Mehr Erholung durch mehr Grün
Umgestaltung des Schmollerplatzes ist geplant, aber erst ab 2025
Das Bezirksamt plant, ab 2025 den „in die Jahre gekommenen“ Schmollerplatz im Kungerkiez umzugestalten. Zur Vorbereitung auf dieses Projekt fanden bereits im vergangenen Jahr mehrere Ideen- und Planungswerkstätten mit Bürgerbeteiligung statt. Zudem wurde auf der Online-Beteiligungsplattform „Mein Berlin“ ein Freiraumkonzept präsentiert.
Nun hat der CDU-Bezirksverordnete Dustin Hoffmann das Bezirksamt nach dem aktuellen Planungsstand gefragt. Aus der Beantwortung durch Stadtentwicklungsstadträtin Claudia Leistner (Grüne) geht hervor, dass das Vorhaben noch ganz am Anfang steht. „Die bisher geleisteten Arbeiten zur Umgestaltung des Schmollerplatzes seitens des Bezirks beschränken sich auf die Erstellung eines Freiraumkonzepts, das im Dezember 2021 der Öffentlichkeit vorgestellt wurde“, teilte sie mit. Eine Finanzierung für weitere Planungsarbeiten sowie die tatsächliche Umgestaltung sei im Rahmen des Bezirkshaushalts zurzeit nicht gesichert. Auch sei noch keine Kostenschätzung erfolgt. Auf dem Schmollerplatz bereits aktiv ist die KungerKiezlnitiative im Rahmen des Modellprojekts „Prima Klima Lebenswelt“.
200 000 Euro für Sachkosten stünden dem Verein bis Ende des Projekts im Oktober 2024 zur Verfügung. Die Umgestaltung und Pflege des Platzes werde ehrenamtlich von Anwohnern und Freiwilligen geleistet. Bereits jetzt fänden wöchentliche Treffen zum gemeinsamen Gärtnern statt.
Geprüft werden laut Claudia Leistner derzeit die Standorte von zehn Regenwassertanks, die von der KungerKiezlnitiative beantragt wurden. Mit den Wasserreserven soll der Schmollerplatz zukünftig bewässert werden. Ein ebenfalls beantragter Materialcontainer für das Projekt „Prima Klima Lebenswelt“ werde auf einer versiegelten Fläche im Nordwesten des Platzes aufgestellt. Im südwestlichen Bereich sollen laut Freiraumkonzept zwei neue Zugänge zum Platz geschaffen werden. Dort soll es außerdem Beete und Obstbäume geben. Die aktuell vorhandene Pflasterfläche soll teilweise abgerissen werden. Der Stadträtin zufolge sind im Rahmen des Projekts der KungerKiezlnitiative keine festen Parkbänke geplant. Stattdessen seien temporäre Sitzgelegenheiten Teil des Konzepts. Auch sei die Aufstellung zusätzlicher Mülleimer nicht vorgesehen.
Trampelpfad wird befestigt
Rund um die Keramikskulptur des Künstlers Christian Uhlig sind ein Kräuterbeet und ein Holzdeck zum Ausruhen und Sonnen geplant. Im nordöstlichen Bereich wiederum soll eine Wildblumenwiese angelegt werden, ergänzt durch ein Insektenhotel. Geplant ist auch eine Verbesserung der Wege. Der Trampelpfad durch die Grünanlage werde demnach befestigt. „Der Schmollerplatz soll nach seiner Gestaltung auch Raum für Ruhe und Abstand vom Alltagsstress bieten“, heißt es im Freiraumkonzept.
Nicht geplant sind dort abgegrenzte Auslaufflächen für freilaufende Hunde. Ein vom Bezirksamt für den Kiez unabhängig von der zukünftigen Nutzung des Park Centers Treptow als notwendig erachteter Wochenmarkt komme auf dem Schmollerplatz ebenfalls nicht infrage. Dieser bleibe auch weiterhin eine geschützte Grünanlage, so Leistner. Keine Veränderungen durch die Umgestaltung wird es ihrer Auskunft nach auch an der Verkehrsführung geben. Für den Abschnitt der Heidelberger Straße, der derzeit mitten über den Platz führt, sei allerdings eine Teileinziehung geplant. Das würde bedeuten, dass in dem Bereich die Eigenschaft einer öffentlichen Straße verloren geht und die Straße dann nicht mehr der Allgemeinheit zur Nutzung zur Verfügung steht. Mit dieser Maßnahme soll sich die Situation für Fußgänger und Radfahrer verbessern. Außerdem werde so die Aufenthaltsqualität gesteigert, erklärte Leistner.
Manche Anwohner hatten bei den Beteiligungsformaten im vergangenen Jahr allerdings ihre Befürchtung geäußert, durch die Erhöhung der Attraktivität könnte sich die Drogenszene aus dem Görlitzer Park und dem Schlesischen Busch auf den Schmollerplatz verlagern. Vor dem Abriss einer ehemaligen Kaufhalle im Jahr 2015 und dem Bau von zwei modernen Wohnhäusern, den „Treptower Zwillingen“, hatte es vor Ort schon einmal Probleme wegen einer Trinkerszene gegeben.
Autor:Philipp Hartmann aus Köpenick |
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