Edelmetall im Visier
Sechs Schüler starten bei „Youth Olympic Games“ in Buenos Aires
Von den Olympischen Spielen in Rio brachten Absolventen sechs Medaillen mit nach Hause, auch bei der Winter-Version in Pyeongchang kletterten Sportler aufs Treppchen, die ihren Schliff dem Schul- und Leistungssportzentrum Berlin (SLZB) verdanken. Jetzt sind sechs Schüler aus Alt-Hohenschönhausen nach Buenos Aires gereist. Sie wollen bei den „Youth Olympic Games“ kräftig abräumen.
Die argentinische Hauptstadt ist vom 6. bis 18. Oktober Schauplatz eines der größten internationalen Sportspektakel. Mehr als 3000 Athleten im Alter zwischen 15 und 18 Jahren treten bei den 3. Olympischen Jugend-Sommerspielen in insgesamt 185 Wettkämpfen an. Unter ihnen sind sechs Jugendliche, die das SLZB in Alt-Hohenschönhausen besuchen. Luka Pfretzschner und Filip John (Beachvolleyball), Elena Wassen und Lou Massenberg (Wasserspringen) Clea Reisenweber (Bogenschießen) und Maurice Ingenrieth (Schwimmen) haben sich bei Europa- und/oder Weltmeisterschaften ihrer Altersklassen für das große Sport-Event qualifiziert. Die Hoffnung ist groß, dass erneut Edelmetall im Gepäck klimpert, wenn die Nachwuchstalente am 19. Oktober nach Berlin zurückkehren.
„Sechs Sportler zu den Youth Olympic Games schicken zu können, ist außergewöhnlich für ein Bundesland – und erst recht für eine Schule“, sagt Gudrun Götze, Leiterin des SLZB. „Aber dies ist eben auch eine besondere Schule. Hier lernen Talente, die Medaillen erringen sollen, und wir gestalten die Bedingungen so, dass alles glatt läuft. Der Sport wünscht sich Trainingszeiten – wir bauen den Unterricht drumherum.“ Weitläufig und grün wirkt das Areal zwischen Weißenseer Weg und Konrad-Wolf-Straße, auf dem sich die Spitzensportlerschmiede befindet.
Für die jungen Athleten sind die Wege zu den Trainingsstätten dennoch kurz. Schwimm-, Eissport- und Turnhallen, Fußball- und Beachvolleyballplätze des Sportforums liegen quasi vor der Tür. Das SLBZ ist laut dem Berliner Schulgesetz eine Schule mit besonderer pädagogischer Prägung auf dem Schwerpunkt Sport. Es bietet die Möglichkeit, alle Abschlüsse abzulegen, die in Berlin gängig sind. Dank dem Modell „Unterricht, Unterkunft und Leistungssport-Training an einem Ort“ kann sich der Nachwuchs auf künftige Höchstleistungen vorbereiten, ohne die Schulbildung zu vernachlässigen. Unterrichtet werden die rund 1200 Kinder und Jugendlichen von 180 Lehrkräften. Etwa zehn Prozent der Pädagogen waren selbst einmal Schüler in Hohenschönhausen, berichtet Gudrun Götze.
Erst im Frühsommer dieses Jahres feierte die Bildungsstätte den 50. Geburtstag. Das heutige SLZB ging aus der Kinder- und Jugendsportschule (KJS) „Werner Seelenbinder“ hervor, der Neubau an der Fritz-Lesch-Straße 35 eröffnete 2014. Das Schul- und Leistungssportzentrum Berlin ist eine von 43 „Eliteschulen des Sports“ landesweit – und nach dem Medaillenspiegel die erfolgreichste.
Zu den bekanntesten Absolventen zählen die Olympiasieger Robert und Christoph Harting (beide Diskuswerfen), Schwimmerin Britta Steffen, Wasserspringer Patrick Hausding, Eisschnellläuferin Claudia Pechstein und Beachvolleyballerin Kira Walkenhorst. Auch Schwimmerin Franziska van Almsick, der Eishockey-Spieler Sven Felski und Handballer Stefan Kretzschmar lernten und trainierten einst in Hohenschönhausen. Absolventen und Schüler errangen in 50 Jahren bei Olympischen Spielen 49 Gold- 52 Silber- und 74 Bronzemedaillen. Mehr Infos auf www.slzb.de.
Autor:Berit Müller aus Lichtenberg |
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