Kaffee und Kater: Nach asiatischem Vorbild betreibt Hanna Franz ihr Café am Malchower Weg

Hanna Franz mit dem verschmusten Kater "Marzipan" in der Sofa-Ecke ihres Cafés am Malchower Weg. | Foto: Wrobel
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Alt-Hohenschönhausen. In asiatischen Großstädten bieten kleine Wohnungen kaum Platz für Haustiere. Abhilfe schaffen dort "Katzen-Cafés", in denen Gäste mit Katzen schmusen können. Hanna Franz brachte diese Idee nach Lichtenberg.

Der Kater "Marzipan" steckt seine Nase neugierig in den Milchschaum des Kaffees. Gerade der verschmuste Kater ist der Liebling der Gäste im Café "BaristaCats". Er ist lieb, zutraulich und begegnet jedem der Café-Besucher mit einer guten Portion Neugier. So wie Barbara Ebert. "Ich habe keine Katze zu Hause und finde es sehr entspannend, Kaffee zu trinken und die Tiere zu streicheln", sagt sie. Zusammen mit ihrer Tochter und dem vierjährigen Enkel gehört Ebert mittlerweile zu den Stammgästen des Cafés im Malchower Weg 68.

"Eigentlich kam mir die Idee ganz zufällig", erklärt die Inhaberin Hanna Franz. Die 28-Jährige stieß vor einigen Jahren auf diesen asiatischen Trend, der hierzulande ungewöhnlich ist. Dabei gibt es das Problem der Haustierhaltung in Großstädten nicht nur in Japan oder China. Viele der Wohnungen in Metropolen sind einfach zu klein, um darin Tiere artgerecht zu halten. In Taiwan eröffnete deshalb schon vor rund 20 Jahren das erste Katzen-Café. Das Konzept: Im Gastraum des Cafés können die Besucher wie gewohnt Kaffee und Kuchen zu sich nehmen – zutrauliche Hauskatzen tigern umher und bieten den Gästen zusätzlich Schmuseeinheiten. Eine Idee, die Hanna Franz begeisterte. Die Webdesignerin wuchs im Hotelbetrieb ihrer Eltern auf und suchte nach dem Studium nach neuen Herausforderungen.

Seit 2015 gibt es nun das "BarisatCats". "Noch immer sind Besucher erstaunt, dass es hier wirklich Katzen zum Anfassen gibt", lacht die Katzenliebhaberin. Das Konzept in Deutschland umzusetzen war jedoch nicht einfach. "Es gibt viele Auflagen. Angefangen habe ich mit einem Sachkundekurs über Katzen."

Die Behörden behalten das Wohl der Tiere im Blick. So ist ein eigener Raum vorgeschrieben, in den sich die Katzen auch während der Café-Öffnungszeiten jederzeit zurückziehen können, und zu dem die Gäste keinen Zutritt haben. "Wir haben den Katzen ein eigenes Häuschen gebaut", sagt Hanna Franz. Und wer mit Freunden unterwegs ist, die eine Katzenallergie haben: Im Café gibt es zusätzlich einen Gastraum, zu dem die Katzen selbst keinen Zutritt haben.

Drei Tiere gibt es im Café: "Marzipan" ist der Kuschelbär und ein schöner Siam-Mischling. "Muffin" ist eine kleine Lady und lässt sich von den Gästen erst einmal umwerben. "Mateo" ist wiederum ein ehemaliger Straßenkater, der Leben in die Bude bringt. Allen gemeinsam ist: "Eine Café-Katze muss zutraulich, kinderfreundlich und stressresistent sein", weiß Franz. Sie wählte ihre Schützlinge mit Hilfe der Tierhilfe Anubis aus Spanien aus.

Warum keine Katze aus dem Berliner Tierheim? "Ich wollte die Katzen vor den Tötungsstationen in Spanien retten. Zudem sind deutsche Katzen oft anders sozialisiert, kommen aus Einzelhaltung", erklärt die Café-Inhaberin. Den Gästen ist im Umgang mit Tieren eigentlich fast alles erlaubt – kuscheln, streicheln, hochheben. Hanna Franz: "Nur füttern und ärgern ist streng verboten." KW

Weitere Informationen gibt es im Internet unter www.katzencafe-berlin.de.
Autor:

Karolina Wrobel aus Lichtenberg

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