Wie aus Abfällen Wertstoffe werden
ALBA: Schritt für Schritt in Richtung Klimaschutz

Christoph Franzke, Eric Schweitzer, Ute Bonde, Robert Arbter und Kai Wegner (von links) an einer E-Tankstelle von ALBA. | Foto:  Bernd Wähner
11Bilder
  • Christoph Franzke, Eric Schweitzer, Ute Bonde, Robert Arbter und Kai Wegner (von links) an einer E-Tankstelle von ALBA.
  • Foto: Bernd Wähner
  • hochgeladen von Bernd Wähner

Als erstes Unternehmen schloss die ALBA Group Ende 2020 eine Klima- und Umweltschutzvereinbarung mit dem Land Berlin. Doch wie wird diese Vereinbarung umgesetzt? Was hat ALBA dafür bereits getan? Darüber informierten sich der Regierende Bürgermeister Kai Wegner und Umweltsenatorin Ute Bonde (beide CDU) bei einem Besuch des ALBA Recycling-Zentrums an der Marzahner Straße 35.

In der Klima- und Umweltschutzvereinbarung verpflichtet sich das private Recyclingunternehmen, seine Kohlenstoffdioxid-Emissionen sukzessive weiter zu senken und seinen Ressourcenverbrauch kontinuierlich zu verringern. Erstmals verpflichtete sich damit ein Berliner Unternehmen in einer kombinierten Vereinbarung sowohl auf verbindliche Klima- als auch ambitionierte Umweltziele. Im Mittelpunkt der Vereinbarung stehen der möglichst sparsame und ökologisch verträgliche Energieeinsatz, die verstärkte Nutzung regenerativer Energien im Gebäudebestand sowie die nachhaltige Ressourcenschonung, aber auch der weitere Ausbau des Recyclings von Abfällen.

Im ALBA Recycling-Zentrum an der Marzahner Straße betreibt ALBA seit rund 20 Jahren auf einem rund 20 000 Quadratmeter großen Grundstück zwei Recyclinganlagen. In der einen werden Gewerbeabfälle aufbereitet, in der anderen Holzabfälle verarbeitet.

Eines der ALBA-Fahrzeuge, das mit Strom fährt, rollt langsam auf die Waage an der Einfahrt zum Recycling-Hof. | Foto: Bernd Wähner
  • Eines der ALBA-Fahrzeuge, das mit Strom fährt, rollt langsam auf die Waage an der Einfahrt zum Recycling-Hof.
  • Foto: Bernd Wähner
  • hochgeladen von Bernd Wähner

Einen ersten Zwischenstopp auf ihrem Rundgang über das ALBA-Gelände machen Kai Wegner und Ute Bonde an der Lkw-Waage. Hier berichtet ihnen der Geschäftsführer der ALBA Berlin GmbH, Christoph Franzke, dass die Fahrzeugflotte des Unternehmens nach und nach auf E- beziehungsweise hybrid betriebene Fahrzeuge umgerüstet wird. An der Waage geben die Fahrer der eintreffenden Fahrzeuge zunächst ein, ob sie Holz- oder Gewerbeabfälle geladen haben. Danach zeigt eine digitale Anzeige das geladene Gewicht an. So kann man genau nachvollziehen, dass in den Anlagen an der Marzahner Straße im Jahr rund 60 000 Tonnen Abfälle aufbereitet beziehungsweise verarbeitet werden.

Von der Waage aus geht es weiter in die Halle mit den Bergen von Gewerbeabfällen. Diese werden von einem Kran nach und nach auf die Bänder der Sortieranlage gelegt. Dort erfolgt mittels moderner Technik eine Vorsortierung, Plaste, Metall und andere Stoffe werden beim Durchlaufen der Anlage bereits herausgenommen. Was übrig bleibt, wird per Handsortierung weiteren Stoffgruppen zugeordnet. So können die sortierten Stoffe dann recycelt und wieder in den Stoffkreislauf zurückgeführt werden, berichtet Geschäftsführer Christoph Franzke.

Was nicht automatisch sortiert werden kann, wird in der Anlage für Gewerbeabfällen per Hand sortiert. | Foto: Bernd Wähner
  • Was nicht automatisch sortiert werden kann, wird in der Anlage für Gewerbeabfällen per Hand sortiert.
  • Foto: Bernd Wähner
  • hochgeladen von Bernd Wähner

Ebenfalls imposant ist die Holz-Recyclinganlage, in der vor allem alte Paletten, Transportkisten aus Holz oder Möbel landen. Diese durchlaufen im Recycling-Prozess einen riesigen Magneten. Dieser zieht alle metallischen Bestandteile heraus, die dann metallverarbeitenden Unternehmen als Rohstoff zur Verfügung gestellt werden können. Das Holz wird in der Anlage unter anderem mit schweren Hämmern automatisch zerkleinert und kann dann der holzverarbeitenden Industrie zur Verfügung gestellt werden, um daraus unter anderem Spanplatten zu pressen.

Zum Abschluss des Rundgangs präsentiert Christoph Franzke gemeinsam mit ALBA-Gesellschafter Eric Schweitzer und dem Vorstandsvorsitzenden von ALBA, Robert Arbter, dem Regierenden Bürgermeister und der Umweltsenatorin eine der E-Tankstellen des Unternehmens. „Berlin will spätestens bis zum Jahr 2045 klimaneutral sein“, sagt Kai Wegner. „Die Umrüstung gewerblicher Lkw-Flotten auf elektrische Antriebe ist hierfür ein wichtiger Baustein. Das Berliner Unternehmen ALBA geht da mit gutem Beispiel voran. Das Recycling von Rohstoffen spart zudem wertvolle Ressourcen und viel Energie. Jede Kilowattstunde, die wir einsparen, hilft uns bei unseren Bemühungen um die Energiewende.“

Robert Arbter erklärt: „ALBA hat als erstes Unternehmen bereits im Dezember 2020 eine Klima- und Umweltschutzvereinbarung mit dem Land Berlin abgeschlossen. Wir stehen zu unserem Wort und richten das Unternehmen Schritt für Schritt in Richtung Klimaschutz aus. Abfälle sind kein Müll, sondern Rohstoffe, die wir recyceln oder energetisch nutzen können. Doch hierfür müssen Abfälle noch besser getrennt werden – von den Haushalten aber besonders von den Gewerbebetrieben. Vor allem bei biogenen Abfällen, Kunststoffen oder auch Elektroschrott besteht noch viel Luft nach oben.“ Gerade die falsche Entsorgung von Elektroschrott bereite der Recycling- und Entsorgungswirtschaft große Probleme, so der ALBA-Vorstandsvorsitzende. Denn immer mehr Geräte, in denen Lithium-Ionen-Akkus verbaut sind, geraten fälschlicherweise in Haus- und Gewerbeabfälle. Dort können sie sich in den Lkws oder Sortieranlagen entzünden. Die Brände sind dann kaum mehr zu löschen. Die Schäden seien bundesweit in der Branche enorm, berichtet Robert Arbter.

Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

88 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

WirtschaftAnzeige
Das Team von Optik an der Zeile freut sich auf Ihren Besuch. | Foto: privat

Optik an der Zeile
16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024

40 Jahre Augenoptik-Tradition im Märkischen Viertel, das feiern wir immer noch in diesem Jahr 2024. Feiern Sie mit uns und profitieren Sie von unseren Jubiläumsangeboten. Kommen Sie zu uns und staunen Sie über die Vielfalt der Angebote. Anlässlich unserer 16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024 bieten wir Ihnen die gesamte Kollektion namhafter Designer. Sie können aus einer riesigen Auswahl Ihre Brille finden. Mit vielen schönen Brillengestellen und den Brillengläsern von Essilor und...

  • Märkisches Viertel
  • 13.11.24
  • 537× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 822× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Wie Sie Rückenschmerzen durch fortschrittliche Behandlungskonzepte in den Griff bekommen, erfahren Sie am 3. Dezember. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Ihre Optionen bei Beschwerden
Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule

Um "Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule – Ihre Optionen bei Beschwerden" geht es beim Patienteninformationsabend am Dienstag, 3. Dezember. Rückenschmerzen, Ischias-Beschwerden und Bewegungseinschränkungen im Bereich der Lendenwirbelsäule gehören zu den häufigsten orthopädischen Problemen. An diesem Infoabend erhalten Sie Einblicke in aktuelle Therapiemöglichkeiten und fortschrittliche Behandlungskonzepte. Unser Wirbelsäulenspezialist Tim Rumler-von Rüden erklärt, wie moderne Technologien...

  • Reinickendorf
  • 07.11.24
  • 802× gelesen
  • 1
WirtschaftAnzeige
Für rund 105.000 Haushalte im Bezirk Lichtenberg baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom
2 Bilder

Telekom macht's möglich
Schnelles Glasfasernetz für Lichtenberg

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes im Bezirk Lichtenberg auf Hochtouren. Damit können rund 105.000 Haushalte und Unternehmen in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Karlshorst, Lichtenberg und Rummelsburg einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Schnell sein lohnt sich Wer jetzt einen Glasfaser-Tarif bei der Telekom beauftragt, gehört...

  • Bezirk Lichtenberg
  • 30.10.24
  • 1.183× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.