Plattenbauten an der Wollenberger Straße sollen saniert und aufgestockt werden

Neun stark verfallene Häuser gehören zu dem Areal an der Wollenberger Straße. Sie werden derzeit beräumt. | Foto: Wrobel
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Alt-Hohenschönhausen. Kaum ein Bauprojekt zieht sich so lange hin, wie die Entwicklung der ehemaligen Wohnheime für vietnamesische Vertragsarbeiter an der Wollenberger Straße. Jetzt scheinen jedoch die letzten Hürden für eine Baugenehmigung genommen. Das Areal soll ein neues Quartier werden.

Das Bebauungsplanverfahren ist in den letzten Zügen. "Der städtebauliche Vertrag ist unterschriftsreif", sagt Wilfried Nünthel (CDU), der als Stadtrat für Stadtentwicklung das Vorhaben die vergangenen Jahre über begleitet hat.

Aktuell plant der Projektentwickler Cavere laut Bezirksamt die neun mittlerweile stark verfallenen Plattenbauhäuser zu sanieren und baulich aufzustocken. Insgesamt sollen 650 Wohneinheiten entstehen.

Über einen städtebaulichen Vertrag wird der Projektentwickler auch an den sozialen Infrastrukturkosten beteiligt, die so ein großes Bauvorhaben verursacht, heißt es aus dem Amt. Denn wo viel Wohnraum entsteht, da werden auch Kita- und Schulplätze gebraucht. Die soll der Investor mitfinanzieren. Der äußert sich allerdings auch nach mehrmaliger Nachfrage dieser Zeitung nicht zu dem Projekt. So bleibt offen, wann der städtebauliche Vertrag tatsächlich die Unterschrift des Projektentwicklers trägt.

Erst wenn dieser unterschrieben ist, soll der Bebauungsplan auch öffentlich ausgelegt werden. Nünthel rechnet noch im ersten Halbjahr kommenden Jahres mit der Festsetzung des Bebauungsplans. Bislang gebe es keine Hinweise auf weitere Verzögerungen im Verfahren, meint er. Allerdings räumt er ein, dass es zuvor bei der Verhandlung zum städtebaulichen Vertrag zu monatelangen Aufschüben kam, weshalb das im Jahr 2014 eingeleitete Bebauungsplanverfahren nicht wie üblich in 18 Monaten bewältigt wurde.

Auch ist der Projektentwickler Cavere nicht der erste Investor, der das brach liegende Areal entwickeln wollte. Noch im Jahr 2011 kaufte das Immobilienunternehmen Lakis aus Neuss die neun Häuser und wollte diese modernisieren. Um die Entwicklung des Areals zu beschleunigen, hatte das Bezirksamt zunächst noch auf das zeitaufwendige Bebauungsplanverfahren verzichtet. Doch jahrelang kam das Unternehmen nicht in die Gänge. Erst mit dem Projektentwickler Cavere – der im Bezirk bereits ein Wohnprojekt in der Rhinstraße 47 verwirklicht hat – kam Bewegung ins Projekt. Cavere beantragte, einen vorhabenbezogenen Bebauungsplan aufzustellen und unterstrich so seine ernste Absicht, das Projekt auch wirklich zu verwirklichen.

Doch auch wenn dieses Bebauungsplanverfahren nun in seinen letzten Zügen ist, könnte ein Amtsinhaberwechsel im Bezirksamt für weitere Verzögerungen sorgen. Denn weitere Schritte im Verfahren wird die Amtsnachfolgerin von Wilfried Nünthel begleiten. Birgit Monteiro (SPD) wird künftig als Stadträtin den Bereich Stadtentwicklung leiten. KW

Autor:

Karolina Wrobel aus Lichtenberg

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