Drei Frauen sprechen über den Interkulturellen Garten
Jenny Sieg (41 Jahre) aus Prenzlauer Berg:
Das ist nun mein drittes Jahr im Interkulturellen Garten. Ich habe lange Zeit nach etwas gesucht, wo ich gärtnern kann. Aber die Verantwortung für ein ganzes Pachtgrundstück war mir immer zu viel. Im Interkulturellen Garten bewirtschafte ich ein Beet von 40 Quadratmetern, pflanze Gemüse und Blumen. Das Gärtnern dient der Entspannung vom Alltag, die Natur hat eine große Heilkraft. Natürlich kommt das geerntete Gemüse bei meiner Familie auf den Tisch. Mein Mann stammt aus Hongkong und ist damit ein absolutes Stadtkind. Er ist stets erstaunt, wie viel Erdbeeren so ein kleines Beet abwerfen kann.
Renate Felkel (71 Jahre), Anwohnerin:
Ich bin ganz neu dabei beim Interkulturellen Garten und teile mir mit anderen ein Gemeinschaftsbeet. Nachdem das Beet ein wenig verwildert war, habe ich nun Blumen gepflanzt. Ich hatte 40 Jahre lang selbst einen Garten, deshalb hatte ich wieder Sehnsucht danach. Außerdem gefällt mir, dass man sich hier mit anderen austauschen kann. Wir geben uns gegenseitig Ratschläge. Ich habe das Gefühl, in der Runde wird man immer vorbehaltlos aufgenommen. Ich freue mich schon auf die Gartensaison. Dieses Jahr pflanze ich Bärlauch, Rhabarber, Erdbeeren, Radieschen und Mohrrüben.
Latifa Polovina (45 Jahre), Anwohnerin
Ich bin seit Anfang an bei der Initiative dabei, also seit zehn Jahren, und bin bis heute eine sehr große Freundin des Gartens. Ich schätze die Natur und pflanze am liebsten Blumen. Doch im Interkulturellen Garten kann man nicht nur gärtnern. Wir backen regelmäßig im Lehmbackofen Brot, wir treffen uns zum Plausch. Ich selbst stamme aus Bosnien und habe hier neben vielen Bekanntschaften auch richtige Freundschaften geschlossen.
Wer vorbeikommen möchte: Der Garten ist dienstags und donnerstags, 10 bis 18 Uhr, und mittwochs, 10 bis 14 Uhr, geöffnet. Am Donnerstag ab 15 Uhr ist das Garten-Café geöffnet. Jeden zweiten Donnerstag im Monat findet das Repair-Café von 15.30 Uhr bis 17.30 Uhr statt, bei dem die Besucher ihre kleineren Elektrogeräte unter Anleitung selbst reparieren können.
Alle Angebote sind kostenlos.
Autor:Karolina Wrobel aus Lichtenberg |
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