Bronzenplastik von René Graetz verschwand vor 25 Jahren
Alt-Treptow. Im Rosengarten des Treptower Parks steht ein leerer Betonsockel. Hier stand einst die Bronzeplastik "Sitzendes Mädchen" von René Graetz.
Die Figur war 1969 im Park aufgestellt worden. Irgendwann in der Wendezeit ist sie verschwunden. Ob das Kunstwerk irrtümlich für sozialistische Staatskunst gehalten und deshalb entwendet wurde oder ob hier schon Buntmetalldiebe vom Geldwert der Bronze angelockt wurden, kann nicht mehr festgestellt werden.
Bei der Sanierung des Rosengartens 2010 gab es Überlegungen, einen Neuguss der Plastik zu beschaffen. "Wir hatten die Tochter des 1974 verstorbenen Künstlers angesprochen und erfahren, dass es in Jena einen weiteren Guss der verschwundenen Plastik gibt. Abformen und Neuguss hätten aber rund 30 000 Euro gekostet. Wir haben darauf verzichtet. Erstens fehlten die finanziellen Mittel und zweitens ist die Gefahr zu groß, dass auch die zweite Ausgabe des Kunstwerks gestohlen wird", erläutert Kirsten Plietzsch vom Grünflächenamt des Bezirks.
Plietzsch hatte seinerzeit die Pläne für die Umgestaltung und Überholung des Rosengartens nach alten Unterlagen geplant und dabei auch das Fehlen des "Sitzenden Mädchens" festgestellt. Den Betonsockel ließ die Mitarbeiterin des Grünflächenamts trotzdem erneuern und dort eine Information zum Schicksal der bronzenen Schönheit anbringen. "Vielleicht ist die Situation um den Treptower Park später einmal so gesichert, dass sich eine Neuaufstellung dieser oder einer anderen Plastik lohnt", meint Plietzsch.
In den kommenden Jahren soll ja das Gartendenkmal Treptower Park in weiteren Bereichen überholt werden. Dabei gibt es auch Überlegungen, die Anlage künftig einzuzäunen, nachts zu verschließen und durch Wachschutz vor Randalierern und Dieben zu schützen. Bis es vielleicht soweit ist, bleibt den Parkbesuchern im Rosengarten jedoch nur ein leerer Sockel mit einer Informationstafel.
Von René Graetz (1908-1974) gibt es weitere Kunstwerke im Bezirk, unter anderem die "Pflanzerin" in der Hänselstraße und die Plastik "Upright" im Treptower Park. Von Graetz stammen auch mehrere Reliefstelen in der Gedenkstätte für das Konzentrationslager Buchenwald bei Weimar.
Ralf Drescher / RD
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