Gedenkstätte Hohenschönhausen sucht Zeitzeugen
Was riskierten Menschen für Musik?
"Musik, Zensur und Haft in der DDR“: Zu diesem Thema plant die Gedenkstätte Hohenschönhausen mit dem „buero doering – Fachhandel für Ereignisse“ mehrere Aktionen anlässlich ihres Tags der offenen Tür.
Dafür werden Zeitzeugen gesucht, die etwas zum Thema Musik, Zensur und Haft in der DDR erzählen können. Die Kooperationspartner interessiert: Was haben die Menschen für „ihre“ Musik riskiert? Welche Erfahrungen haben Sie mit unerwünschter Musik, ihrem Schmuggel und ihrer Zensur gemacht? Welche illegalen Konzerte, Tonträger oder sonstige Treffen haben sie bewegt? Am 28. August veranstaltet die Gedenkstätte ihren Tag der offenen Tür. Zum Thema Haft und Musik sind Konzerte, Filme und Vorträge geplant.
Vom 13. August bis zum 5. September präsentiert der „Fachhandel für Ereignisse“ außerdem die Ausstellung Bone Music in der Villa Heike, Freienwalder Straße 17, in Alt-Hohenschönhausen. Sie handelt von mutigen jungen Menschen in der UdSSR der 1950er-Jahre, die verbotene Musik nach Leningrad schmuggelten, um sie auf Röntgenbilder zu pressen und illegal vertreiben zu können.
Musik war in der DDR einer strikten Zensur unterworfen. Die Lektoratskommission entschied über Musik im Radio, das Label für populäre Musik „Amiga“ über die Genehmigung von Aufnahmen auf Tonträgern. Kassetten aus dem Westen verschwanden an der Grenze. Konzerte mit systemkritischer Musik waren verboten. Daher möchte die Gedenkstätte Hohenschönhausen zum Tag der offenen Tür und im Rahmen der Ausstellung einige der Geschichten zum Thema Haft und Musik in der DDR als Drucke im öffentlichen Raum in der Freienwalder Straße präsentieren.
Willkommen sind aber auch Erzählungen, die nicht in die Öffentlichkeit gelangen sollen. Diese nimmt die Gedenkstätte für die interne Forschung vertraulich entgegen.
Wer helfen kann, meldet sich unter veranstaltungen@stiftung-hsh.de oder info@buero-doering.de. Weitere Informationen: www.stiftung-hsh.de.
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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