Hartnäckiger Einsatz lohnte sich
Nahversorger im Kiez hat eröffnet
Es hat lange gedauert und den Kiezbeirat Lebensnetz viel Überzeugungsarbeit gekostet: Aber nun konnte an der Wartenberger Straße 51 endlich ein Nahversorger eröffnen.
Damit wird nach langer Zeit eine Lücke in der Nahversorgung im Kiez an der Wartenberger und der Anna-Ebermann-Straße sowie für die benachbarte Kleingartenanlage geschlossen. Bis zum Sommer 2020 stand auf dem Grundstück eine Kaufhalle. Die war 1977 vom Konsum Berlin gebaut worden, stand aber schon lange leer.
Die Reaktivierung des Standorts wurde aber immer dringlicher, weil die Zahl der im Kiez lebenden Menschen in den vergangenen Jahren stark anstieg und aufgrund von Wohnungsneubau noch weiter steigen wird. Der Kiezbeirat Lebensnetz engagierte sich deshalb seit 2014 intensiv für die Ansiedlung eines neuen Marktes. Seine Mitglieder sammelten unter anderem 400 Unterschriften von Nachbarn. Die Konsum-Genossenschaft, der Grundstück und Gebäude gehörten, erklärte sich zwar 2015 zu einer Wiedereröffnung bereit. Doch die Behörden verweigerten zunächst ihre Zustimmung. Und als die dann vorlag, waren Verkehrsfragen zu klären. Vor dem Markt halten zwar Straßenbahnen der Linien M5 und M17, aber letztlich war die Zu- und Abfahrt über die Gleise und zum Parkplatz zu genehmigen, berichtet Stadtentwicklungs- und Wirtschaftsstadtrat Kevin Hönicke (SPD). Die Zuständigkeit dafür lag bei der Senatsverkehrsverwaltung, und die brauchte ihre Zeit für die Bearbeitung und Genehmigung.
Im Spätsommer 2020 konnte endlich die alte Halle abgerissen und im November mit dem Neubau begonnen werden. Im Auftrage der Konsum-Genossenschaft baute die Keßler-Bau AG den neuen Markt. Carsten Walther, Vorstand der Berliner Konsum-Genossenschaft, informiert: „Wir sind Eigentümerin, vermieten aber an Netto Marken-Discount.“ Zur Eröffnung zeigte sich Ingolf Hähnel, Sprecher des Kiezbeirats erfreut: „Vor allem ältere Bewohner profitieren von dem neuen Nahversorger. Für sie waren die bisherigen Entfernungen zu einer Einkaufsmöglichkeit und das Überqueren der Hauptverkehrswege ein großes Problem. Insgesamt brauchte aber der ganze Kiez noch einen Nahversorger. Es war ein zähes Ringen, das sich gelohnt hat.
„Die Eröffnung des Supermarkts ist ein Ergebnis bürgerschaftlichen Engagements vieler Anwohnerinnen und Anwohner und des Kiezbeirats, für das ich sehr dankbar bin“, sagte Bürgermeister Michael Grunst (Die Linke) bei der Eröffnung. „Was lange währte, wurde endlich Realität“, kommentierte Konsum-Vorstand Carsten Walther. „Wir sind sehr froh, heute ein über viele Jahre laufendes Projekt durch unseren Mieter Netto eröffnen zu können. Das Ergebnis kann sich sehen lassen und die Kiezbewohner zeigen ihre Begeisterung.“
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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