Die Eisbären Juniors brauchen einen Ersatz
Die Halle der Inline-Skaterhockey-Abteilung soll in ein paar Jahren abgerissen werden

Der Abgeordnete Martin Pätzold sowie Marcus Proske und Tino Hofmann von den Eisbären Juniors in der Sporthalle. Sie machen sich für einen Alternativstandort für den Inline-Skaterhockey stark. | Foto:  Bernd Wähner
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  • Der Abgeordnete Martin Pätzold sowie Marcus Proske und Tino Hofmann von den Eisbären Juniors in der Sporthalle. Sie machen sich für einen Alternativstandort für den Inline-Skaterhockey stark.
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Die Inline-Skaterhockey-Abteilung des Vereins Eisbären Juniors Berlin hat sich in den zurückliegenden zwei Jahren in der Wollenberger Straße 1 eine in der Stadt einmalige Spielstätte für ihren Sport geschaffen. Diese soll in absehbarer Zeit allerdings abgerissen werden.

In dieser Halle findet außer Inline-Skaterhockey auf Bundesliganiveau auch Nachwuchsarbeit statt. Außerdem engagiert sich der Verein in der Förderung des Frauen- und Mädchensports sowie der Arbeit mit Geflüchteten. Dass der Verein diese längere Zeit leer stehende Halle seit 2022 nutzen kann, ist unter anderem dem Engagement des Abgeordneten Martin Pätzold (CDU) zu verdanken. Diese Halle wird von der Berliner Immobilien Management GmbH (BIM) verwaltet. Der Leiter der Inline-Skaterhockey-Abteilung, Marcus Proske, bat Martin Pätzold, der als früherer Vorsitzender der Sportjugend im Bezirk immer noch gut mit den hiesigen Sportvereinen vernetzt ist, um Unterstützung und Vermittlung zur BIM. „Die BIM kümmerte sich dann sehr rasch darum, dass die Sporthalle zur Verfügung gestellt werden kann“, sagte Pätzold, als die Halle vor zwei Jahren von den Sportlern in Besitz genommen wurde.

Nun soll die Halle demnächst aber in das Eigentum der Wohnungsbaugesellschaft Howoge übergehen. Diese wird das Gelände der früheren Vertragsarbeitersiedlung an der Gehrensee-, Wartenberger, Haupt- und Wollenberger Straße gemeinsam mit dem Projektentwickler Belle Epoque mit neuen Wohnungen bebauen. Die alte Sporthalle an der Wollenberger Straße muss deshalb weichen.

Die Halle war Ende der 70er-Jahre gebaut und später von einem Oberstufenzentrum genutzt worden. Danach trainierten in ihr Sportvereine, ehe dort Flüchtlinge zeitweise untergebracht wurden. Nach gut sechs Jahren Leerstand ist sie inzwischen sportliche Heimat der Inline-Skaterhockey-Abteilung. Doch obwohl klar ist, dass die Halle abgerissen wird, gibt es bisher keine Alternative für die Sportler.

Zwar beschlossen die Lichtenberger Verordneten, dass eine Lösung gefunden werden soll, aber die steht bisher noch in den Sternen. Nun haben die Inline-Skaterhockey-Spieler selbst einen Lösungsvorschlag, den Martin Pätzold unterstützt. Weil offenbar keine geeignete Halle zur Verfügung steht, die dauerhaft von den Spielern genutzt werden kann, schlagen sie den Aufbau einer Halle aus Fertigteilen an der Ecke Seehausener- und Pablo-Picasso-Straße vor. Die würde im Vergleich zu einer komplett neuen Sporthalle preiswerter sein, und in dieser Halle würden die Sportler dann den für ihren Sport nötigen Fußbodenbelag und die Banden fest installieren können. Die betreffende Fläche wird vom Bezirksamt verwaltet. Sie ist seit 20 Jahren eine ungenutzte Vorhaltefläche für eine Sporthalle.

Für Pätzold ist klar, dass man den mit seiner engagierten Kinder- und Jugendarbeit nicht im Regen stehen lassen darf. „Hier muss eine Lösung gefunden werden“, sagt er. Dem stimmen übrigens auch die Bündnisgrünen im Bezirk und im Abgeordnetenhaus zu. Klara Schedlich, sportpolitische Sprecherin der Grünen-Fraktion im Abgeordnetenhaus, sagt: „Berlins Sportarten sind vielfältig und die Anforderungen an die Sportstätten sehr unterschiedlich. Wenn wir uns Sportmetropole nennen, müssen wir auch ein Zuhause für diverse Sportarten sein und bleiben. Ein Abriss der Halle ohne sofort zur Verfügung stehender Ausweichoption für die Eisbären Juniors darf keine Option sein.“

„Wir fordern deshalb die Realisierung eines Alternativstandortes, bevor die Halle nach aktuellem Zeitplan 2028 abgerissen wird“, sagt Daniela Ehlers, Fraktionschefin der Grünen in der Bezirksverordnetenversammlung (BVV). An der Seehausener Straße gebe es bereits die Vorhaltefläche für eine „gedeckte Sportanlage“. „Für die Investitionskosten, die der Verein auf unter eine Million Euro schätzt, könnte die Howoge aufkommen, die an der Stelle der Halle an der Wollenberger Straße 1 einen Wohnturm bauen möchte.“

Mehr zur Inline-Skaterhockey-Abteilung ist auf www.eisbaeren-juniors.de/was-ist-inline-skaterhockey/ zu erfahren.

Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

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