Dreiste Selbstbedienung an den Rosenbeeten
Bereits vor der offiziellen Eröffnung waren immer wieder Rosenstöcke aus den Beeten gestohlen worden, sodass der Bezirk für die Zeit des Anwachsens einen Bauzaun aufstellen ließ.
Die Dreistigkeit der Diebe hat leider nicht nachgelassen. Fast jeden Tag ist Gärtner Frank Goldmann vom Revier Treptower Park im Rosengarten unterwegs. "Und fast jeden Tag finde ich neue Lücken, die Diebe in den Beeten hinterlassen haben. Oft werden ganze Rosenstöcke ausgebuddelt. Andere schneiden sich mit Gartenscheren ein paar Rosen für ihre Blumenvase ab", erzählt der verärgerte Gärtner.
Oft machen die Diebe sogar lange Finger, obwohl Mitarbeiter des Grünflächenamts in der Nähe sind. Eine ältere Dame konnte Goldmann vor Kurzem zur Rede stellen. "Die wurde dann frech und sagte, wir sollten ihr mehr Rente zahlen, dann müsste sie keine Blumen stehlen", ärgert er sich.
Und dabei ist das Zusammentreffen mit der diebischen Seniorin noch glimpflich ausgegangen. "Es sind auch schon Mitarbeiter von rabiaten Blumendieben angegriffen worden", erzählt Ingrid Lehmann, Leiterin des bezirklichen Straßen- und Grünflächenamts.
Seit ein paar Tagen liegt ein weiterer Vorgang auf dem Tisch der Amtsleiterin. Eine Anwohnerin konnte eine ältere Dame daran hindern, bereits für den Verkauf verpackte Blumen abzutransportieren. Die Zeugin hatte beobachtet, wie eine Frau im Sommerblumengarten in der Nähe von "Zenner" Blumen abschnitt und sie gleich zu kleinen Sträußen bündelte. Zur Ordnung gerufen, ergriff die Diebin die Flucht und ließ ihre Beute zurück. Für den Bezirk hat das Straßen- und Grünflächenamt inzwischen Anzeige bei der Polizei erstattet.
Der Rosengarten war 2012 nach den originalen Plänen von 1968 erneuert worden, dabei wurden rund 100 verschiedene, besonders robuste Arten eingesetzt. Widerstandsfähigkeit gegen Diebstahl gehört leider nicht zu den Eigenschaften dieser Pflanzen. In den nächsten Jahren sollen weitere Teile des Treptower Parks mit Millionenaufwand saniert werden. Inzwischen gibt es Überlegungen, den ganzen Park, der als Gartendenkmal unter Schutz steht, einzuzäunen und in der Nacht zu verschließen.
Autor:Ralf Drescher aus Lichtenberg |
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