Jugendfilmtage informieren Schüler über Alkohol und Nikotin

Eine Brille simuliert Schülern, wie 0,8 Promille wirken: einen Baukasten zusammenzusetzen ist dann kein Kinderspiel mehr. | Foto: Wrobel
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  • Eine Brille simuliert Schülern, wie 0,8 Promille wirken: einen Baukasten zusammenzusetzen ist dann kein Kinderspiel mehr.
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Neu-Hohenschönhausen. Wie vernebeln 0,8 Promille die Sinne? Steckt auch Quecksilber in Zigaretten? Wie die Alltagsdrogen Nikotin und Alkohol wirken, das erfuhren rund 1000 Lichtenberger Schüler bei den JugendFilmTagen am 8. und 9. Oktober.

"Ich sehe ganz verschwommen. Und alles ist weit weg", sagt Ramon, während er vergeblich Bauklötzchen in verschiedenen Formen richtig einzuordnen versucht. Was kleinen Kindern kaum Probleme bereitet, das will dem Jungen nicht gelingen. Der Achtklässler muss sich auf seine Aufgabe voll konzentrieren.

Denn mit einer sogenannten 0,8-Promille-Brille wird Ramon ein Alkoholrausch simuliert und ihm das Sehen erschwert. So merkt der Gymnasiast ohne jeden Alkohol, wie das Nervengift wirkt: Es schwächt nicht nur die Konzentration, sondern erschwert das Sehen und beeinflusst die Motorik.

Neben dem Nikotin ist Alkohol die am meisten verbreitete Alltagsdroge – auch unter Jugendlichen. "Wir wollen verhindern, dass der Konsum zur Sucht wird. Deshalb können wir gar nicht früh genug darüber aufklären, warum man erst gar nicht mit dem Rauchen und Trinken anfangen sollte", sagt Gesundheits- und Jugendstadträtin Sandra Obermeyer (parteilos für Die Linke).

Obwohl die Raucherquoten bei Zwölf- bis 17-Jährigen und auch der regelmäßige Alkoholkonsum zurückgehen, schädigen die Alltagsdrogen junge Menschen in der Entwicklung. Und noch immer trinken sich 15 Prozent der Jugendlichen im Alter zwischen zwölf und 17 ein Mal im Monat in den Rausch, wie die jüngste Studie der Bundeszentrale belegt. Zudem seien neue Produkte wie E-Zigaretten und E-Shishas groß in Mode. Sie werden mit Aromen wie Mango oder Apfel für den Gaumen schmackhaft gemacht. Doch auch sie enthalten das Nervengift Nikotin.

Was die restlichen fast 100 Giftstoffe einer Zigarette sind und in welchen Formen E-Nikotinprodukte daherkommen, lernten die Kinder und Jugendlichen bei einem Mitmach-Parcours im Kino CineMotion in der Wartenberger Straße.

"Alle Kinder wissen natürlich, dass Zigaretten schädlich sind", sagt Eva Hoffmann vom Lichtenberger Gesundheitsmanagement. "Welche Giftstoffe aber darin enthalten sind, darüber sind die meisten Kinder erstaunt. Für viele ist überraschend, dass sich in einer Zigarette Blei, Quecksilber, Radon oder Polonium finden", sagt Hoffmann, die in vielen Einzelgesprächen die Fragen von Schülern aus dem Barnim- oder dem Gottfried-Herder-Gymnasiums beantwortete.

Selbstbewusst Nein zur Zigarette zu sagen, haben sich auch Carolin und Emma aus dem Herder-Gymnasium vorgenommen. Und noch mehr: In ihrer Schülerzeitung "Her(r) der Dinge" wollen sie mit Artikeln andere Schüler für das Thema sensibilisieren. KW

Eine Brille simuliert Schülern, wie 0,8 Promille wirken: einen Baukasten zusammenzusetzen ist dann kein Kinderspiel mehr. | Foto: Wrobel
Den Schülern wurde veranschaulicht, welche Giftstoffe in Zigaretten stecken: darunter Arsen und Blausäure. | Foto: Wrobel
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Karolina Wrobel aus Lichtenberg

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