Positionsbestimmung in Gelb
Stasi-Gedenkstätte hat ein neues Wegeleitsystem

Der Direktor der Gedenkstätte, Helge Heidemeyer (2. von rechts) erklärt im Beisein des Designers Johannes Fait (links) und Elise Catrain dem Berliner Beauftragte zur SED-Aufarbeitung, Frank Ebert (Mitte) und Besucher Thomas Stein, wie das 3D-Modell Menschen mit Sehbehinderung die Orientierung erleichtert. | Foto: Bernd Wähner
5Bilder
  • Der Direktor der Gedenkstätte, Helge Heidemeyer (2. von rechts) erklärt im Beisein des Designers Johannes Fait (links) und Elise Catrain dem Berliner Beauftragte zur SED-Aufarbeitung, Frank Ebert (Mitte) und Besucher Thomas Stein, wie das 3D-Modell Menschen mit Sehbehinderung die Orientierung erleichtert.
  • Foto: Bernd Wähner
  • hochgeladen von Bernd Wähner

In der Gedenkstätte Hohenschönhausen an der Genslerstraße 66 ist kürzlich zur besseren Orientierung für Besucher ein neues Wegeleitsystem gestaltet und installiert worden.

Entwickelt wurde es von Johannes Fait von der Agentur FaitSchlichter. Nach dem Ende der Pandemie kommen wieder jeden Tag viele Besucher in die Gedenkstätte, rund 400 000 sind es durchschnittlich im Jahr, berichtet der Direktor der Gedenkstätte, Helge Heidemeyer. Deshalb habe man sich gedacht, die Orientierung mit einem funktionalen Design zu erleichtern. Das ist in einem auffälligen Gelb gehalten, das sich vom Grau der einstigen Stasi-Gefängnisgebäude abhebt.

FREIHEIT mit bunten Punkten | Foto: Bernd Wähner
  • FREIHEIT mit bunten Punkten
  • Foto: Bernd Wähner
  • hochgeladen von Bernd Wähner

Im Bereich des Besucherzentrums finden sich nicht nur Signets, die darauf hinweisen, wo Gepäckaufbewahrung, Cafeteria oder Toiletten sind. Hier finden sich auch Schriftzüge mit den Begriffen Demokratie, Freiheit und Menschenrechte, „die jedem unsere Position klarmachen“, sagt Helge Heidemeyer. In diesem Bereich stehen auch als Sitzmöbel die Buchstaben „hohenschoenhausen“, auf denen zum Beispiel Gruppen Platz nehmen können, wenn sie vor einem Rundgang durch die Gedenkstätte eine kurze Einführung erhalten. Diese gelben Buchstaben sind aus Aluminium gefertigt und rund 80 Kilogramm schwer, damit sie nicht vom Platz bewegt werden können. Ein weiterer Bestandteil des neuen Wegeleitsystems sind zehn Banner, die an den Gebäuden angebracht sind. Auf ihnen befindet sich eine kurze Beschreibung des jeweiligen Gebäudes beziehungsweise seiner früheren Nutzung und auch ein QR-Code, informiert Elise Catrain, Leiterin der Öffentlichkeitsarbeit der Gedenkstätte. Über diesen QR-Code können Interessierte ausführlichere Informationen zu den jeweiligen Gebäuden per Smartphone oder Tablet abrufen.

Auf diesem gelben Buchstaben aus Aluminium können Besuchergruppen Platz nehmen. | Foto:  Bernd Wähner
  • Auf diesem gelben Buchstaben aus Aluminium können Besuchergruppen Platz nehmen.
  • Foto: Bernd Wähner
  • hochgeladen von Bernd Wähner

Zum neuen Wegeleitsystem gehört schließlich auch ein 3D-Modell von der gesamten Gedenkstätte, auf dem sich die Bezeichnung und frühere Bestimmung der einzelnen Gebäude in Brailleschrift befindet. So können sich auch sehbehinderte Besucher orientieren. Und letztlich befindet sich am Ausgang der Gedenkstätte das Wort FREIHEIT an einer Wand. Auf dieser Installation kleben inzwischen viele bunte Punkte. Aber das ist so gewollt, berichtet Elise Catrain.

Elise Catrain erläutert im Bereich des Besucherzentrums der Gedenkstätte das neue Wegeleitsystem. Mit dabei sind Designer Johannes Fait (links), Besucher Thomas Stein (2. von links), Gedenkstätten-Direktor Helge Heidemeyer und der Berliner Beauftragte zur SED-Aufarbeitung, Frank Ebert. | Foto: Bernd Wähner
  • Elise Catrain erläutert im Bereich des Besucherzentrums der Gedenkstätte das neue Wegeleitsystem. Mit dabei sind Designer Johannes Fait (links), Besucher Thomas Stein (2. von links), Gedenkstätten-Direktor Helge Heidemeyer und der Berliner Beauftragte zur SED-Aufarbeitung, Frank Ebert.
  • Foto: Bernd Wähner
  • hochgeladen von Bernd Wähner

Der Grund für diesen abschließenden Teil des Leitsystems: Kommen Besuchergruppen in die Gedenkstätte, dann erhalten sie als Zeichen der Zusammengehörigkeit einen farbigen Punkt, den sie sich auf ihre Kleidung pinnen. Verlassen sie die Gedenkstätte, haben bisher viele ihren farbigen Aufkleber an Bäume, Mülltonnen oder Mauern geheftet. „Da mussten wir regelmäßig die Aufkleber von Bäumen entfernen oder sogar Mülltonnen austauschen lassen. Nun sollen die gelben FREIHEIT-Buchstaben am Ausgang dazu animieren, die Aufkleber dort anzuheften. Vielfach nutzen junge Leute diesen Schriftzug aber auch, um vor ihm ein Erinnerungsselfie zu machen“, sagt Elise Catrain.

Mehr zur Gedenkstätte ist auf www.stiftung-hsh.de zu erfahren.

Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

90 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
Schonende Verfahren für Ihre Rückengesundheit werden am 19. März vorgestellt. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Informationen für Patienten
Minimal-Invasive Wirbelsäulenchirurgie

Leiden Sie unter anhaltenden Rückenschmerzen oder Wirbelsäulenbeschwerden? Moderne minimal-invasive Operationsverfahren ermöglichen eine schonendere Behandlung mit schnelleren Genesungszeiten. Erfahren Sie mehr über innovative Therapiemöglichkeiten bei unserem Infoabend mit Dr. (Univ. Kermanshah) Kamran Yawari, Teamchefarzt des Caritas Wirbelsäulenzentrums. In seinem Vortrag erläutert er die Vorteile minimal-invasiver Wirbelsäulenchirurgie und zeigt auf, wann und für wen diese Methoden sinnvoll...

  • Reinickendorf
  • 18.02.25
  • 243× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Erfahren Sie, welche proktologischen Erkrankungen häufig auftreten, welche Untersuchungsmethoden es gibt und wie moderne Behandlungsmöglichkeiten helfen können.  | Foto: pixel-shot.com, Leonid Yastremskiy

Proktologie: Ende gut, alles gut!

Unser Darm ist mit seinen 5 bis 7 Metern Länge ein wahres Wunderwerk unseres Körpers. Doch wenn es am Ende des Darms zu Erkrankungen kommt, kann das die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen – auch wenn man es nicht sieht. Aus Scham werden diese Probleme oft verschwiegen, dabei gibt es in den meisten Fällen gute Behandlungsmöglichkeiten. Wir laden Sie herzlich zu unserem Informationsabend ein! Erfahren Sie, welche proktologischen Erkrankungen häufig auftreten, welche Untersuchungsmethoden es...

  • Reinickendorf
  • 19.02.25
  • 208× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem.  | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Patienten fragen
Steine in der Gallenblase – was nun?

Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem. Etwa jede fünfte Person in Europa ist betroffen, und fast die Hälfte entwickelt im Laufe des Lebens Beschwerden. Diese äußern sich meist in Form von wiederkehrenden Schmerzen, insbesondere im rechten Oberbauch. In einigen Fällen können Gallensteine zu ernsthaften Komplikationen wie einer Entzündung der Gallenblase führen. Die bevorzugte Therapie bei Beschwerden ist die operative Entfernung der Gallenblase – in der Regel...

  • Reinickendorf
  • 12.02.25
  • 592× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Informieren Sie sich über Intensivmedizin. | Foto: 2022 Tomasz Kuzminski

Infoabend am 11. Februar
Grenzen und Möglichkeiten der Intensivmedizin

Die Intensivmedizin hat erstaunliche Fortschritte gemacht und bietet schwerstkranken Patienten Überlebenschancen, die früher undenkbar waren. Doch wo liegen die Grenzen dieser Hochleistungsmedizin? Welche technischen, personellen und ethischen Herausforderungen gibt es? Besuchen Sie unseren Infoabend mit Priv.-Doz. Dr. Stephan Kurz und erfahren Sie, wie intensivmedizinische Maßnahmen Leben retten, aber auch komplexe Entscheidungen erfordern. Was geschieht, wenn Therapieoptionen ausgeschöpft...

  • Reinickendorf
  • 29.01.25
  • 1.182× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.