Kiezurlaubsreport – von Berlin nach Borkum
Was haben Berlin und Borkum gemeinsam? Sie fangen beide mit B an, es gibt viel Wasser an beiden Orten und viel zu entdecken! Ansonsten sind sie total unterschiedlich....
Die aufregende lange Reise beginnt am Hauptbahnhof in Berlin. Wir steigen in den Zug nach Emden, um nach ca. 6 Stunden weiter mit der Fähre nach Borkum zu fahren. Erstes „Luxusproblem“ für einen Berliner...es gibt keinen Speisewagen, keinen Kaffee...bis Hannover!!! Der Zug führt uns über Bremen, Oldenburg nach Emden. In Emden Außenhafen steigen wir um in die Fähre und es geht weiter übers große stürmische Wasser. Die Nordsee!
Die Auto-Fähre/Katamaran legt an in Borkum und direkt hier vor Ort wartet eine Kleinbahn auf die Urlauber und Besucher. Hiermit gelangt man ins spannende Inselinnere. Die Bummelbahn hat was von der Harzquerbahn. Holzbänke, hohe Decken und Austritte, auf denen man den Fahrtwind genießen kann. Es knirscht und knattert und wackelt und pfeift. Die Bahn ist voll. Viel zu dicke Koffer und Zeltsäcke türmen sich im Gang, die Menschen lächeln sich an und freuen sich auf Borkum. Sie wollen eine Kur machen, Ihren Urlaub oder ein Wochenende verbringen. In 2 h ist man vom Festland hier.
Borkum ist eine schöne grüne Nordseeinsel, die ein Geheimtipp für Menschen ist, die Ruhe und Entspannung im Urlaub suchen, eine Auszeit nehmen, die allein am Strand sein wollen, gerne radeln, kein Auto benötigen, die salzige Luft und den böigen Wind und das raue Klima mögen.
Nur ca. 5000 Einwohner hat die Insel. In Spitzenzeiten kommen bis zu 40 000 Touristen auf die Insel...So manch Prominenter hat sich hier niedergelassen, um seine Ruhe zu finden und den Hauch der Abgeschiedenheit von der restlichen Welt zu genießen.
Die Sonne lacht und die Weite der Natur wird einem erst klar, wenn man hier radelt...Richtung Ostland zum Beispiel. Hierhin verirren sich nur wenige. Irgendwann geht es nicht mehr weiter mit dem Rad und man kann die Spitze der Insel nur zu Fuß erkunden...
Belohnt wird man mit purer Natur – einsamen breiten Stränden, weißem Wüstensand und teilweise stürmischen Winden. Es gibt sogenannte Ruhezonen – hinter dem Südstrand – die nicht betreten werden dürfen – bis hierher hat uns eine angehende Biologiestudentin per Rad geführt – sie erzählt uns zum Beispiel, dass es eine Süßwasserblase unter Borkum gibt, die uns mit Trinkwasser versorgt, welche typischen Muscheln und Algen man hier findet und sie führte uns vor, dass man auf Borkum mit Blasentank Spaß haben kann....Wir lernen die „unterirdischen Bewohner“ der Insel kennen, hier und da hoppeln Hasen über den Weg, die gibt es hier wie Sand am Meer...
Gegenüber der Insel ist eine leuchtend gelbe Sandbank, hier tummeln sich Seehunde- und Kegelrobbenfamilien. Ein herrlicher Anblick – sie sonnen sich in Reih und Glied.
Das Wetter ist unberechenbar und wandelbar. Morgens regnet es, mittags scheint die Sonne, nachmittags zieht ein Sturm auf und abends sieht man einen fantastischen Sonnenuntergang. Wir ziehen uns nach dem Zwiebelprinzip an und gewöhnen uns an das Nordseeklima hier. Mit der Kutsche machen wir eine Inselrundfahrt und erfahren vom einheimischen „Pferdeflüsterer“ die Neuigkeiten. Rast machen wir in einem Café, wo es leckere Friesen- und Sanddorntorte sowie die typische „Fasanenbrause“ gibt.
Wir erklimmen den neuen Leuchtturm und haben nach 308 Stufen einen wundervollen Ausblick über die Insel. Eine Kirche mit interessanter Historie und moderner Architektur, ein Pfarrer der auch für 5 Urlauber Insidergeschichten erzählt...
Konzerte am Strand-Pavillon, ein Heimatmuseum und drei Leuchttürme, Wattwanderungen, Rundflüge und vieles mehr hat Borkum zu bieten. Eine Reise wert für einen Berliner und einen Rucksack voller Geschichten bringen wir mit!
Autor:Sandra Kirsten aus Alt-Hohenschönhausen |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.