Bezirk stellte Umbaupläne für den Treptower Park vor
"Wir arbeiten seit 2010 am Gartendenkmal Treptower Park und haben bereits vier Millionen Euro in die Rettung der Platanen und den Umbau des Rosengartens investiert. Im zweiten Bauabschnitt werden wir bis Ende 2016 weitere 13 Millionen Euro verbauen", teilte Ingrid Lehmann, die Leiterin des Straßen- und Grünflächenamts zu Beginn der Veranstaltung mit.
Für Projektleiterin Kirsten Plietzsch bedeutet das einen engen Zeitrahmen. Allein für den Neubau der Wege, dabei soll vor allem der an vielen Stellen geschädigte Spreeuferweg erneuert werden, sind rund 5,7 Millionen Euro vorgesehen. Darin enthalten sind auch Fahrradständer, Parkbänke und Abfallbehälter. Ebenfalls völlig neu gebaut werden die Parkplätze bei "Zenner" und am Rosengarten, dafür sind 1,9 Millionen Euro vorgesehen. Für zwei Millionen Euro werden Sommerblumen-, Heide- und Staudengarten erneuert, weitere 755 000 Euro fließen in die Erneuerung der Wassertechnik, den Bau einer Bewässerungsleitung sowie einen Tiefbrunnen.
Wie Kirsten Plietzsch versichert, wurden für die Umgestaltung des Parks die historischen Pläne von Gartendirektor Gustav Meyer von 1864 und von Landschaftsarchitekt Belá Pniower aus den 50er-Jahren des vorigen Jahrhunderts zugrunde gelegt. "Auch das Wegenetz gleichen wir an die ursprünglichen Pläne an", sagt sie. Weil die Parksanierung mit Fördermitteln aus der Gemeinschaftsaufgabe zur Verbesserung der regionalen Infrastruktur erfolgt, sind auch der Bau eines Wasserwanderrastplatzes mit Liegeplätzen für 18 Sportboote, Sanitärgebäude sowie Toilettenanlagen am Treptower Hafen und am Weltspielplatz geplant. "Ich finde, eine Toilette am Parkplatz Rosengarten, wo künftig auch Busse halten, wäre wichtiger", meinte Sigrid Schubert, die Leiterin des Puppentheaters am Rand des Treptower Parks. Eine andere Anwohnerin, stellte sogar das Nutzungskonzept infrage. "Der asphaltierte Uferweg zieht nur noch mehr Radfahrer in den Park", meinte sie.
Kritisiert wurde zudem, dass der Treptower Park auch künftig nicht beleuchtet wird, nicht einmal der Hauptweg am Spreeufer. "Das Grünanlagengesetz sieht keine Beleuchtung vor", teilte dazu Amtsleiterin Ingrid Lehmann mit.
Zu den Besuchern der Veranstaltung gehörte auch Rainer Polauke, Inhaber des Bootsverleihs am Restaurant "Zenner". Er sieht die Umbaupläne mit gemischten Gefühlen. "Der Bau der Toilette am Spielplatz ist eine gute Idee. Ich hätte mir aber eine Bürgerbeteiligung bereits in der Planungsphase gewünscht, nun wird sich an den Plänen kaum noch etwas ändern lassen. Wir Gewerbetreibenden im Park wurden leider vor vollendete Tatsachen gestellt", meint er.
Der Baubeginn steht unmittelbar bevor. Bereits im Winter werden Gehölze entfernt und Bäume beschnitten sowie die Ruine des Parkhäuschens am Sommerblumengarten abgerissen. Im Frühjahr 2015 beginnt der Wegebau. "Wir bauen dabei so, dass die Besucher immer die Möglichkeit haben, den Park zu durchqueren. Behinderungen werden sich aber nicht vollständig verhindern lassen", so Amtsleiterin Lehmann.
Ob und wie der sanierte Park künftig gegen Vandalismus geschützt wird, steht noch nicht fest. Es gibt laut Lehmann Überlegungen, ihn einzuzäunen oder Parkwächter einzusetzen, aber es gibt dazu noch keine Entscheidung.
Autor:Ralf Drescher aus Lichtenberg |
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