Schlamm muss alle fünf Jahre raus
Wasserqualität des Obersees hat sich trotz Filter nicht verbessert
Während der Orankesee ein richtiger See ist, der aus Brunnen gespeist wird und Badequalität hat, ist der Obersee ein großes Regenauffangbecken – und zwar mit allen Problemen, die sich daraus ergeben.
In den Obersee wird das Regenwasser aus einem etwa 60 Hektar großen Gebiet eingeleitet, vor allem aus den Straßen. Das führt dazu, dass auch Phosphate in das Gewässer gelangen. Diese wiederum fördern das Algenwachstum, was zur Reduzierung des Sauerstoffgehalts führt. Weil das vor einigen Jahren erkannt wurde, ließ das Bezirksamt mit EU-Förderung im Jahr 2015 eine Filteranlage am Obersee einbauen. Deren Betrieb wird aus Mitteln des Bezirks finanziert. Das erfuhr Abgeordnetenhausmitglied Martin Pätzold (CDU) auf Anfrage aus der Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt. Immerhin 120 000 Euro fallen für den Betrieb der Filteranlage im Jahr an, informiert Staatssekretärin Claudia Elif Stutz (CDU).
Trotzdem hat sich die Wasserqualität des Obersees in den vergangenen Jahren nicht entscheidend verbessert, aber sie ist auch nicht erheblich schlechter geworden. Dass es noch zu keiner Verbesserung kam, liegt vor allem an der Algenblüte in den Sommermonaten. Ohne Filteranlage wäre das Gewässer allerdings wohl bereits gekippt.
Das Bezirksamt hat inzwischen eine weitere Filterstufe eingesetzt, um zumindest den Status quo zu halten und nach und nach die Wasserqualität zu verbessern. Für das kommende Jahr ist eine sogenannte Teilentschlammung des Obersees vorgesehen, so die Staatssekretärin weiter. Dabei sollen dem Gewässer Schlamm und Sedimente vom Grund entnommen werden, um die Ökologie zu erhalten. Die geschätzten Kosten dafür werden sich auf zirka 335 000 Euro belaufen. Solch eine Entschlammung sei künftig im Fünf-Jahres-Rhythmus vorzusehen. Um die Wasserqualität des Obersees zu verbessern, setze das Bezirksamt allerdings weiter auf die Filterung.
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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