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die Frau mit dem geschenkten Rollstuhl | Foto: Stefan Hörder
  • die Frau mit dem geschenkten Rollstuhl
  • Foto: Stefan Hörder
  • hochgeladen von Sandra Kirsten

Es ist Donnerstag und nach 4 Wochen Krieg ist immer noch volle Einsatzbereitschaft am Hauptbahnhof in Berlin. Neben mir sind viele Helfer unterwegs in gelben, grünen, lila, rosa Westen. Dolmetscher, Psychologen, Wegweiser, Fahrkarten-, Lebensmittel- und Medikamentenausgeber.

Alle haben das gleiche Ziel : HELFEN

Die Züge voller erschöpfter Frauen, Jugendlicher, Kinder - Großfamilien treffen hier ein und es ist nicht die letzte Fahrt für Sie – für viele es geht weiter…
Was auffällt - alle haben kleines Gepäck, viele benötigen Taschen oder Rucksäcke, sie tragen Ihr Hab und Gut in Plastiktüten.

Mit ein paar Brocken Russisch und Englisch wird kommuniziert:
Wohin soll ich fahren – wie funktioniert die Weiterfahrt? Wo bekomme ich etwas zu essen? Wo gibt es Medikamente? Wo kann ich übernachten? Wie komme ich nach Bad Fallingbostel, Langerwehe und Kirchheimbolanden - wo liegt das denn?

Wir fragen immer wieder: Wohin wollen Sie? Damoy - sagt eine Frau, was auf Deutsch heißt: nach Hause - in die Ukraine - das ist unsere Heimat!

Die Ankommenden und Durchreisende sind freundlich und geduldig, sie bedanken sich auf Deutsch und nehmen nicht mal eine Schokolade an. Nur einigen Kindern kann man damit ein Lächeln ins Gesicht zaubern. Es sind einzelne Frauen, ganze Großfamilien und immer wieder Mütter und Omas mit kleinen Kindern.

Eine Frau erzählt uns, dass Sie Arbeit in Stuttgart hat, aber keine Unterkunft. Eine andere kann sich nicht entscheiden, ob Sie nach Augsburg oder Heilbronn fährt. Viele haben sich eine Großstadt ausgesucht. Die Züge nach München, Hamburg und Frankfurt werden voll.

Es gibt unzählige Geschichten, eine davon ist ganz wunderbar: Stefan, ein Helfer,  hat von zu Hause einen ausgedienten Rollstuhl mitgebracht. Eigentlich will er ihn in die Sammelstelle bringen.
Unterwegs dahin trifft er eine ältere Frau am Stock mit Ihrer gesamten Familie, Sie trägt ein Kopftuch und 2 Katzenkörbchen.
Er bietet ihr spontan den Rollstuhl an, was für eine unsagbare Dankbarkeit hier rüber kam, kann nur Stefan selbst erzählen - er hat es erlebt und war sehr gerührt!

Und die vielen Helfer, die vorbeikommen: einer möchte Geld spenden, wo er denn hingehen kann, eine Frau will eine Unterkunft anbieten, einige Berliner kommen mit Sachspenden.

Es tat gut zu helfen, auch wenn es nur das Raussuchen der richtigen Zugverbindung betraf!
Wir haben eine Verbundenheit gefühlt.

Autor:

Sandra Kirsten aus Alt-Hohenschönhausen

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