FREIHEIT steht jetzt im Rosenhof
Gedenkstätte übernimmt Wort-Skulptur von Zeitgeschichtlichen Forum Leipzig

Die Wort-Skulptur „FREIHEIT“ steht jetzt im Rosenhof der Gedenkstätte Hohenschönhausen. | Foto:  Bernd Wähner
5Bilder
  • Die Wort-Skulptur „FREIHEIT“ steht jetzt im Rosenhof der Gedenkstätte Hohenschönhausen.
  • Foto: Bernd Wähner
  • hochgeladen von Bernd Wähner

In der Gedenkstätte Hohenschönhausen hat die Wort-Skulptur „FREIHEIT“ des Berliner Künstlers Hüseyin Arda jetzt ihren neuen Standort gefunden.

Symbolisch übergeben wurde sie von Thomas Stein vom Zeitgeschichtlichen Forum Leipzig. Dass sie nach Berlin umzog, hat seinen Grund. Im Zeitgeschichtlichen Forum wird ein neuer Ausstellungsbereich gestaltet und in den passt die Skulptur nicht hinein.

Der Berliner Beauftragte zur Aufarbeitung der SED-Diktatur, Frank Ebert, begrüßt es, dass die Wort-Skulptur „FREIHEIT“ jetzt in der Gedenkstätte Hohenschönhausen steht. Er hofft, dass sie hier zu Diskussionen um den Gegensatz von Haft und Freiheit führen wird. | Foto: Bernd Wähner
  • Der Berliner Beauftragte zur Aufarbeitung der SED-Diktatur, Frank Ebert, begrüßt es, dass die Wort-Skulptur „FREIHEIT“ jetzt in der Gedenkstätte Hohenschönhausen steht. Er hofft, dass sie hier zu Diskussionen um den Gegensatz von Haft und Freiheit führen wird.
  • Foto: Bernd Wähner
  • hochgeladen von Bernd Wähner

Die Wortskulptur „FREIHEIT“ wurde von Hüseyin Arda im Jahr 2017 geschaffen. Sie besteht aus zusammengeschweißten Metallplatten. Seit 2018 befand sie sich im Zeitgeschichtlichen Forum. Auf den großen Buchstaben saßen häufig Besucher und Zuhörer, wenn sie Diskussionsrunden oder Lesungen lauschten. Im vergangenen Jahr fand auch eine Lesung mit Akteuren aus der Gedenkstätte Hohenschönhausen in Leipzig statt. "Seinerzeit meinte diese bereits, das müssten wir in Hohenschönhausen haben", erinnert sich Thomas Stein. „Da hat aber noch niemand gedacht, dass es tatsächlich so kommen würde. Wir lieben die Skulptur und wollen sie eigentlich nicht hergeben.“

Thomas Stein vom Zeitgeschichtlichen Forum Leipzig freut sich, dass für die Wort-Skulptur „FREIHEIT“ im Rosenhof der Gedenkstätte Hohenschönhausen ein angemessener neuer Standort gefunden wurde. | Foto: Bernd Wähner
  • Thomas Stein vom Zeitgeschichtlichen Forum Leipzig freut sich, dass für die Wort-Skulptur „FREIHEIT“ im Rosenhof der Gedenkstätte Hohenschönhausen ein angemessener neuer Standort gefunden wurde.
  • Foto: Bernd Wähner
  • hochgeladen von Bernd Wähner

Aber dann wurde entschieden, einen neuen Bereich im Zeitgeschichtlichen Forum zu gestalten. Es wurde geplant und letztlich stand fest: Die Wort-Skulptur passt nicht hinein. Da erinnerten sich die Leipziger sich an das Interesse in Berlin. So kann die Skulptur in der Gedenkstätte an der der Gedenkstätte an der Genslerstraße 66 eine neue Heimat finden.

Plattziert wurden die Buchstaben FREIHEIT im Rosenhof. Diesen Bereich des Stasi-Gefängnisses hat zu DDR-Zeiten kein Gefangener betreten dürfen, berichtet Helge Heidemeyer, Direktor der Gedenkstätte.

Helge Heidemeyer, der Direktor der Gedenkstätte Hohenschönhausen, präsentierte im Rosenhof die Wort-Skulptur „FREIHEIT“ des in Berlin lebenden Künstlers Hüseyin Arda an ihrem neuen Standort. In seiner Rede stellte er fest, dass diese Wortskulptur hier ihren richtigen, neuen Platz gefunden hat.  | Foto: Bernd Wähner
  • Helge Heidemeyer, der Direktor der Gedenkstätte Hohenschönhausen, präsentierte im Rosenhof die Wort-Skulptur „FREIHEIT“ des in Berlin lebenden Künstlers Hüseyin Arda an ihrem neuen Standort. In seiner Rede stellte er fest, dass diese Wortskulptur hier ihren richtigen, neuen Platz gefunden hat.
  • Foto: Bernd Wähner
  • hochgeladen von Bernd Wähner

Der letzte Häftling in Hohenschönhausen war der frühere Stasi-Chef Erich Mielke. Der durfte im Rosenhof seinen Freigang absolvieren. „Er beschwerte sich dann doch tatsächlich über die Haftbedingungen hier“, so Heidemeyer. Aber ist ein früheres Gefängnis nicht der falsche Ort? „Wir meinen: Das ist genau der richtige Ort. Hier kann man am besten ermessen, was Freiheit bedeutet“, sagt Helge Heidemeyer. „Freiheit ist ein Grundpfeiler unserer Gesellschaft. Dazu gehören zum Beispiel Wahlfreiheit und Meinungsfreiheit. Aber Freiheit muss auch immer wieder erkämpft werden.“

Weil der Künstler Hüseyin Arda derzeit im Ausland unterwegs ist, konnte er leider nicht zur Präsentation anwesend sein. Dafür besuchte Frank Ebert erstmals in seiner neuen Funktion als Berliner Beauftragte zur Aufarbeitung der SED-Diktatur die Gedenkstätte Hohenschönhausen. Er betonte, dass es ohne Freiheit keine Sicherheit für die freie Entfaltung eines jeden in Deutschland gebe. Außerdem hofft Ebert, dass durch die Skulptur viele Besucher den Gegensatz von unfrei sein und Freiheit an diesem Ort zum Anlass nehmen, darüber zu diskutieren.

Informationen zu Gedenkstätte Hohenschönhausen auf www.stiftung-hsh.de

Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

88 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

WirtschaftAnzeige
Das Team von Optik an der Zeile freut sich auf Ihren Besuch. | Foto: privat

Optik an der Zeile
16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024

40 Jahre Augenoptik-Tradition im Märkischen Viertel, das feiern wir immer noch in diesem Jahr 2024. Feiern Sie mit uns und profitieren Sie von unseren Jubiläumsangeboten. Kommen Sie zu uns und staunen Sie über die Vielfalt der Angebote. Anlässlich unserer 16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024 bieten wir Ihnen die gesamte Kollektion namhafter Designer. Sie können aus einer riesigen Auswahl Ihre Brille finden. Mit vielen schönen Brillengestellen und den Brillengläsern von Essilor und...

  • Märkisches Viertel
  • 13.11.24
  • 546× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 835× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Wie Sie Rückenschmerzen durch fortschrittliche Behandlungskonzepte in den Griff bekommen, erfahren Sie am 3. Dezember. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Ihre Optionen bei Beschwerden
Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule

Um "Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule – Ihre Optionen bei Beschwerden" geht es beim Patienteninformationsabend am Dienstag, 3. Dezember. Rückenschmerzen, Ischias-Beschwerden und Bewegungseinschränkungen im Bereich der Lendenwirbelsäule gehören zu den häufigsten orthopädischen Problemen. An diesem Infoabend erhalten Sie Einblicke in aktuelle Therapiemöglichkeiten und fortschrittliche Behandlungskonzepte. Unser Wirbelsäulenspezialist Tim Rumler-von Rüden erklärt, wie moderne Technologien...

  • Reinickendorf
  • 07.11.24
  • 813× gelesen
  • 1
WirtschaftAnzeige
Für rund 105.000 Haushalte im Bezirk Lichtenberg baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom
2 Bilder

Telekom macht's möglich
Schnelles Glasfasernetz für Lichtenberg

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes im Bezirk Lichtenberg auf Hochtouren. Damit können rund 105.000 Haushalte und Unternehmen in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Karlshorst, Lichtenberg und Rummelsburg einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Schnell sein lohnt sich Wer jetzt einen Glasfaser-Tarif bei der Telekom beauftragt, gehört...

  • Bezirk Lichtenberg
  • 30.10.24
  • 1.190× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.