Van der Rohe-Haus zeigt Arbeiten von Ray Malone

Die Arbeit "Reflektion" lässt Platz für den Betrachter als Teil der Installation. | Foto: Reiner Hausleitner
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Alt-Hohenschönhausen. Die Kunst des Einfachen gehörte zu den Gestaltungsprinzipien des Architekten Ludwig Mies van der Rohe. Der Künstler Ray Malone greift in seiner Kunst dieses Prinzip auf.

"Ray Malones Arbeiten, die im Mies van der Rohe Haus zu sehen sind, entfalten ganz selbstverständlich die Facetten der Einfachheit: Entschiedenheit, Leichtigkeit, Mut, Gegenwart", weiß die Kunsthistorikerin Dorothée Bauerle-Willert. Seit fünf Jahren lebt der 1939 in Malta geborene Künstler in Berlin. Noch bis 18. November sind seine Arbeiten im von Mies van der Rohe konzipierten Haus Lemke in der Oberseestraße 60 zu sehen. Die Zeichnungen, Malereien und eine für das Ausstellungshaus entworfene Installation sind bildliche Anregungen, die ihren Ursprung aus anderen Künsten wie etwa Musik, Architektur und Literatur beziehen. Die zentrale Werkgruppe mit dem Titel "Passacaglia" ist eine Serie von Bildern, angeordnet in zwei Räumen des Hauses: "Wie im Tanz wird der Betrachter im Passieren des Raums durch die Partitur der Zeichnungen geleitet - in aller Freiheit des Sehens", so die Kunsthistorikerin Bauerle-Willert über die Bilder, die ein visuelles Echo zu einem spanischen Volkstanz ergeben. So leitet sich der Titel der Serie, "Passacaglia", vom spanischen Ausdruck "pasar una calle" ab - was "durch die Straßen gehen" bedeutet.

Mit der siebenteiligen Arbeit "Meridian" greift der Künstler Ray Malone eine bildliche Entsprechung zur Poetik eines Textes des Dichters Paul Celan auf. Celans berühmte Rede anlässlich der Verleihung des Georg-Büchner-Preises 1960 spürt dem Geheimnis des Gedichts und seiner schwer zu benennenden Wirkung nach. Eine "poetische Kartographie", wie sie Celan auslotet, greift auch Malone in seiner Arbeit auf. "Das Kunstwerk ist eine Einladung in einen Raumort, der sich zeigt, sich aber nicht benennen, fixieren lässt", beschreibt Expertin Bauerle-Willert diese Arbeit.

Platz für die Begegnung zwischen Betrachter und Kunstwerk lässt Ray Malone unmittelbar in der Arbeit "Reflektion" entstehen, indem er den Betrachter als Teil dieser Installation mitdenkt: Beim Begehen findet der sich zwischen Alu-Dibond-Platten, die an zwei gegenüber liegenden Wänden angebracht sind. Eine Auslassung der Bildreihe ermöglicht es dem Betrachter, dazwischen zu treten und so eine gedachte Lücke zu schließen.

Die Werkschau Ray Malones "Zwischenraum" ist bereits der vierte Teil der Ausstellungsserie "Die Kunst des Einfachen" im Mies van der Rohe Haus und ist Dienstag bis Sonntag von 11 bis 17 Uhr zu sehen. Der Eintritt ist frei.

Weitere Informationen gibt es unter 97 00 06 18.
Karolina Wrobel / KW
Die Arbeit "Reflektion" lässt Platz für den Betrachter als Teil der Installation. | Foto: Reiner Hausleitner
Die Werke Ray Malones sind bis 18. November zu sehen. | Foto: Reiner Hausleitner
Autor:

Karolina Wrobel aus Lichtenberg

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