Der Astronom Dieter B. Herrmann wurde 82 Jahre alt
Der Sternwarten-Professor ist tot
Mein letzter Besuch liegt gut zwei Jahre zurück. Anfang November 2019 hatte ich Dieter B. Herrmann zuletzt auf der Archenhold-Sternwarte besucht, weil er mir sein neues Buch vorstellen wollte. Jetzt (25. November 2021) ist der „Sternwarten-Professor“ nach schwerer Krankheit gestorben.
Der geborene Berliner machte sein Abitur am Immanuel-Kant-Gymnasium in Berlin-Lichtenberg und studierte anschließend an der Humboldt-Universität Physik. Bereits da arbeitete er als freier Mitarbeiter an der Archenhold-Sternwarte. Nach dem Studium fing er dort 1970 als Abteilungsleiter für Astronomiegeschichte an, 1976 wurde er an der populärwissenschaftlichen Einrichtung im Treptower Park deren Direktor. Weit über Berlin hinaus bekannt wurde er als Moderator der Wissenschaftssendung „AHA“ im Deutschen Fernsehfunk. Die Berliner verdanken im auch das Zeiss-Großplanetarium, an dessen Planungen er federführend beteiligt war.
Der altersbedingte Ruhestand 2004 führte Dieter B. Herrmann nur in den Unruhestand. Für sechs Jahre übernahm er die Präsidentschaft der Leibniz-Sozietät der Wissenschaften, ab 2012 saß er im Vorstand der Berliner Urania.
Seit dem Untergang der DDR konnte Herrmann auch seine „astronomischen Traumorte“ besuchen. Rund 30 größere Reisen führten ihn allein zwei Mal nach Australien, um die Himmelsdarstellungen der dortigen Ureinwohner zu erforschen. Aber auch Ägypten, Mexiko und Südafrika wurden unter astronomischen Gesichtspunkten bereist. Er hinterlässt der astronomischen Nachwelt fast 50 Bücher, 150 wissenschaftliche und rund 2000 populärwissenschaftliche Publikationen.
Seit 2008 war Dieter B. Herrmann mit der Künstlerin Sabine Heinz verheiratet. Wir werden unseren „Sternwarten-Professor“ niemals vergessen.
Autor:Heimatverein Köpenick aus Köpenick |
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