nur das Wasser abgedreht werden. "Wir müssen die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und den Bezirk zu einer Entscheidung drängen, uns das dauerhafte Bleiberecht zu gewähren, erklärt Monika Pohling.

Alle Kleingartenanlagen im Bezirk zu sichern und damit vor einer Bebauung zu schützen, dafür haben sich das Lichtenberger Bezirksamt und die Bezirksverordneten ausdrücklich ausgesprochen. Deshalb sollen alle Parzellen planungsrechtlich gesichert werden. Doch das Verfahren für die Kleingartenanlage "Langes Höhe" ist ins Stocken geraten. Der Grund: "Die Verlängerung der Michelangelostraße ist seit 1994 als Planungsziel Berlins im Flächennutzungsplan enthalten", erklärt der Stadtrat für Stadtentwicklung Wilfried Nünthel (CDU). Diese Trasse – noch zu DDR-Zeiten geplant – würde mitten durch die Kleingartenanlage führen. Wann und ob sie überhaupt kommt, steht jedoch in den Sternen.

"Wir beabsichtigen, die Planung zur Straßenverlängerung aufheben zu lassen", sagt Nünthel. Das kann aber letztlich nur das Abgeordnetenhaus beschließen. "Voraussetzung dafür ist die Zustimmung der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung. Die steht aus", resümiert Nünthel.

Für die Kleingärtner wird die Zeit knapp. "Die Wasserleitungen sind marode. Ich habe Angst, dass es irgendwann zu so vielen Rohrbrüchen kommt, dass uns das Wasser ganz abgestellt wird", sagt Otto Obermeier. "Eine Instandsetzung wurde uns auch von den Berliner Wasserbetrieben empfohlen", sagt die Vereinschefin Monika Pohling. Der Verein schätzt die Kosten auf 100 000 Euro. "Jeder würde einen Anteil übernehmen. Für etliche unserer Mitglieder wäre das viel, viel Geld." Diese Investition müsste bald getätigt werden. "Doch wo bleibt die Sicherheit? Was ist, wenn ich das Geld investiere und in wenigen Jahren meinen Garten aufgeben muss?", fragt Otto Obermeier.

Stadtrat Wilfried Nünthel weist darauf hin, dass ein gewisser Schutz schon jetzt besteht, auch wenn das Verfahren stockt: "Andere Nutzungen der Fläche, etwa der Bau von Wohnungen, wird bereits durch den erreichten Verfahrensstand ausgeschlossen." KW

Autor:

Karolina Wrobel aus Lichtenberg

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