Einheitssymbol auf grünem Rasen
Ein ungewöhnliches Projekt des französischen Künstlers Legros Guillaume

"Beyond Walls" füllt im Treptower Park die gante Breite der Liegewiese aus. Im Hintergrund Treptower und Alexanderplatz. | Foto: Saype
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  • "Beyond Walls" füllt im Treptower Park die gante Breite der Liegewiese aus. Im Hintergrund Treptower und Alexanderplatz.
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Um das Kunstprojekt „Beyond Walls“ – Über die Mauern hinaus – in ganzer Größe zu betrachten, müsste man fliegen können. Oder wie der Künstler Saype über eine Drohne verfügen.

Denn das 70x14 Meter große Kunstwerk ist so konzipiert, dass es nur aus der Luft komplett zu betrachten ist. Die Berliner Kunsthistorikerin Katia Hermann hat das Projekt betreut: „Die Möglichkeit, ,Beyond Walls' in Berlin zu realisieren, hat sich erst im letzten Augenblick ergeben. Wir wollten das Projekt unter anderem am Gleisdreieck machen und haben Absagen bekommen. Das Bezirksamt Treptow-Köpenick hat uns dann zwei Flächen zur Verfügung gestellt.“

Der Künstler Legros Guillaume, der sich unter dem Namen Saype schon in der französischen Sprayerszene einen Namen gemacht hat, hat ähnliche Projekte bereits in Paris, Andorra und Genf realisiert. Die Berliner Auflage ist dem 30. Jahrestag des Mauerfalls gewidmet. Die beiden einander haltenden Hände stehen für Vereinigung, Einheit und Miteinander, so der Künstler. Für das Werk im Schlesischen Busch, rund 1000 Quadratmeter groß, hat Saype rund einen Tag gebraucht. Erst wurden die Konturen des Bilds mit farbigen Holzstäben auf dem Rasen markiert, dann die Farbe mit einem Hochdruckreiniger aufgetragen. Die Farbe selbst ist biologisch abbaubar und für den Rasen völlig unschädlich. Das noch größere Pedant am Rand des Treptower Parks hat den Künstler sogar zwei Arbeitstage gekostet. „Saype hat dafür unter anderem Kalk, Milch und pulverisierte Kohle gemischt und mit Spreewasser verdünnt. Je nach Wetter verschwinden die Kunstwerke in zwei bis drei Wochen wieder“, erzählt Katia Hermann.

Das Projekt „Beyond Walls“ ist das einzige überregionale Ereignis zum 30. Jahrestag des Mauerfalls im Bezirk. Bürgermeister Oliver Igel (SPD) hatte sich erst kürzlich in einem Beitrag in der Berliner Woche darüber beschwert, dass der Bezirk bei den Feierlichkeiten von der federführenden Senatskulturverwaltung außen vor gelassen wurde.

„Berlin ist eine Stadt mit starker Geschichte, die nie ihre Geschichte vergisst. Berlin ist ein Beispiel für eine kosmopolitische Stadt. Mein Projekt ist ein Symbol für die Einheit der Menschen und die Vereinigung der Welt“, schreibt Saype auf seiner Internetseite.

Wissenswertes in den Sprachen Französisch und Englisch findet man unter https://www.saype-artiste.com

Autor:

Ralf Drescher aus Lichtenberg

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