Gespräch mit "asozialem Großvater"
Kungerkiez-Theater zeigt Theaterstück von Harald Hahn

Arme, Obdachlose, Suchtkranke, Prostituierte, Arbeitslose – während der Zeit des Nationalsozialismus wurden sie als "Asoziale" verfolgt und ermordet. Als Opfergruppe traten sie auch nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges kaum in Erscheinung. Ein Theaterstück will das ändern.

"Monolog mit meinem ‚asozialen‘ Großvater – Ein Häftling in Buchenwald" heißt das Stück von und mit Harald Hahn, das im Kungerkiez-Theater, Am Treptower Park 14, am Sonnabend, 10. Juni, gezeigt wird. Theatermacher und Pädagoge Hahn wusste lange wenig über die Geschichte seiner Familie: Sein Großvater war als "Asozialer" im KZ Buchenwald inhaftiert. "In Form eines Erzähltheaters will er sich nun diesem Familiengeheimnis annähern – und dabei aufzeigen, was Schuld, Scham und Schweigen über Generationen in Familien anrichten, wie Klasse und Herkunft unsere Gesellschaft heute noch strukturieren und was das mit dem Wert eines Lebens macht", heißt es in der Ankündigung zum Stück, das durch eine Podiumsdiskussion ergänzt wird.

Das Spiel startet um 19 Uhr und dauert zirka 60 Minuten plus 30 Minuten Podiumsdiskussion. Der Eintritt kostet zehn, ermäßigt acht Euro. Karten gibt es über theater.kungerkiez.de. Mehr zum Theaterstück unter asozialer-grossvater.de.

Autor:

Simone Gogol-Grützner aus Zehlendorf

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