Grünes Klassenzimmer und Lehmbackofen
40 Jahre "Grün macht Schule" wurde aus gutem Grund im Bezirk gefeiert
Schüler der Brodowin-Grundschule haben Ideen für die Gestaltung ihrer Freiflächen entwickelt und sich dann auch ganz praktisch für die Schulhofgestaltung engagiert.
Begleitet wurden sie dabei vom Arbeitskreis „Grün macht Schule“. Dieser feierte mit dem Projekt an der Liebenwalder Straße 20-22 zugleich sein 40. Gründungsjubiläum. Zum Gratulieren kamen Schul-Staatssekretär Torsten Kühne und Britta Behrendt (beide CDU), Staatssekretärin für Klimaschutz und Umwelt, Stadtentwicklungsstadtrat Kevin Hönicke (SPD) und Umweltstadträtin Filiz Keküllüoğlu (Bündnis 90/Die Grünen). Mitgefeiert haben außerdem Grünflächenplaner und Bildende Künstler, mit denen „Grün macht Schule“ seit vielen Jahren zusammen arbeitet.
Dass das Jubiläum an der Brodowin-Grundschule gefeiert wurde, hat seinen Grund. Diese wird seit sieben Jahren von „Grün macht Schule“ unterstützt. Als sie 2016 einen Modularen Ergänzungsbau bekam, stand weniger Hoffläche zur Verfügung, berichtet Schulleiterin Doreen Eccarius. Die verbleibende sollte deshalb so gestaltet werden, dass sie die Kinder mit Freude nutzen können und dass viel Grün wächst.
Deshalb wandte sich die Schule an das Team des Arbeitskreises „Grün macht Schule“. In einem dreitägigen Workshop wurde mit der Schulgemeinschaft und der Landschaftsarchitektin Antje Schwabersberger ein Konzept erarbeitet, berichtet Eccarius. Das wird nun Schritt für Schritt umgesetzt. Unter anderem entstanden ein Schulgarten und eine Kräuterspirale. Es wurden eine Nestschaukel, ein Baumhaus und eine Kletterwand aufgebaut. Es gibt ein Grünes Klassenzimmer, eine Outdoor-Küche und einen Lehmbackofen. Eine Besonderheit ist der berlinweit einzige Bachlauf auf einem Schulhof. Dort gesammelt, das auf dem Dach des Modularen Ergänzungsbaus anfällt.
Im aktuellen Projekt gestalten Schüler Holz- und Steinskulpturen. Außerdem wird eine Lesehütte aufgebaut und an Insektenhotels gearbeitet. Die Gäste der Festveranstaltung beteiligten sich an der weiteren Hofgestaltung, indem sie zwei Bäume pflanzten.
Als „Grün macht Schule“ 1983 an den Start ging, herrschte auf Berliner Schulhöfen meist Tristesse. Viele Schulgemeinschaften wollten das ändern. Doch die Umsetzung war nicht einfach. Sie brauchten vor allem fachplanerische Unterstützung, um von den Behörden die erforderlichen Genehmigung für Veränderungen zu erhalten. Deshalb entstand die Idee, einen Arbeitskreis „Grün macht Schule“ einzurichten. Aus der Betreuung einiger Schulhofprojekte ist ein Programm geworden. Das Team aus Kräften der Pädagogischen Beratungsstelle der Senatsverwaltung für Bildung und des Freilandlabors Britz betreut jährlich zwischen 60 und 70 Projekte, berichtet Ulf Schröder von der Pädagogischen Beratungsstelle.
Informationen auf www.gruen-macht-schule.de
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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