Wachsender Widerstand gegen Musikfestival

Zumindest in diesem Jahr haben die Plastiksaurier im Spreepark ihre Ruhe. Die Grün Berlin GmbH lehnt eine Verlegung des "Lollapalooza"-Festivals an diesen Standort ab. | Foto: Ralf Drescher
  • Zumindest in diesem Jahr haben die Plastiksaurier im Spreepark ihre Ruhe. Die Grün Berlin GmbH lehnt eine Verlegung des "Lollapalooza"-Festivals an diesen Standort ab.
  • Foto: Ralf Drescher
  • hochgeladen von Ralf Drescher

Alt-Treptow. Der Wunsch der Senatskanzlei, den Treptower Park als Ausweichstandort für das Musikfestival „Lollapalooza“ zu nutzen, scheint keine gute Idee gewesen zu sein. Vor Ort und auch im Internet regt sich Widerstand.

Allein die von einer Einzelperson initiierte Onlinepetition gegen das Musikfestival im Gartendenkmal haben innerhalb einer Woche 3800 Menschen unterzeichnet. Und auch bei Anwohnern stößt die Idee auf Ablehnung. Sigrid Schubert betreibt im Park das Figurentheater Grashüpfer und wohnt selbst im Umfeld. Seit Jahren ist sie Mitglied der IG Treptower Park. „Das Gartendenkmal ist definitiv der falsche Ort für eine Mega-Party. Ja, der Park hat eine besondere Stimmung, er ist kostenlos für alle Bürger. Das soll so bleiben. Zudem gehört eine Mega-Party nicht neben eine Kriegsgräberstätte, wie das Sowjetische Ehrenmal, in dem Tausende tote Soldaten bestattet sind. Die Flugpisten an der Neuköllner Seite des Tempelhofer Feldes bieten mehr Platz und festen Untergrund zum Tanzen und Rocken als die Puschkinallee. Wir fordern auch, dass die Grünflächen selber nicht zum Zerstampfen freigegeben werden. Hier in Treptow wird ein grünes Kleinod für ein kurzzeitiges Vergnügen gefährdet“, teilt Sigrid Schubert mit.

Während sich CDU, Bündnis 90/Grüne und Linke bereits in Presseerklärungen gegen das Festival im Treptower Park ausgesprochen haben, will die bezirkliche SPD bisher der Senatskanzlei den Wunsch nicht abschlagen. Alexander Freier, BVV-Mitglied und Abgeordnetenhauskandidat, macht da eine Ausnahme. „“Ich beobachte seit Jahren, wie sich viele Bürger aktiv und ehrenamtlich zum Wohle des Treptower Parks und des Plänterwalds einsetzen. Ihr langjähriges Engagement nun durch vorschnelle Entscheidungen zu gefährden oder gar zu übergehen, halte ich nicht für ratsam. Es gibt auch Möglichkeiten, die Interessen der Anlieger und die der Festivalbetreiber in Einklang zu bringen. In unmittelbarer Nähe befindet sich der Spreepark, über viele Jahre hinweg ein bezirkliches  Sorgenkind. Lollapalooza wäre eine hervorragende Gelegenheit, dieses Areal zu beleben. Das Gelände kann aus diesem Anlass beräumt und erschlossen werden und der Spreepark temporär wieder genutzt werden“, informiert der SPD-Politiker in einer Erklärung.

Zumindest in diesem Jahr lässt sich sein Vorschlag wohl nicht mehr verwirklichen. Wie die Grün Berlin GmbH als Spreepark-Betreiber auf Nachfrage mitteilt, werden gerade Verkehrssicherungsmaßnahmen und Altlastenentsorgung durchgeführt, die einer Nutzung zumindest entgegenstehen. RD

Autor:

Ralf Drescher aus Lichtenberg

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

16 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
Schonende Verfahren für Ihre Rückengesundheit werden am 19. März vorgestellt. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Informationen für Patienten
Minimal-Invasive Wirbelsäulenchirurgie

Leiden Sie unter anhaltenden Rückenschmerzen oder Wirbelsäulenbeschwerden? Moderne minimal-invasive Operationsverfahren ermöglichen eine schonendere Behandlung mit schnelleren Genesungszeiten. Erfahren Sie mehr über innovative Therapiemöglichkeiten bei unserem Infoabend mit Dr. (Univ. Kermanshah) Kamran Yawari, Teamchefarzt des Caritas Wirbelsäulenzentrums. In seinem Vortrag erläutert er die Vorteile minimal-invasiver Wirbelsäulenchirurgie und zeigt auf, wann und für wen diese Methoden sinnvoll...

  • Reinickendorf
  • 18.02.25
  • 91× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Erfahren Sie, welche proktologischen Erkrankungen häufig auftreten, welche Untersuchungsmethoden es gibt und wie moderne Behandlungsmöglichkeiten helfen können.  | Foto: pixel-shot.com, Leonid Yastremskiy

Proktologie: Ende gut, alles gut!

Unser Darm ist mit seinen 5 bis 7 Metern Länge ein wahres Wunderwerk unseres Körpers. Doch wenn es am Ende des Darms zu Erkrankungen kommt, kann das die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen – auch wenn man es nicht sieht. Aus Scham werden diese Probleme oft verschwiegen, dabei gibt es in den meisten Fällen gute Behandlungsmöglichkeiten. Wir laden Sie herzlich zu unserem Informationsabend ein! Erfahren Sie, welche proktologischen Erkrankungen häufig auftreten, welche Untersuchungsmethoden es...

  • Reinickendorf
  • 19.02.25
  • 45× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem.  | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Patienten fragen
Steine in der Gallenblase – was nun?

Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem. Etwa jede fünfte Person in Europa ist betroffen, und fast die Hälfte entwickelt im Laufe des Lebens Beschwerden. Diese äußern sich meist in Form von wiederkehrenden Schmerzen, insbesondere im rechten Oberbauch. In einigen Fällen können Gallensteine zu ernsthaften Komplikationen wie einer Entzündung der Gallenblase führen. Die bevorzugte Therapie bei Beschwerden ist die operative Entfernung der Gallenblase – in der Regel...

  • Reinickendorf
  • 12.02.25
  • 455× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Informieren Sie sich über Intensivmedizin. | Foto: 2022 Tomasz Kuzminski

Infoabend am 11. Februar
Grenzen und Möglichkeiten der Intensivmedizin

Die Intensivmedizin hat erstaunliche Fortschritte gemacht und bietet schwerstkranken Patienten Überlebenschancen, die früher undenkbar waren. Doch wo liegen die Grenzen dieser Hochleistungsmedizin? Welche technischen, personellen und ethischen Herausforderungen gibt es? Besuchen Sie unseren Infoabend mit Priv.-Doz. Dr. Stephan Kurz und erfahren Sie, wie intensivmedizinische Maßnahmen Leben retten, aber auch komplexe Entscheidungen erfordern. Was geschieht, wenn Therapieoptionen ausgeschöpft...

  • Reinickendorf
  • 29.01.25
  • 1.056× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.