Privatinvestor baut an der Heidelberger Straße
Die Häuser Heidelberger Straße 75 bis 81 waren ein paar Jahre nach dem Mauerbau verschwunden. Auch nach dem Fall der Mauer tat sich hier 25 Jahre nichts, der unbefestigte Bürgersteig auf östlicher Seite der Straße diente den Anwohnern auf Neuköllner Seite als Parkplatz. Bis zum Sommer werden hier Bagger und Baukräne anrücken.
Die Agromex-Unternehmensgruppe hat das Bauvorhaben geplant und verkauft es schlüsselfertig an die Wohnungsbaugesellschaft Berlin Mitte. Letztere ist ein kommunales Unternehmen, dem unter anderem zahlreiche Plattenbauten rund um den Alexanderplatz und die frühere Markthalle an der Karl-Liebknecht-Straße gehören. Die geplanten 159 Wohnungen mit 29 Tiefgaragenplätzen gehen also schon vor Fertigstellung in den Bestand eines kommunalen Wohnungsunternehmens über. Alle Wohnungen werden barrierefrei sei und über Balkon oder Terrasse verfügen. Rund 40 Wohnungen werden unter Einsatz von Fördermitteln errichtet, sie sollen dann für Quadratmeterpreise (nettokalt) von sechs bis 7,50 Euro angeboten werden. Der Baustart ist noch in diesem Quartal geplant, bis Anfang 2017 soll die Wohnanlage mit sieben Häusern fertig sein. Die Nachbarn von der anderen Straßenseite in Neukölln müssen sich dann andere Parkplätze suchen.
Nach dem Mauerbau 1961 war die Heidelberger Straße ein Ort für Fluchthelfer. Weil es vom Keller in Neukölln zum Keller in Treptow nur rund 25 Meter waren, buddelte sich Harry Seidel mit Freunden mehrfach unter der Heidelberger Straße in den Osten durch, über 100 Menschen gelangten in die Freiheit. Deshalb ließ man die Häuser auf Treptower Seite trotz Wohnraummangel in der DDR abreißen.
Autor:Ralf Drescher aus Lichtenberg |
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