Überarbeitung notwendig
Maximal zehn Geschosse am Treptower Park – Pläne für Hochhaus in der Elsenstraße 115

Im Gebäude in der Elsenstraße 115 befindet sich unter anderem das CineStar Treptower Park. Es müsste erst abgerissen werden, bevor das Hochhaus gebaut werden kann. | Foto: Philipp Hartmann
  • Im Gebäude in der Elsenstraße 115 befindet sich unter anderem das CineStar Treptower Park. Es müsste erst abgerissen werden, bevor das Hochhaus gebaut werden kann.
  • Foto: Philipp Hartmann
  • hochgeladen von Philipp Hartmann

Vor ziemlich genau zwei Jahren wurde erstmals bekannt, dass das Gebäude auf dem Grundstück Elsenstraße 115 abgerissen und durch ein Hochhaus ersetzt werden soll. Davon betroffen wäre auch das seit 1997 existierende Kino „CineStar Treptower Park“ mit seinen mehr als 2400 Plätzen. Die Pläne des Eigentümers fanden allerdings bis jetzt keine Zustimmung des Landesdenkmalamts.

Einer der Gründe dafür ist, dass die Pläne ein Gebäude mit bis zu 22 Geschossen vorsehen. Seitens der Denkmalpflege wird dagegen eine Höhe mit maximal zehn Vollgeschossen verlangt. Die Oberkante des Gebäudes sollte demnach unterhalb der Baumkrone der Pappeln in der Elsenstraße liegen.

Diese Vorgabe hängt auch damit zusammen, dass das Plangebiet an das Gartendenkmal Treptower Park mit der von Platanen umsäumten Puschkinallee grenzt. Außerdem liegt es zwischen der S-Bahntrasse und dem Schlesischen Busch. Daraus ergibt sich eine Besonderheit. „Insbesondere das Sowjetische Ehrenmal bildet einen elementaren Bestandteil der geschützten Gartenanlage. Die Erhaltung, Pflege und damit auch die Sicherung der visuellen Integrität der Gedenkstätte ist zwischen Russland und der Bundesrepublik Deutschland vertraglich festgelegt“, teilte Staatssekretärin Regula Lüscher von der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen mit Bezug auf Informationen des Bezirksamts kürzlich mit.

Aktuelle Skizze würde die Bäume überragen

„Basierend auf der vorliegenden Planung war davon auszugehen, dass sich das geplante Hochhaus in der direkten Verlängerung der zentralen Achse des Ehrenmals befindet und trotz der Distanz weit über die Pappeln aufragt“, so die Antwort auf eine Anfrage der Abgeordneten Katalin Gennburg (Die Linke). Ein Baukörper mit zehn Vollgeschossen werde als kompromissfähige Alternative erachtet. „Die Abstimmungen dazu laufen noch“, heißt es. Erst, wenn ein Konsens mit dem Vorhabenträger gefunden sei, könne ein vorhabenbezogener Bebauungsplan aufgestellt werden. Grundlage dafür ist ein abgestimmtes städtebauliches Konzept, doch noch ist nicht bekannt, wann dieses vorliegen wird.

Bekannt ist dagegen die Zielsetzung für das Grundstück Elsenstraße 115. Geplant sind Büros sowie eine öffentlich nutzbare, begrünte Plaza im Erdgeschossbereich, wo sich unter anderem Einzelhandel ansiedeln soll. Außerdem gehört nach ersten Konzeptüberlegungen auch eine teilweise Nutzung als Hotel dazu. Das oberste Geschoss könnte darüber hinaus öffentlich nutzbar sein und einen Ausblick in den Treptower Park ermöglichen.

„Es handelt sich um erste Konzeptideen, die aufgrund der Hinweise der Denkmalschutzbehörden in Bezug auf das Hochhaus noch einmal zu überdenken sind. Daher sind noch keine belastbaren Aussagen möglich, ob und welche dieser Überlegungen im weiteren Verfahren als Teil des gewerblichen Spektrums Bestand haben werden“, erklärte Regula Lüscher. Das Bebauungskonzept müsse nun überarbeitet werden.

Die Treptower sollen mitreden dürfen

Katalin Gennburg, Sprecherin für Stadtentwicklung der Linksfraktion im Abgeordnetenhaus, sieht das Bauvorhaben kritisch, auch aufgrund der nahegelegenen maroden Elsenbrücke und der geplanten Anschlussstelle Treptower Park für die Stadtautobahn A 100, die bis 2024 gebaut werden soll. Dadurch werde der Kraftverkehr weiter zunehmen.

„Seit Jahren weisen Anwohner auf die bevorstehende Lärm- und Abgashölle hin“, sagt sie. Gennburg fordert daher ein umfassendes Beteiligungsverfahren für die Entwicklung des gesamten Umfelds, damit über die Bedürfnisse der Treptower beim Bau der Autobahn und des Hochhauses nicht hinweggegangen wird.

Autor:

Philipp Hartmann aus Köpenick

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

49 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 180.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom baut Netz aus
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Ab Dezember starten die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Borsigwalde, Friedenau, Frohnau, Hakenfelde, Lichtenrade, Lübars, Mariendorf, Neu-Tempelhof, Reinickendorf, Schöneberg, Spandau, Tegel, Waidmannslust, Wilhelmstadt und Wittenau. Damit können weitere rund 180.000 Haushalte und Unternehmen in Berlin einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant...

  • Borsigwalde
  • 11.12.24
  • 2.604× gelesen
BauenAnzeige
2024 war Richtfest für die Grundschule in der Elsenstraße. | Foto: SenBJF
7 Bilder

Berliner Schulbauoffensive 2016-2024
Erfolgsgeschichte für unsere Stadt

Die Berliner Schulbauoffensive ist nach wie vor eines der zentralen Projekte unserer Stadt. Mit aktuell mehr als 44.000 neu entstandenen Schulplätzen setzt die Offensive ihre Ziele erfolgreich um. So wurden von 2016 bis 2023 bereits 5 Milliarden Euro in moderne Bildung investiert. Auch in den kommenden Jahren wird das derzeit größte Investitionsvorhaben für Schulen fortgesetzt. Die Offensive geht weiter und führt zu einer dauerhaft verbesserten schulischen Umgebung für unsere Schülerinnen und...

  • Charlottenburg
  • 13.12.24
  • 1.948× gelesen
  • 1
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 84.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom vernetzt
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten nun auch in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Friedrichshain, Karlshorst, Kreuzberg, Lichtenberg und Rummelsburg. Damit können nun rund 84.000 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2023 plant die Telekom insgesamt...

  • Alt-Hohenschönhausen
  • 11.12.24
  • 2.583× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 3.485× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.