Wie aus Abfällen Wertstoffe werden
ALBA: Schritt für Schritt in Richtung Klimaschutz
Als erstes Unternehmen schloss die ALBA Group Ende 2020 eine Klima- und Umweltschutzvereinbarung mit dem Land Berlin. Doch wie wird diese Vereinbarung umgesetzt? Was hat ALBA dafür bereits getan? Darüber informierten sich der Regierende Bürgermeister Kai Wegner und Umweltsenatorin Ute Bonde (beide CDU) bei einem Besuch des ALBA Recycling-Zentrums an der Marzahner Straße 35.
In der Klima- und Umweltschutzvereinbarung verpflichtet sich das private Recyclingunternehmen, seine Kohlenstoffdioxid-Emissionen sukzessive weiter zu senken und seinen Ressourcenverbrauch kontinuierlich zu verringern. Erstmals verpflichtete sich damit ein Berliner Unternehmen in einer kombinierten Vereinbarung sowohl auf verbindliche Klima- als auch ambitionierte Umweltziele. Im Mittelpunkt der Vereinbarung stehen der möglichst sparsame und ökologisch verträgliche Energieeinsatz, die verstärkte Nutzung regenerativer Energien im Gebäudebestand sowie die nachhaltige Ressourcenschonung, aber auch der weitere Ausbau des Recyclings von Abfällen.
Im ALBA Recycling-Zentrum an der Marzahner Straße betreibt ALBA seit rund 20 Jahren auf einem rund 20 000 Quadratmeter großen Grundstück zwei Recyclinganlagen. In der einen werden Gewerbeabfälle aufbereitet, in der anderen Holzabfälle verarbeitet.
Einen ersten Zwischenstopp auf ihrem Rundgang über das ALBA-Gelände machen Kai Wegner und Ute Bonde an der Lkw-Waage. Hier berichtet ihnen der Geschäftsführer der ALBA Berlin GmbH, Christoph Franzke, dass die Fahrzeugflotte des Unternehmens nach und nach auf E- beziehungsweise hybrid betriebene Fahrzeuge umgerüstet wird. An der Waage geben die Fahrer der eintreffenden Fahrzeuge zunächst ein, ob sie Holz- oder Gewerbeabfälle geladen haben. Danach zeigt eine digitale Anzeige das geladene Gewicht an. So kann man genau nachvollziehen, dass in den Anlagen an der Marzahner Straße im Jahr rund 60 000 Tonnen Abfälle aufbereitet beziehungsweise verarbeitet werden.
Von der Waage aus geht es weiter in die Halle mit den Bergen von Gewerbeabfällen. Diese werden von einem Kran nach und nach auf die Bänder der Sortieranlage gelegt. Dort erfolgt mittels moderner Technik eine Vorsortierung, Plaste, Metall und andere Stoffe werden beim Durchlaufen der Anlage bereits herausgenommen. Was übrig bleibt, wird per Handsortierung weiteren Stoffgruppen zugeordnet. So können die sortierten Stoffe dann recycelt und wieder in den Stoffkreislauf zurückgeführt werden, berichtet Geschäftsführer Christoph Franzke.
Ebenfalls imposant ist die Holz-Recyclinganlage, in der vor allem alte Paletten, Transportkisten aus Holz oder Möbel landen. Diese durchlaufen im Recycling-Prozess einen riesigen Magneten. Dieser zieht alle metallischen Bestandteile heraus, die dann metallverarbeitenden Unternehmen als Rohstoff zur Verfügung gestellt werden können. Das Holz wird in der Anlage unter anderem mit schweren Hämmern automatisch zerkleinert und kann dann der holzverarbeitenden Industrie zur Verfügung gestellt werden, um daraus unter anderem Spanplatten zu pressen.
Zum Abschluss des Rundgangs präsentiert Christoph Franzke gemeinsam mit ALBA-Gesellschafter Eric Schweitzer und dem Vorstandsvorsitzenden von ALBA, Robert Arbter, dem Regierenden Bürgermeister und der Umweltsenatorin eine der E-Tankstellen des Unternehmens. „Berlin will spätestens bis zum Jahr 2045 klimaneutral sein“, sagt Kai Wegner. „Die Umrüstung gewerblicher Lkw-Flotten auf elektrische Antriebe ist hierfür ein wichtiger Baustein. Das Berliner Unternehmen ALBA geht da mit gutem Beispiel voran. Das Recycling von Rohstoffen spart zudem wertvolle Ressourcen und viel Energie. Jede Kilowattstunde, die wir einsparen, hilft uns bei unseren Bemühungen um die Energiewende.“
Robert Arbter erklärt: „ALBA hat als erstes Unternehmen bereits im Dezember 2020 eine Klima- und Umweltschutzvereinbarung mit dem Land Berlin abgeschlossen. Wir stehen zu unserem Wort und richten das Unternehmen Schritt für Schritt in Richtung Klimaschutz aus. Abfälle sind kein Müll, sondern Rohstoffe, die wir recyceln oder energetisch nutzen können. Doch hierfür müssen Abfälle noch besser getrennt werden – von den Haushalten aber besonders von den Gewerbebetrieben. Vor allem bei biogenen Abfällen, Kunststoffen oder auch Elektroschrott besteht noch viel Luft nach oben.“ Gerade die falsche Entsorgung von Elektroschrott bereite der Recycling- und Entsorgungswirtschaft große Probleme, so der ALBA-Vorstandsvorsitzende. Denn immer mehr Geräte, in denen Lithium-Ionen-Akkus verbaut sind, geraten fälschlicherweise in Haus- und Gewerbeabfälle. Dort können sie sich in den Lkws oder Sortieranlagen entzünden. Die Brände sind dann kaum mehr zu löschen. Die Schäden seien bundesweit in der Branche enorm, berichtet Robert Arbter.
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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